Wenig bis gar nichts hat die Formel 1 in den letzten Wochen von Christian Horner gehört. Der ehemalige Red-Bull-Teamchef wurde im August offiziell noch von seinem CEO-Posten bei Red Bull Racing getilgt, die Frage bleibt: Wohin geht die Reise? Alpine-Spekulationen stehen immer noch recht weit oben auf der Liste. Großes Kino, findet Toto Wolff.
Die Idee hinter den Gerüchten: Horner kann durchaus gut mit Flavio Briatore. Der 75-jährige Italiener ist seit dem letzten Jahr offiziell als Berater zurück bei Alpine. Jenem Team, bei dem er sich einst in den 90ern und 2000ern (damals unter den Namen Benetton respektive Renault) einen Namen machte, und mehrere Titel feierte, ehe er für seine Rolle im Crashgate-Skandal abserviert wurde.
Jetzt ist Briatore auch als Berater de facto der Mann, der bei dem Team aus Enstone die Fäden zieht. Aktuell ist er nach dem Abgang von Oliver Oakes auch offiziell Interims-Teamchef. Ab Montag übernimmt mit Steve Nielsen offiziell ein neuer Name dann das Tagesgeschäft. Aber Nielsen - vor dem Horner-Aus schon verpflichtet - ist als "Managing Director" tituliert. Theoretisch wäre schon irgendwie Platz für Horner zu schaffen.
Warum Toto Wolff die F1-Mafia mit Briatore & Horner gefällt
So wird Horner seit Jahren ohnehin nachgesagt, dass er gerne nicht nur ein F1-Teamchef sein würde, sondern auch Miteigentümer. Ähnlich wie Toto Wolff, der ein Drittel der Anteile des Mercedes-F1-Teams hält. Der Renault-Konzern, aktuell mehrheitlicher Eigentümer von Alpine, zeigte sich grundsätzlich Anteilsverkäufen in der Vergangenheit nicht abgeneigt. 24 Prozent wurden vor einigen Jahren an eine US-Investorengruppe mit diversen Hollywood-Stars abgestoßen.
Ab 2026 startet Alpine dann auch nicht mehr mit Renault-Motoren, sondern wird Mercedes-Kundenteam. Macht das einen Verkauf weiterer Anteile einfacher? In Zandvoort wurde gar eine ganz spektakuläre Theorie präsentiert: Horner und Briatore könnten zusammenspannen, eventuell noch den ehemaligen F1-Chef Bernie Ecclestone ins Boot holen, und das Team Renault abkaufen.

"Das wäre wohl eine aufregende Story", urteilt Toto Wolff, als ihm am Freitag in der Pressekonferenz die Theorie dargelegt wird. "Würde viel Aufmerksamkeit auf die Formel 1 lenken. Ich denke, das brauchen wir. In der Formel 1 ging es immer um das beste Racing mit aufregenden Fahrern und großen Persönlichkeiten."
Wolff denkt hier zurück an die überlebensgroßen Teamchef-Charaktere der Vergangenheit, nennt gleich Williams-Gründer Frank Williams, Ex-McLaren-Boss Ron Dennis, Ferraris langjährigen Chef Luca Di Montezemolo und natürlich Briatore: "Und ein paar andere. Vielleicht müssen wir daran arbeiten." Wer einmal nach Geschichten hinter diesen Namen sucht, der wird gleich ganz andere Dinge finden als das, was man über die heutigen Teamchefs zu hören bekommt.
Flavio Briatore weist Horner-Gerüchte bei Alpine zurück
"Wenn es so ein Projekt gäbe, mit diesen drei Jungs - die ganze Mafia wieder zusammen - würde das gutes Material liefern, schätze ich", meint Wolff. Während Briatore in der Pressekonferenz neben ihm sitzt und grinst: "Die Haie. Die Hai-Mafia."
Briatore jedoch verweist in Zandvoort darauf, dass er einen Teamchef für Alpine schon gefunden hat. Horner braucht es nicht, verneint er gegenüber Motorsport-Magazin.com: "Momentan denke ich über niemanden nach. Christian ist aktuell nicht in der Formel 1. Ich hoffe, er kommt bald zurück. Aber momentan hat das Team ihn nicht im Blick."



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