Pirelli bringt neue Reifen nach Silverstone. Das Debüt der neuen Reifenkonstruktion, das für die Formel-1-Saison 2024 geplant war, wurde auf das Wochenende in Großbritannien vorverlegt. Obwohl alle Rennställe die neuen Reifen bereits beim Trainingsfreitag in Barcelona testen konnten, herrscht bei manchen Piloten noch Unklarheit über den Einfluss der neuen Reifen. Red-Bull-Fahrer Sergio Perez wittert hingegen eine Bevorzugung.
"Wir haben nur limitierte Daten", so Mercedes-Pilot George Russell. "Wie die neuen Reifen sind, werden wir spätesten beim Rennen herausfinden, aber wir werden versuchen, für die Veränderung offen zu sein."
Die Änderung der Reifen-Spezifikation war laut Pirelli notwendig, da sich die Leistung und somit auch die Geschwindigkeit der Autos seit Beginn der Saison gesteigert hat und erwartet wird, dass sich dieser Trend im Laufe der Saison noch weiter fortsetzt. Dadurch seien die Reifen deutlich mehr belastet als Pirelli antizipiert hatte. Die neue Spezifikation wird somit als Reaktion auf das höhere Stresslevel der Gummis vorzeitig ab Silverstone eingeführt. Das Debüt erfolgt somit auf einer Strecke, die für ihre starke Reifenbelastung bekannt ist.
"Ich bin mir noch nicht sicher, ob uns die neuen Reifen helfen oder behindern werden", äußerte sich Ferrari-Fahrer Charles Leclerc am Donnerstag in Silverstone noch unschlüssig. "Während den Trainings wird es wichtig sein, herauszufinden, wie anders diese Reifen bezüglich Reifenabbau sind. Da müssen wir sehen, ob wir unser Auto anpassen müssen. Im Laufe des Wochenendes wird sich dann herausstellen, wie uns die Reifen beeinflussen."
Perez: Manche Teams durch neue Reifen bevorzugt
Red-Bull-Pilot Sergio Perez ist in Punkto neue Pneus zumindest bei einer Sache sicher: Einzelne Teams werden profitieren. "Ich denke, mit den neuen Reifen werden ein paar Teams bevorzugt", so der Mexikaner. "Es wird Teams geben, die damit besser sind, ich weiß noch nicht, ob auch Red Bull zu diesen zählen wird."
Genaue Namen nennt der Red-Bull-Pilot nicht. Es gibt jedoch Rennställe im Feld, die bisher mehr mit der Reifenbelastung im Rennen zu kämpfen hatten als andere. Dazu zählen etwa Ferrari und Haas. "Besonders spannend wird es zu sehen, wie der Reifenabbau der neuen Reifen sein wird", sagt Perez. "Sie sind aber definitiv eine deutliche Veränderung, die wir besonders in den Highspeed-Kurven merken werden."
Pirelli selbst erwartet sich durch die Pneus in Silverstone jedoch keine allzu große Veränderung. "Die neue Spezifikation verleiht dem Reifen zusätzliche Widerstandsfähigkeit, hat aber keinen Einfluss auf die technischen Parameter oder das Verhalten auf der Rennstrecke", heißt es in einer Mitteilung des Reifenherstellers.
Russell: Silverstone-Reifen anders als in Barcelona
Russell ist aufgefallen, dass die Reifen, die in Silverstone zum Einsatz kommen, nicht ident sind mit denen, die er vom Spanien-GP kennt. "Als wir die Reifen in Barcelona getestet haben, waren sie noch 800 Gramm schwerer", bemerkt der Brite. "Im Gegensatz zu den Reifen, die wir letztes Jahr hier gefahren sind, sind die neuen Pneus nun 1.1 Kilogramm schwerer. Ich weiß nicht genau, warum das so ist, aber ich versuche, es nicht zu überdenken und einfach mit den Reifen zu fahren, um zu sehen, wie sich das Auto damit anfühlt."
Pirelli erklärt auf Nachfrage von MSM die Inkonsistenz. Die Gewichtsdifferenz sei darauf zurückzuführen, dass in Barcelona Prototypen zum Einsatz kamen, während die Reifen für Silverstone massenproduziert wurden. Zudem sei ein Reifenset nur 440 Gramm schwerer, was Pirelli bei einem Gesamtgewicht von 43,832 Kilogramm pro Set als eher gering ansieht. Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Silverstone gibt es hier im Liveticker.
Formel 1 Silverstone 2023: Der Zeitplan
- Freitag:
13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training
17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training - Samstag:
12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training
16:00 Uhr - 17:00 Uhr: Qualifying - Sonntag:
16:00 Uhr: Rennen (52 Runden)
Alle Infos zu den TV-Zeitplänen der Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier in der Übersicht.
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