Der Formel-1-Launch von Aston Martin am Montag in Silverstone wurde vor allem von einem Gesicht überstrahlt: Fernando Alonso trat die Nachfolge von Sebastian Vettel beim britischen Rennstall an, nachdem er bei Alpine 2022 aufgrud von vertraglichen Uneinigkeiten die Reißleine gezogen hatte.

Was bei dieser strahlungskräftigen Personalie etwas unterging, war eine weitere Personaldiskussion der Mannschaft aus Silverstone: Andrew Green. Er trat bei der offiziellen Präsentation vor der Formel-1-Saison 2023 gar nicht in Erscheinung.

Neue Technik-Struktur: Wo steht Green?

Green wurde 2021 zum CTO, Chief Technical Officer ernannt, seine vorherige Rolle als Technikdirektor nahm Dan Fallows ein, den das Team von Lawrence Stroll bei Red Bull abgeworben hatte. Doch rund um die Position, die Green nun bekleidet, ist einiges unklar. Spielt Green noch eine Rolle im Renngeschäft? 2022 war er jedenfalls noch bei mehreren Grands Prix zu Gast. Obwohl er noch denselben Posten einnimmt, fehlte bei der F1-Präsentation und auch bei den damit verbundenen Medienterminen jede Spur von ihm.

Ein Sprecher von Aston Martin teilte mit: "Andrews Hauptaugenmerk liegt nun auf den breiteren Aktivitäten der (Aston-Martin-) Gruppe, namentlich Aston Martin Performance Technologies, mit dem Ziel, Andrews umfangreiches Wissen zu nutzen, um unser Geschäft auf mehr kommerzielle Aktivitäten außerhalb der Formel 1 auszuweiten und zu diversifizieren."

Ob das bedeutet, dass Green ausschließlich für Aktivitäten außerhalb der Königsklasse zuständig ist, oder dass er immer noch zum Teil in der Formel 1 für Aston Martin agiert, ließ man damit offen.

Dan Fallows beschrieb die Situation vage: "Andrew Green ist eine wichtige technische Führungskraft für dieses Unternehmen und wird das auch in Zukunft sein. Er hat einen großen Beitrag dazu geleistet, wie wir die technische Führung dieses Unternehmens strukturieren, und er wird auch weiterhin einen bedeutenden Anteil an unserer Arbeitsweise haben, auch wenn sein Schwerpunkt auf der Aston-Martin-Performance-Technology-Seite des Unternehmens liegen wird."

Auf Nachfrage wurde der ehemalige Red-Bull-Mann etwas deutlicher. "Ich denke, ich habe mich ziemlich klar ausgedrückt, dass er bei Aston Martin Performance Technologies arbeitet. Er fokussiert sich auf die 'nicht-F1-bezogene' Seite unseres Geschäfts", sagte Fallows und fügte hinzu: "Er erkundet alle Möglichkeiten, unser Fachwissen aus dem Formel-1-Geschäft auch in der breiteren Gruppe zu nutzen."

Aston Martin rüstet auf: Technik-Team laufend im Umbruch

Die Personalie Green ist nur ein Puzzlestück in der Restrukturierung der technischen Führungsriege bei Aston Martin. Vor der Formel-1-Saison 2022 stieß Eric Blandin neu zum Team. Der Franzose stand zuvor als Chef der Aerodynamik-Abteilung bei Mercedes unter Vertrag, gleichzeitig wanderte auch Luca Furbatto, ehemals Alfa-Romeo-Chefdesigner, nach Silverstone. Dort besetzt er derzeit die Rolle als Engineering Director.

Zu diesen beiden Neuankömmlingen kommen noch weitere weniger namhafte Schlüsselfiguren. "Wir haben im Laufe des Jahres einige hochrangige Leute eingestellt", unterstrich Fallows. "Unsere technische Struktur entwickelt sich laufend weiter, da wir mit dem AMR23 und insbesondere in diesem Jahr auch als Gruppe gewachsen sind."