Pedro de la Rosa wird Markenbotschafter bei Aston Martin. Neben seiner Tätigkeit im Kommunikations- und Marketingteam wird der Spanier auch ins Junioren-Programm des Rennstalls involviert sein. Kein Junior, aber auch bei Aston Martin ab 2023: Fernando Alonso. Die beiden ehemaligen McLaren-Teamkollegen wiedervereint. Pedro de la Rosa ist begeistert: Von Fernando Alonso, seiner Motivation und seinem nicht-vorhandenen Alterungsprozess.
Zeiten ändern sich, Fernando Alonso nicht
"In der Formel 1 habe ich immer versucht, jungen Fahrern das Leben möglichst schwer zu machen. Die kosten mich nämlich meinen Job!", erinnert sich de la Rosa. "Jetzt gibt es nichts Besseres, als jungen Fahrern eine Chance zu geben." Wie sich die Zeiten ändern. Wer sich niemals ändert, ist de la Rosas ehemaliger Teamkollege: Fernando Alonso.
"Ich denke, dass er sich auch freut, mich zu sehen", vermutet auch der ehemalige Formel-1-Pilot etwas Wiedersehensfreude bei Fernando Alonso. Aus de la Rosas Hoffnungen, mit Alonso zusammen 2007 als Stammfahrer bei McLaren zu fahren, wurde nichts. Ein junger Pilot aus dem Nachwuchsprogramm (Lewis Hamilton) funkte dazwischen. Jetzt sind die beiden spanischen Amigos bei Aston Martin wiedervereint. "Ich bin auch wegen ihm hier!", freut sich der mittlerweile 51-Jährige auf die Zusammenarbeit.
De la Rosa: Fernando verlangt die Wahrheit
Die Gerüchte, dass Fernando Alonso schwer zu händeln sei und schlecht für die Teamkultur, versteht de la Rosa überhaupt nicht. "Fernando ist nicht schwierig. Er verstellt sich nicht und ist immer sehr ehrlich." Im Gegenzug erwarte er das auch von seinem Gegenüber. "Solange du ihm genau sagst, was los ist und nicht versuchst, ihm Informationen vorzuenthalten, wirst du nie ein Problem mit ihm haben."
Aber: "Wenn er das Gefühl hat, dass du ihm nicht alles sagst, wird es schwierig", rät Pedro de la Rosa seinen neuen Arbeitsgebern. "Er ist einfach sehr wettbewerbsorientiert und will immer gewinnen. Wenn du auch so bist, kommt man gut mit ihm klar." Und gibt noch einen etwas anderen Denkanstoß: "Englisch ist nicht seine Muttersprache. Wenn er Dinge beschreibt, klingt er deswegen manchmal etwas unfreundlich."
Fernando Alonso: Primus inter Pares
Für Pedro de la Rosa war die Anstellung von Fernando Alonso ein Jackpot. "Ich habe immer gesagt: Es gibt drei Fahrer in der Formel 1, die einfach ein Level über allen anderen sind." Genaue Namen will er nicht nennen, verrät aber so viel: "Fernando war immer bei diesen drei dabei."
"Fernando Alonso ist einer der besten Formel-1-Fahrer der Geschichte", führt de la Rosa weiter aus. "Als ich das vor ein paar Jahren gesagt habe, dachte jeder, dass ich verrückt bin." Vor seinem Comeback zu Alpine war Alonso bei McLaren für seine Ausfälle aufgrund des 'GP2-Motors' bekannt. "Aber anscheinend bin ich immer noch verrückt, weil ich glaube, dass er einfach einzigartig ist", so Aston Martins neuer Markenbotschafter. Fernando Alonso hätte vor allem eine Charaktereigenschaft, die ihn besonders auszeichnet: Seine Motivation.
Fernando Alonso immun gegen Alterungsprozess
"Er ist voll motiviert. Das ist ein sehr wichtiges Detail im Leben eines Formel-1-Fahrers", streut Pedro de la Rosa weiter Rosen für seinen spanischen Amigo. "Besonders wenn du 40 Jahre alt bist. Ich kenne das, in derselben Position war ich auch einmal", spielt de la Rosa auf seinen kurzen Stint als 39-Jähriger bei Sauber an. Er musste sich allerdings dem Teamkollegen Kamui Kobayashi geschlagen geben und sein Cockpit nach Monza für Nick Heidfeld räumen.
Das Alter von Fernando Alonso tut laut de la Rosa seinem fahrerischen Können keinen Abbruch. "Ich glaube, dass Fernando am Höhepunkt seiner Leistung bei uns ankommt!" Und bricht eine Lanze für ältere Piloten. "Es wird viel über ältere Fahrer geredet: Im Alter schwindet deine Performance, und so weiter. Aber jeder ist anders", so der Spanier. Neben gesunder Ernährung und genug Schlaf sieht er die Arbeitsmoral als wichtigsten Baustein für eine Rennfahrerkarriere seitens der 30.
Das Geheimnis in der Formel 1 für Oldies: Motivation
"Motivation kommt nicht von außen oder von der Stoppuhr. Die kann nur von dir kommen. Einigen Fahrern fehlt das, oder die Prioritäten verschieben sich beim Älterwerden", erklärt de la Rosa. Nicht so bei Alonso: "Fernando hat sich in den letzten 20 Jahren nicht verändert. Seine erste Priorität ist Rennfahren! Immer abliefern, auf der Strecke, am Sonntag, am Start." Das sei eine von Alonsos größten Stärken. "Das ist eine natürliche Fähigkeit. Er ist stets hochmotiviert!"
Die Leute, die Alonso gut kennen, könnten dies alle bestätigen. "Es ist sein Leben. Rennfahren ist in seinem Blut, so einfach ist das", meint de la Rosa. Und: "Fernando ist immun gegenüber dem natürlichen Alterungsprozess." Alonso hat mit 41 Jahren noch viel vor, genau wie Aston Martin. Ein perfektes Match? Wie der zweifache Weltmeister zu sagen pflegt: "Kein Rennen wird durch dein Geburtsdatum am Pass entschieden."
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