Mit dem Überraschungsauftakt zum Saisonstart beendete Williams endlich eine Negativserie. Zum ersten Mal seit Melbourne 2017 gelang es dem Team, beim Saisonauftakt wieder zu punkten. Alex Albon äußerte sich nach dem Rennen durchaus optimistisch und geht davon aus, dass Williams in Jeddah und Melbourne um Punkte mitkämpfen kann. Teamkollege Logan Sergeant zeigte einen mehr als passablen Einstand und konnte sich nach dem Rennen über Platz 12 freuen. Trotz des jüngsten Erfolgs hat der neue Williams-Teamchef James Vowles auch die längerfristige Zukunft im Blick.

Alex Albon (vorne) konnte bereits den ersten Punkt für Williams ergattern, Foto: LAT Images
Alex Albon (vorne) konnte bereits den ersten Punkt für Williams ergattern, Foto: LAT Images

Der Ex-Mercedes-Strategiechef bekleidet die Position bei Williams seit Ende Februar und angesichts der starken Perfomance von Aston Martin kam die Frage auf, ob Williams bald ebenfalls mehr Teile von Mercedes zukaufen wird. Um schnelle Schritte in der Performance gutzumachen, sei das eine Möglichkeit, so Vowles. Der Nachfolger von Jost Capito betont aber auch: "Sobald man Teile hinzukauft, beginnst du in diesen Bereichen internes Wissen zu verlieren." Unter der Führung von Sir Frank Williams und später Tochter Claire bestand die Teamleitung immer darauf, bis auf den Motor jedes Teil selbst zu produzieren.

Williams: Mit der Zeit mehr Selbstständigkeit

Seit dem Verkauf an die neuen Eigentümer wurde das Team in dieser Hinsicht aber etwas offener. Mit dem Beginn der Ground-Effekt-Ära übernahm Williams erstmals das Mercedes-Getriebe. "Im Moment sind wir sehr glücklich mit der seit Jahren bestehenden Partnerschaft mit Mercedes. Über die letzten 15 Jahre haben sie die beste Power Unit produziert." Man dürfe aber auch nicht außer Acht lassen, welche Teams in der Formel 1 Titel gewinnen, hebt Vowles hervor. "Das sind die Teams, die unabhängig sind oder in einer exklusiven Partnerschaft mit einem Hersteller stehen", hebt der Brite hervor.

Deshalb ist der 43-Jährige auch nicht sicher, ob sich Aston Martin über die Saison beständig unter die ersten Drei mischen wird. Ähnlich wie AlphaTauri von Red Bull und Haas von Ferrari, bezieht das Team von Lawrence Stroll sämtliche "Unlisted Parts", wie beispielsweise die Vorder- und Hinterradaufhängung, von Mercedes. Besteht jedoch eine Abhängigkeit, werden die Freiheiten des Teams bei der Konstruktion eingeschränkt. "Du musst ab einem gewissen Punkt Herr deiner Lage sein." Im Hinblick auf die Motoren-Revolution 2026 hält das Team deshalb die Augen hinsichtlich einsteigender (Motoren-)Hersteller offen. "Wir werden aber keine vorschnellen Entscheidungen treffen. Für den Moment macht Mercedes einen extrem guten Job."