Fernando Alonso hat erst ein paar Wochen bei seiner neuen Formel-1-Heimat von Aston Martin verbracht, aber er ist bereits tief in die Vorbereitung versunken. Viel Zeit in der Fabrik, auch seinen zweiten Auftritt mit dem Vorjahres-Aston hat er absolviert. Diesmal war es ein Reifentest im spanischen Jerez.

Mehrmals hat er schon seinen neuen Teamkollegen Lance Stroll aus der Nähe betrachten dürfen. Kennen tun sich die beiden schon viel länger. 2012 traf der damalige Ferrari-Pilot Alonso den damaligen Ferrari-Junior Stroll zum ersten Mal. Knappe elf Jahre später sind sie Vollzeit-Teamkollegen, und Alonso fällt ein sehr positives Urteil über Strolls F1-Zukunft.

Stroll statt Alonso als Aston Martins WM-Hoffnung

Strolls Zukunft ist für Aston Martin wichtig. Als Sohn des Teambesitzers Lawrence Stroll steht seine Job-Sicherheit nicht gerade infrage, und mit Alonso mag jetzt ein zweifacher Weltmeister mit im Boot sein, aber das Team ist noch immer in der Aufbauphase. 2025 wird als vorsichtiges Ziel für Siege angepeilt. Alonso wäre dann 43, aber garantieren kann man in der Formel 1 nichts.

"Werde ich da hinter dem Lenkrad sitzen?", fragt sich Alonso in einem Interview mit der Aston-Martin-F1-Webseite. "Niemand weiß es, das ist unmöglich vorauszusagen." Er geht es 2023 erst einmal Rennen für Rennen an. Das Team stetig zu verbessern ist das Ziel.

Alonso kann damit leben, wenn Aston Martin erst nach seinem Karriereende zu siegen beginnt: "Ich werde sehr stolz auf den Prozess sein und auf das, was ich zum Projekt beigesteuert habe." Dass Siege kommen, steht für ihn nicht in Zweifel. Nicht zuletzt dank Lance Stroll.

"Mit Lance hat das Team einen Fahrer, der richtig jung und hochtalentiert ist, und der die Chance hat, Weltmeister zu werden", glaubt Alonso. "Wenn ich ihm dabei zusehen kann, wie er das erreicht, und wenn ich dabei eine Rolle gespielt habe, das wird für mich besonders sein. Egal ob ich dabei hinter dem Lenkrad sitze oder nicht."

Alonso ein Fan? Was Lance Stroll zum guten Fahrer macht

Strolls Formel-1-Leistungen standen in der Vergangenheit regelmäßig in der Kritik, seit er nach dem Gewinn der Formel 3 2017 bei Williams ein äußerst frühes Debüt in der Weltmeisterschaft gab. Den einzigen Teamkollegen, der er im internen Duell seither hatte schlagen können, war der russische Bezahlfahrer Sergey Sirotkin gewesen. Gegen Felipe Massa, Sergio Perez und Sebastian Vettel lag er in den Ergebnislisten überwiegend hinten.

Aggressives Zweikampfverhalten kam noch dazu. Alonso verteidigt seinen neuen Partner: "Er hat den Speed, er hat das Talent. Das hat er schon oft gezeigt, besonders bei nassen Bedingungen. Ich erinnere mich an Lances Pole Position in der Türkei, und an andere exzellente Leistungen im Nassen."

"Bei schwierigen Bedingungen auf diesem Niveau abzuliefern, dafür brauchst du ein besonderes Gefühl für das Auto", erklärt Alonso. 2020 holte Stroll in der Türkei seine bislang einzige Formel-1-Pole und führte das Rennen bei feuchten Bedingungen anfangs an, bis er nach dem Boxenstopp mit zu viel Verschleiß der Vorderreifen kämpfte. Das Team gab damals einem beschädigten Frontflügel die Schuld.

Alonso bester Dinge: Freundschaft mit Stroll Senior

Alonso fühlt sich bei Aston Martin nach den ersten Arbeitswochen schon zuhause. Er kennt schließlich auch Teameigentümer Lawrence Stroll bestens: "Er ist ein guter Freund von mir. Ich war ein paar Mal in seinem Haus in Kanada, da haben wir diversen Sport betrieben und die gemeinsame Zeit genossen."

Lawrence Stroll und Fernando Alonso im Jahr 2014, Foto: LAT Images
Lawrence Stroll und Fernando Alonso im Jahr 2014, Foto: LAT Images

Das gemeinsame Formel-1-Projekt soll für Alonso das letzte große Hurra werden, selbst wenn es nicht zu Siegen führen sollte. Fahrerisch fühlt er sich noch immer in der Spitzengruppe, und anders als in den beiden letzten Jahren seit seinem Comeback ist er diesmal bestens vorbereitet: "2021 hatte ich den Fahrradunfall, und im Winter darauf mussten einige der Platten entfernt werden, mit denen mein Kiefer rekonstruiert wurde."

Bei Aston Martin saß er schon in Abu Dhabi zum ersten Mal im Auto, gab direkt Feedback zum Lenkverhalten und zur Ergonomie des Lenkrades. Jetzt, weniger als einen Monat vor dem Saisonstart und nur wenige Tage vor der Präsentation des neuen AMR23 am 13. Februar, ist Alonso unmissverständlich: "Ich bin bereit."

Formel 1 Präsentationen 2023: Alle Termine

AutoDatumUhrzeitOrt
Haas31. Januar15:00 Uhronline
Red Bull3. Februar14:30 UhrNew York
Williams6. Februar15:00 UhrOnline
Alfa Romeo7. Februar10:00 UhrZürich
AlphaTauri11. Februar23:30 UhrNew York (Livery)
Aston Martin AMR2313. Februar20:00 UhrSilverstone
McLaren MCL3713. Februar-Woking
Ferrari14. Februar11:25 UhrMaranello
Mercedes W1415. Februar10:15 UhrSilverstone
Alpine A52316. Februar-London