Die Fahrerpaarung bei Aston Martin ist seit 1. August fix: Fernando Alonso ersetzt den 2023 in Pension gehenden Sebastian Vettel. An seiner Seite und immer etwas im Schattenlicht seiner mehrfachen Weltmeister-Teamkollegen: Lance Stroll. Zu Unrecht, findet Pedro de la Rosa. Der neu ernannte Markenbotschafter von Aston Martin sieht Stroll in einer Liga mit den Großen.

Alonso und Stroll: Jung und Alt vereint

"Das ist eine sehr interessante Kombination!", schätzt Pedro de la Rosa Aston Martins Stammpiloten-Paarung für 2023 ein. Auf die Arbeit mit den beiden Fahrern freut sich der Spanier schon sehr. "Der eine ist 23, der andere 41." Das würde sicher interessant werden. Lance Stroll wurde 1998 geboren, da war Fernando Alonso schon Vizeeuropameister in der Formel A.

In Spanien noch Konkurrenten, sollen Alonso und Stroll sich 2023 als Teamkollegen gegenseitig besser machen, Foto: LAT Images
In Spanien noch Konkurrenten, sollen Alonso und Stroll sich 2023 als Teamkollegen gegenseitig besser machen, Foto: LAT Images

18 Jahre zwischen den beiden Formel-1-Piloten, das ist auch zufällig die Startnummer des Kanadiers. Pedro de la Rosa sieht den großen Altersunterschied als Vor- und nicht als Nachteil: "Ich glaube, Fernando wird sehr gut mit Lance zusammenarbeiten. Das wird fantastisch!"

Aston Martin: Teamwork makes the dream work

Parallel gäbe es zwischen den beiden genug. "Sie sind beide sehr gute Starter und können das Maximum aus der ersten Runde herausholen", zählt der 51-Jährige Gemeinsamkeiten zwischen Alonso und Stroll auf. "Sie sind beide sehr engagierte Fahrer." Und weist auf die gute Entwicklung Fernando Alonsos im Umgang mit seinen Teamkollegen hin.

"Fernando ist jetzt so reif", ist Alonsos ehemaliger Teamkollege optimistisch. Vorbei die Zeiten, in denen Alonso seiner Boxencrew einen Umschlag mit Geld zugesteckt haben soll. "Sie werden sich als Teamkollegen gegenseitig helfen und pushen, um noch stärker zu werden!" Nicht nur Stroll soll von Alonso lernen, auch umgekehrt.

Alonso fährt seit 2001 in der Formel 1, Stroll erste Saison in der Königsklasse war 2017. Zuvor war er 2016 Testfahrer bei Williams. Auch in Punkto Weltmeisterschaften (Alonso 2, Stroll 0) und Rennsiegen (Alonso 32, Stroll 0) hat der Spanier klar Vorteile. Das sieht Pedro de la Rosa anders.

De la Rosa: Stroll zu Unrecht unterschätzt!

"Ich glaube Lance wird unterschätzt. Schaut euch seine Karriere an!", meint das neue Aston-Martin-Teammitglied. "Schaut euch seine Karriere an. Er hat in jeder Nachwuchskategorie gewonnen. Wie viele Fahrer können das von sich behaupten?" Stroll gewann in der italienischen Formel 4, Toyota Racing Series und in der europäische Formel-3-Meisterschaft. George Russell oder Charles Leclerc aber auch, um nur zwei Fahrer des aktuellen Fahrerfeldes zu nennen. Letzterer gewann auch schon in der Formel 1 Rennen.

Besonders Lance Strolls Start im regnerischen Suzuka beeindruckte de la Rosa: "Das war unglaublich. Der Start, und wie er dann Valtteri überholt hat." Nicht nur im TV, auch in den Telemetrie-Daten sei das fahrerische Können vom Sohn des Teambesitzers nicht zu übersehen. Pedro de la Rosa sah sich die Daten in Spa genauer an und verglich die Performance seines Schützlings mit der anderer Piloten.

Lance Stroll, schnellster Pilot in Spa?

"Der einzige Fahrer, der Flat-Out in Pouchon war, das war Lance. Wir alle wissen, wie schwierig diese Kurve ist und wie viel es braucht, um dort Vollgas zu geben", ist Aston Martins neuer Botschafter begeistert von seinem Piloten. Die Doppellinks-Kurve wird von vielen Fahrern als genauso 'spannend' gesehen wie Eau Rouge oder Blanchimont.

"Lance ist sehr schnell, und ich würde sagen in manchen Kurven sogar der Schnellste von allen", sieht Pedro de la Rosa Lance Stroll unter den Top-Piloten. Mit drei Podestplätzen und einer Pole Position beim Großen Preis der Türkei 2020 hat Stroll zwar noch einiges auf seinen neuen Teamkollegen aufzuholen, aber: Im Gegensatz zu seinem baldigen Teamkollegen fuhr Fernando Alonso in der Türkei noch nie auf die Pole.