Aston Martin ist zurzeit das große Thema im Formel-1-Paddock. Das Team aus Silverstone hat innerhalb eines Jahres einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht und das, obwohl die neue Fabrik und der für 2024 geplante Windkanal noch gar nicht fertig sind. Aktuell scheint Neuzugang Fernando Alonso klarer Podestkandidat zu sein, nur die Dominatoren von Red Bull sind wohl noch eine Nummer zu groß.

Für Alonso ist die gewaltige Entwicklung seines neuen Teams kein Zufall. Für ihn kommt der Erfolg von oben. "Ich denke, man braucht die Vision und den Ehrgeiz von Lawrence Stroll oder unserer Führung und unserem Management, denn die Möglichkeiten sind für alle da, aber es scheint, dass nur ein Team bereit ist, alles zu tun, um zu gewinnen", teilte der zweifache Weltmeister mit und gab damit auch gleich noch den weiteren Konkurrenten von Red Bull eine Schelte mit.

Weltmeister Max Verstappen stimmte seinem Konkurrenten zu. Für den Niederländer ist es eine von Regularien unabhängige Erfolgsformel in der Königsklasse: "Fernando hat absolut Recht. Ich denke, es spielt keine Rolle, ob es die vorherige oder die jetzige Regelgeneration ist. Ich denke, wenn man die richtigen Leute an der Spitze hat, die wirklich gewinnen wollen und die richtigen Leute einstellen, ist alles möglich."

Verstappen rechnet mit Aston Martin: Werden noch besser

Der klare Titelfavorit fand nur Worte des Lobes für die bisherigen Aufsteiger der Saison: "Ich habe es bereits erwähnt, aber bei Aston Martin haben sie wirklich den Geist und den Antrieb, sie wollen gewinnen, und sie haben eine Menge guter Leute eingestellt. Ich denke also, dass es für sie nur noch besser werden kann." Verstappen weiß, wovon er spricht. Einer der wichtigsten neuen Leute, die Aston Martin eingestellt hat, ist Ex-Red-Bull man Dan Fallows. Der neue Aerodynamik-Chef in Silverstone war noch maßgeblich am RB16B beteiligt, mit dem Verstappen 2021 seinen ersten Titel gewann. Das große Mastermind bei Red Bull ist allerdings der weiterhin dort tätige Adrian Newey.

Teambesitzer Lawrence Stroll macht bei Aston Martin ernst. Der Vater von Lance Stroll hatte sich 2021 noch ungeduldig gezeigt und unter anderem damit gedroht, die FIA aufgrund einer Regeländerungen an den Unterböden, unter der Aston Martin besonders litt, zu verklagen. Auch Anfang 2022 legte Aston unter neuem Reglement noch einen Katastrophenstart hin. Der kanadische Milliardär hat sich aber in seinem Verhalten deutlich verändert. Der neue Teamchef Mike Krack sitzt nicht auf einem heißen Stuhl, sondern bekommt alles finanziert, was er für langfristigen Erfolg braucht.

Max Verstappen und Fernando Alonso könnten 2023 noch häufiger aufeinander treffen, Foto: LAT Images
Max Verstappen und Fernando Alonso könnten 2023 noch häufiger aufeinander treffen, Foto: LAT Images

Verstappen kennt Situation: Kein Titelkampf, aber Siege drin für Alonso

Für den Schritt zum Titelkandidaten wird aber auch Aston Marton noch Zeit brauchen. Max Verstappen kennt die Lage nur zu gut. Der Auftaktsieger von Bahrain glaubt aber durchaus, dass Fernando Alonso Siegerpokale mitnehmen könnte: "Ich war auch schon in der Situation, dass ich in manchen Rennen 20 bis 40 Sekunden hinter den Siegern ins Ziel kam und trotzdem zwei oder drei Rennen im Jahr gewinnen konnte, weil es manchmal Strecken gibt, die dem Auto wirklich liegen und auf denen einfach alles zusammenpasst und man ein Rennen mit ein bisschen Hilfe oder Glück gewinnen kann." Von 2016 bis 2020 fuhr Verstappen mit Red Bull immer wieder vereinzelte Siege ein, aber im Titelkampf war Mercedes außer Reichweite. Alonso könnte also der erste Sieg seit 10 Jahren (Barcelona 2013) winken.

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Fahrer-Tabelle

  • 1. Max Verstappen (25 Punkte)
  • 2. Sergio Perez (18 Punkte)
  • 3. Fernando Alonso (15 Punkte)
  • 4. Carlos Sainz (12 Punkte)
  • 5. Lewis Hamilton (10 Punkte)
  • 6. Lance Stroll (8 Punkte)
  • 7. George Russell (6 Punkte)
  • 8. Valtteri Bottas (4 Punkte)
  • 9. Pierre Gasly (2 Punkte)
  • 10. Alexander Albon (1 Punkt)
  • 11. Yuki Tsunoda (0 Punkte)
  • 12. Logan Sargeant (0 Punkte)
  • 13. Kevin Magnussen (0 Punkte)
  • 14. Nyck de Vries (0 Punkte)
  • 15. Nico Hülkenberg (0 Punkte)
  • 16. Guanyu Zhou (0 Punkte)
  • 17. Lando Norris (0 Punkte)
  • nicht klassifiziert: Esteban Ocon
  • nicht klassifiziert: Charles Leclerc
  • nicht klassifiziert: Oscar Piastri

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Team-Tabelle

  • 1. Red Bull (43 Punkte)
  • 2. Aston Martin (23 Punkte)
  • 3. Mercedes (16 Punkte)
  • 4. Ferrari (12 Punkte)
  • 5. Alfa Romeo (4 Punkte)
  • 6. Alpine (2 Punkte)
  • 7. Williams (1 Punkt)
  • 8. AlphaTauri (0 Punkte)
  • 9. Haas (0 Punkte)
  • 10. McLaren (0 Punkte)