Abu Dhabi kann als der Grand Prix der kurzen Wege bezeichnet werden. Denn nirgendwo sonst fahren die Piloten direkt vor ihrer Zimmertür. Das liegt daran, dass die von Hermann Tilke entworfene Strecke an einer Stelle direkt unter dem W-Abu-Dhabi-Hotel hindurchführt. Weitaus spektakulärer als der Hotel-Komplex ist dessen farbenfrohe Beleuchtung, die in der Dunkelheit zur Geltung kommt.

Abu Dhabi GP: Fahrt in den Sonnenuntergang

Das Rennen wird bei Tageslicht gestartet. Tausende Flutlichter rund um die Strecke sorgen in der Dunkelheit für die richtige Beleuchtung. Denn zum Ende des Rennens herrscht im Wüstenstaat finstere Nacht. Ein Aspekt, der bei der Fahrzeugabstimmung nicht zu unterschätzen ist, ist der starke Temperaturabfall. Zwischen Start und Rennende beträgt dieser deutlich über zehn Grad Celsius.

Auch die Strecke selbst bietet viele Besonderheiten. Mit 1,2 Kilometern Länge, besitzt der Kurs die längste Gerade des Formel-1-Kalenders. An der Haarnadel in Kurve 5 ist die Auslaufzone direkt unterhalb der Zuschauertribüne. Es handelt sich um eine Stelle, an der von knapp 300 km/h heruntergebremst werden muss.

Neues Layout seit 2021

Der Kurs war früher 5,554 km lang und galt aufgrund der zahlreichen Off-Camber-Kurven als besonders überholfeindlich. Nach einem Umbau wurde die Streckenführung 2021 auf 5,281 Kilometer gestutzt. Zwei Schikanen mussten den überarbeiteten Kurven 5 und 9 weichen. Außerdem wurden einige Kurvenradien im dritten Sektor geöffnet. Durch diese Änderungen wurden die Rundenzeiten um mehr als 13 Sekunden nach unten korrigiert.

Der sehr ebene Belag ermöglicht eine harte Fahrzeugabstimmung mit geringer Bodenfreiheit. Einzigartig ist auch die Boxenausfahrt, die durch einen Tunnel verläuft und nach der ersten Kurve zurück auf die Strecke mündet. Zwischen 2009 und 2010 sowie seit 2014 wird auf dem Yas Marina Circuit das Saisonfinale der Formel-1-WM ausgefahren.