2019 starb Anthoine Hubert in Spa-Francorchamps. Knapp vier Jahre nach dem Tod seines engen Freundes gelang Pierre Gasly am selben Ort ein kleines Wunder. Der Franzose wurde im verregneten Sprint beim Großen Preis von Belgien 2023 Dritter. Für Gasly war es das erste Top-3-Resultat seit seinem Podestplatz in Baku 2021 - damals allerdings im Grand Prix.

Für Gasly ist der Erfolg besonders emotional. Direkt nach dem Rennen meinte der Franzose: "Es fühlt sich ganz besonders an, ich musste auch an Anthoine denken." Der damalige Alpine-Junior verstarb nach einem heftigen Unfall ausgangs des Eau Rouge-Radillon-Komplexes. Jedes Jahr legt Gasly Blumen an den Unfallort seines verstorbenen Freundes, in diesem Jahr organisierte der Franzose sogar einen Lauf zu Ehren Huberts.

Gasly stoppte gleich beim Start

Der F1 Sprint auf dem Circuit de Spa-Francorchamps wurde aufgrund starker Regenschauer hinter dem Safety Car gestartet. Neben Oscar Piastri, Carlos Sainz und sieben weiteren Piloten stoppte auch Gasly direkt beim fliegenden Start. "Der Schlüssel war, dass wir früh an die Box gefahren und einen guten Stopp gemacht haben. Als wir rauskamen, waren wir schon Dritter", erklärte Noch-Teamchef Otmar Szafnauer. Der 58-Jährige verbringt in Spa sein letztes Wochenende am Alpine-Kommandostand.

Pierre Gasly sitzt nachdenklich in der Pressekonferenz.
Pierre Gasly gab sich nach dem Sprint nachdenklich, Foto: LAT Images

Den entscheidenden Vorteil erarbeitete sich Gasly bereits im Sprint-Shootout vier Stunden zuvor. Er schlug seinen Teamkollegen Esteban Ocon und hatte deshalb Vorrang beim Reifenwechsel. Selbst Verstappen, der die erste Runde auf Vollregenreifen absolvierte, verlor eine Position, weil die Regenreifen zu langsam waren. Bei Doppelstopps hätte der jeweils dahinterliegende Teamkollege massiv Zeit verloren.

Außerdem profitierte Gasly von der in der Boxengasse weiter hinten liegenden Alpine-Garage. Sainz verlor insgesamt drei Positionen, weil er andere Autos nach dem Reifenwechsel passieren lassen musste. Gasly konnte seine Box verlassen, bevor der hintere Teil des Feldes an der Alpine-Garage ankam.

Damit war die Arbeit des Franzosen aber noch nicht getan. Der einmalige Grand-Prix-Sieger musste sich den restlichen Sprint über gegen Sergio Perez und Lewis Hamilton verteidigen. Der Alpine-Pilot setzte sich aber gegen den Briten durch: "Wir haben das Auto an diesem Wochenende eher auf trockene Bedingungen abgestimmt. Ich wusste zwar, dass wir nicht das konkurrenzfähigste Auto haben würden, aber ich war zuversichtlich, dass es unsere Verfolger nicht leicht haben würden, uns zu überholen." Kurz vor Schluss erhielt Hamilton noch eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe für eine Kollision mit Perez, Platz drei war dem 27-Jährigen damit sicher. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Spa gibt es hier im Liveticker.