Nach Sebastian Vettels Rücktritt sicherte sich Aston Martin die Dienste Fernando Alonsos. Die Verpflichtung gilt als großer Coup für den britischen Rennstall. Der Asturier glaubt fest an das Formel-1-Projekt von Lawrence Stroll und dessen Erfolg. Vielleicht nicht kurz-, aber auf jeden Fall langfristig. Der AMR23 ist erst der Beginn. Was Fernando Alonso trotz seines Alters noch für möglich hält und wie es mit 'Mission 33' und dem dritten Weltmeister-Titel aussieht.

Fernando Alonso: Hoffnung auf WM-Titel stirbt zuletzt

"Ja, ich glaube daran. Die Möglichkeit besteht", hält Doppelweltmeister Fernando Alonso einen dritten Titel für nicht ganz unmöglich. "Ich denke, dass dieses Jahr noch nichts daraus wird. So ehrlich muss man sein und die Füße am Boden behalten." Die Fundamente des Erfolges werden aber schon 2023 gelegt, denn: "Auf diesem Auto werden alle zukünftigen aufbauen."

Von der neuen Fabrik und dem neuen Windtunnel wird Aston Martin dann sowieso erst langfristig profitieren. "Es gibt da keine Abkürzung: Du musst investieren und du brauchst Talent in der Fabrik", meint Fernando Alonso. "Dieses Projekt ist sehr ambitioniert, wir haben viel zu beweisen in den nächsten Jahren." Gemeinsam mit Lance Stroll wird zusammen an zukünftigen Meisterschaften gearbeitet.

"Ich weiß, dass meine Zeit hinter dem Steuer nicht mehr ewig sein wird. Aber wir müssen eben versuchen, diese Übergangsperiode so kurz wie möglich zu machen. Und ich werde dem Team so viel helfen, wie ich nur kann", erklärt der 41-Jährige. 32 Siege hat Fernando Alonso bislang, in der vor allem auf Social Media sehr beliebten 'Mission 33' geht es um den nächsten Sieg. "Natürlich wäre das großartig, aber ich denke nicht zu viel daran."

Alonso: Aston Martin ganz anders als meine bisherigen Formel-1-Teams

Dabei hat Fernando Alonso volles Vertrauen in seinen Boss, Teambesitzer Lawrence Stroll: "Lawrence hat mit seinem Führungsstil viel Erfolg in vielen verschiedenen Projekten erreicht. Warum sollte es in der Formel 1 anders sein?"

Papa Stroll hat viel vor: "Wir wollen eines der besten Formel-1-Teams überhaupt werden." Was derzeit nur noch fehle sei Zeit. Und Geduld. "Wovon ich leider nicht viel habe!" Der fehlende Erfolg hat allerdings auch positive Seiten. Denn: Aston Martin ließe sich nicht mit Renault, Ferrari oder McLaren vergleichen.

Bei Aston Martin wiedervereint: Fernando Alonso und Pedro de la Rosa, Foto: LAT Images
Bei Aston Martin wiedervereint: Fernando Alonso und Pedro de la Rosa, Foto: LAT Images

"Die feierten vielleicht früher Erfolge und ruhten sich dann darauf aus. Wenn sie Vierter werden, sind sie glücklich damit. Wenn sie Siebter werden, feiern sie. Hier gibt es keine Feierlichkeiten bevor wir gewinnen." Abgesehen von Sergio Perez' Sieg in Sakhir 2020 gelang dem Team noch kein Sieg. Als Racing Point, bei Aston Martin steht bislang nur ein zweiter Platz von Sebastian Vettel in Baku 2021 auf der Habenseite.

Fernando Alonso träumt von Aston-Martin-Dominanz

Mit Dan Fallows oder Eric Blandin rekrutierte Aston Martin Top-Personal von der Konkurrenz. "Aston Martin ist dort hingegangen und hat einige der besten Leute überzeugt, dem Team beizutreten. Da geht etwas ganz Besonderes vor sich!", ist sich der Spanier sicher. Mit diesen Ingenieuren sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich der Erfolg einstellt. "Leider bin ich keine 20 mehr, aber ich werde alles tun, um dem Team zu helfen."

"Wenn eines Tages Aston Martin Rennen oder Meisterschaften dominiert und beide Fahrer um den WM-Titel kämpfen wie damals Sebastian und Webber", träumt Fernando Alonso. "Dann bin ich stolz darauf, dabei geholfen zu haben und Teil der Reise gewesen zu sein."

Am liebsten wäre der Asturier natürlich gern selbst in der Position, seinen dritten Titel einfahren zu können. "Wenn ich selbst im Cockpit sitze, gut. Wenn nicht, bin ich eben stolz darauf, irgendwie Teil davon gewesen zu sein." Vielleicht mit einem Lance Stroll als zukünftigen Weltmeister.