Die Formel-1-Autos 2023 sind schneller als erwartet. Zu schnell? Mit einer Zeit von 1:26.841 Minuten in Miami schlug Max Verstappen die Pole-Zeit von Charles Leclerc aus dem vergangenen Jahr um knapp zwei Sekunden. Zu viel Belastung für die aktuellen Pirelli-Pneus? Der Reifenhersteller reagiert mit einer neuen Spezifikation seiner Reifen ab Silverstone, die der höheren Belastung gerecht werden soll.
Formel-1-Autos schneller als gedacht
Per Pressemitteilung gab Pirelli bekannt, ab dem Großen Preis von Großbritannien eine neue Spezifikation ihrer Pneus einzuführen. Grund dafür ist die schnelle Formel-1-Generation 2023. Um knapp zwei Sekunden schlug Max Verstappen in Miami Charles Leclercs' Pole Zeit aus dem vergangenen Jahr, in Aserbaidschan schlug Leclerc seine eigene Pole-Zeit 2022 ebenfalls um mehr als eine Sekunde. Durch die höheren Geschwindigkeiten wirken stärkere Kräfte auf die am Auto montierten Pneus. Dieses Jahr ist die Belastung so viel höher als erwartet, dass Pirelli reagiert.
Im Normalfall legen die zehn Teams Reifenhersteller Pirelli jede Saison eine erwartete Performance-Kurve ihrer Boliden vor. Anhand der erwarteten Performance entwickelt Pirelli die verschiedenen Reifenmischungen. Diese sind genau auf die durch die Performance erwartete Belastung abgestimmt und sollen so plötzlichen Reifenschäden vorbeugen.
Jedoch sind die Boliden im Jahr 2023 unerwartet schnell - die Belastung dadurch unerwartet hoch. So führt Pirelli ab Silverstone eine neue Spezifikation ihrer Mischungen ein, um dem aktuellen Stresslevel der Gummis gerecht zu werden. Sollten die Mischungen gut bei Teams und Fahrern ankommen, ist geplant diese ebenfalls für die kommende Saison einzusetzen. "Die neue Spezifikation beinhaltet Materialien, die wir schon für 2024 entwickelt haben. Das wird die Reifen resistenter machen ohne das Fahrverhalten auf der Strecke zu beeinflussen", so Pirelli-Motorsportchef Mario Isola.
Durch die vielen Highspeed-Kurven ist Silverstone als eine für die Pneus der Boliden besonders anspruchsvolle Strecke bekannt. Vor allem in Kurven-Klassikern wie Copse, Maggots, Becketts und Chapel müssen die Reifen auf viele schnelle Richtungswechsel bei enormen Geschwindigkeiten reagieren - die auf die Gummis wirkenden Kräfte sind dadurch enorm.
Nicht umsonst kam es in den Jahren 2013 und 2020 in Silverstone unerwartet zu mehreren Reifenschäden innerhalb des Feldes. 2013 teilten gleich fünf Piloten im Rennen das Reifen-Trauma, 2020 waren es in den letzten drei Runden gleich drei Autos. Lewis Hamilton fuhr damals auf drei Reifen als Erster über die Ziellinie. Ein solches Desaster will Pirelli mithilfe der neuen Spezifikationen dieses Jahr umgehen. Später im Jahr folgen mit Spa und Suzuka weitere für die Reifen anspruchsvolle Kurse.
Formel 1 Kalender 2023, Termine und Strecken
- 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
- 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
- 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
- 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
- 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
- 07. Mai: Großer Preis von Miami
- 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
- 28. Mai: Großer Preis von Monaco
- 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
- 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
- 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
- 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
- 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
- 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
- 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
- 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
- 17. September: Großer Preis von Singapur
- 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
- 08. Oktober: Großer Preis von Katar
- 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
- 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
- 05. November: Großer Preis von Brasilien (Sao Paulo)
- 19. November: Großer Preis von Las Vegas
- 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi
Diese Wochenenden finden im Sprint-Format statt
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