Ein paar mehr Donuts, ein paar mehr Bier - Lance Strolls Winterpause verlief ruhig. Dazu wurde natürlich viel trainiert. Diesmal ohne Radunfall und gebrochener Handgelenke. Am 12. Februar präsentierte Aston Martin ihren AMR24. Stroll hat damit viel vor: Der erste Sieg in Grün und das Speed-Defizit auf Fernando Alonso abbauen.

Lance Stroll vor Bahrain-Test nicht unter Hausarrest

"Meine Wohnung ist voller Kissen und ich darf nicht hinaus", scherzt Lance Stroll im Vorfeld des Aston-Martin-Launches über seine Sicherheitsvorkehrungen zu Hause. Im Vorjahr verpasste der Kanadier aufgrund eines Mountainbike-Sturzes die Testfahrten in Bahrain. Felipe Drugovich saß stattdessen hinter dem Steuer des AMR23.

Lance Stroll startete die Saison 2023 mit Handicap, Foto: LAT Images
Lance Stroll startete die Saison 2023 mit Handicap, Foto: LAT Images

Auf ausgiebige Fahrrad-Touren verzichtete der Aston-Martin-Pilot deshalb diesmal, dafür wird mehr gelaufen. Vorsichtig. "Ich schaue auf meine Gliedmaßen, ich will es dieses Jahr zum Bahrain-Test schaffen. Das ist der Plan", meint er. Denn: "Gesund zu sein macht das Leben in einem Rennauto etwas einfacher!"

"Tests sind sehr wichtig, um eine Vorstellung dafür zu bekommen, was das Auto macht. Um verschiedene Setup auszuprobieren, zu sehen, was sich gut anfühlt, was funktioniert und am besten zu einem passt", freut sich Stroll schon auf die bevorstehenden Testtage von 21. bis 23. Februar. "Das wird auf jeden Fall sehr hilfreich sein!"

Stroll als Realist: Alonso war einfach schneller

Beim Saisonauftakt im letzten Jahr fuhr er trotz gebrochener Körperteile heroisch mit Paracetamol und Ibuprofen auf Platz sechs. Abgesehen von den fünften Rängen in Brasilien und Abu Dhabi sein bestes Saisonergebnis. Problem dabei: Teamkollege Fernando Alonso stellte seinen AMR23 acht Mal aufs Podest.

"Er war einfach schneller", muss Lance Stroll im Hinblick auf Fernando Alonso zugeben. Der Geschwindigkeitsunterschied war vor allem im Qualifying eklatant. Durchschnittlich 5,2 Plätze landete Alonso vor Stroll. Der Kanadier hat allerdings schon ein paar Ideen zur Lösung des Problems parat.

Strolls Schlüssel zum Erfolg: Besseres Fahren und bessere Physis

Nicht nur fahrerisch sieht der Kanadier Verbesserungspotenzial. "Es gab ein paar Rennen, an denen ich physisch besser drauf hätte sein können", verrät er. "Ich nehme dieses Jahr mit dem Vorsatz zu lernen und mich weiterzuentwickeln in Angriff. Ich denke immer darüber nach, was ich besser machen kann und wie ich besser sein kann."

"Ich denke auch, dass wir ein bisschen - ich benutze das Wort Glück nicht gerne - Pech hatten im letzten Jahr. Das hat die Dinge schwieriger gemacht, als wir um gute Positionen gekämpft haben", haderte der 25-Jährige 2023 mit technischen Problemen, Un- und Ausfällen.

Heftiger Crash von Lance Stroll im Aston Martin
Nach seinem Qualifying-Unfall in Singapur verzichtete Stroll auf den Start im GP, Foto: LAT Images

Vier Mal fiel Stroll aus, in Singapur konnte er aufgrund eines Unfalles gar nicht erst antreten. Vor allem zu Saisonmitte geriet er in ein Tief. Von Zandvoort bis Katar blieb er punktelos. "Wir hatten Dinge, die einfach nicht so liefen, wie wir wollen", beklagt er. 2024 soll das anders werden. Mit neuem Auto, drei Testtagen und einem gesunden Stroll Junior.

Erster Sieg in Grün? Lance Stroll träumt groß

Damit hat (nicht nur) laut Lance Stroll Aston Martin 2024 das Potenzial für Podien und Siege. "Ich würde gern sehen, dass wir in diesem Jahr um gute Ergebnisse kämpfen, viele Punkte holen, um Podestplätze kämpfen." Nachsatz: "Und ein grüner Sieg wäre schön. Der erste grüne Sieg wäre schön."