Fernando Alonso hatte am Samstag in Belgien - abgesehen von seinem 42. Geburtstag - kaum etwas zum Feiern. Im Sprint Shootout am Vormittag fiel er dem Crash seines Teamkollegen Lance Stroll zum Opfer. Dadurch blieb dem Spanier ein möglicher Einzug in SQ3 verwehrt. Im Sprint verunfallte der zweimalige Weltmeister selbst und verärgerte dabei noch Vordermann Nico Hülkenberg. Eine Vorladung bei den Stewards sorgte nach dem Sprint noch für den krönenden Abschluss.

Fernando Alonso entgeht Strafe

Nico Hülkenberg vor Fernando Alonso und Logan Sargeant beim Sprint Race in Spa-Francorchamps
Fernando Alonso und Nico Hülkenberg im Sprint in Belgien, Foto: LAT Images

Das Drama spielte sich bereits in der dritten Runde ab. Hülkenberg kam beim Start des Sprints - wie einige andere Piloten auch - an die Box, um auf Intermediates zu wechseln. Alonso, der eine antizyklische Strategie verfolgte, wurden die Intermediates erst eine Runde später aufgezogen. Schlussendlich trafen sich die beiden Piloten zeitgleich an der Boxengassenausfahrt. "Er hat mich vor Kurve 2 ziemlich aggressiv von der Strecke gedrängt", so Hülkenberg nach dem Sprint.

Die Onboard-Aufnahme des Deutschen zeigte, dass Alonso aus der Box fuhr und nach links wich. Hülkenberg regierte darauf, um eine Kollision zu vermeiden. Laut der Stewards-Entscheidung begründete der Spanier den Vorfall damit, dass er zu diesem Zeitpunkt keine Sicht nach hinten hatte und dass er jede Runde an dieser Stelle ganz links gewesen sei, um seine Sicht nach vorne zu maximieren.

Alonso war zu diesem Zeitpunkt deutlich langsamer als seine Rivalen auf der Strecke, was laut den Stewards zu einer Kollision hätte führen können. Doch unter der Berücksichtigung der Streckenbedingungen akzeptierten die Stewards die Erklärung des Aston-Martin-Piloten und sprachen lediglich eine Verwarnung an den Spanier aus.

Fernando Alonso trotzdem bestraft? Hülkenberg: Karma

Wenige Kurven später verlor der Aston-Martin-Pilot am Eingang von Kurve 11 das Heck und flog ins Kiesbett ab. Damit war das Rennen für das Geburtstagskind vorbei. "Ich war am Eingang von Pouhon sehr dicht hinter Nico [Hülkenberg], ich verlor Abtrieb, berührte die weiße Linie und verlor das Auto einfach. Es war schwierig, Grip zu finden - und das Gripniveau in jeder Kurve zu erraten. Es war sehr rutschig, und das war mein Fehler", so Alonso.

Aus Hülkenbergs Sicht kassierte Alonso am Ende eine gerechte Strafe. "Er hat die Turbulenzen genossen", so der Deutsche. "Karma hat zugeschlagen." Betroffen war Alonso von dem frühen Aus aber kaum. "Wir waren ohnehin nicht in den Punkterängen - und mit nur 11 Rennrunden war es immer schwierig, heute zu punkten", so der Spanier.

Alonso nimmt Stroll in Schutz: Niemand hat eine Kristallkugel

Fernando Alonso beim Sprint Shootout in Spa-Francorchamps
Im Sprint Shootout erzielte Alonso nur Platz 15, Foto: LAT Images

Schon im Sprint Shootout lief bei Alonso nichts nach Plan. Am Ende der zweiten Session wollte sich der Spanier auf seine letzte schnelle Runde begeben, als sein Teamkollege Stroll die Uhr mit einem Unfall anhielt. Die rote Flagge wurde geschwenkt. Da nur noch 30 Sekunden Restzeit verblieben, wurde die Session an dieser Stelle abgebrochen. Damit konnte sich Alonso nicht mehr verbessern und saß auf dem 15. Startplatz fest.

"Es sind schwere Bedingungen, man muss einige Entscheidungen treffen und wir haben in SQ2 einiges riskiert", so Alonso. Während Stroll mit den Medium-Reifen auf nasser Strecke ein deutlich größeres Risiko eingegangen ist, schickte Aston Martin den 42-Jährigen nur etwas spät auf die Strecke zurück. Alonso nimmt Stroll trotzdem in Schutz: "Wenn es funktioniert, ist alles in Ordnung und wenn es nicht funktioniert, hat man einen Fehler gemacht. Aber niemand hat eine Kristallkugel." Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Spa gibt es hier im Liveticker.