Jordan Pepper (GRT-Lamborghini) war im DTM-Qualifying auf dem Norisring nicht aufzuhalten: Der frischgebackene Sieger des 24-Stunden-Rennens von Spa-Francorchamps fuhr zu seiner zweiten Pole Position in der Saison 2025. Obendrein knackte der Südafrikaner den bisherigen GT3-Qualifying-Rekord (48.622), den der heutige Formel-1-Fahrer Liam Lawson 2021 mit einem AF-Corse-Ferrari aufgestellt hatte.

Peppers Pole Position kam überraschend, denn: Der Lamborghini-Werksfahrer startete im zweigeteilten Qualifying (mehr dazu am Ende des Artikels) in der Gruppe A, obwohl die Rundenzeiten in der Gruppe B in der Theorie aufgrund verbesserter Streckenbedingungen schneller sein sollten. Das hatte Pepper aber offensichtlich niemand mitgeteilt!

Norisring-Polesetter Pepper: "Dachte, dass ich crashen würde"

Der 28-Jährige war in der Quali-Gruppe A der dominante Mann und setzte seine beste Rundenzeit in 48.467 Sekunden. Bemerkenswert: Pepper gelang es, seine eigene Bestzeit viermal im Verlauf des 20-minütigen Gruppen-Qualifyings zu verbessern! Der GRT-Lamborghini-Pilot fuhr ganz klar in seiner eigenen Liga auf dem 2,162 Kilometer langen Stadtkurs.

"Ich bin auf einem Höhenflug", jubelte der deutschsprachige Pepper am ProSieben-Mikro. "Die Motivation in meinem Team ist richtig hoch! Es war so toll, bis ans Limit zu pushen. Auf drei Runden dachte ich, dass ich crashen würde, aber zum Glück ist das nicht passiert."

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Norisring-Polesetter: GRT-Lamborghini-Pilot Jordan Pepper, Foto: IMAGO/Gruppe C Photography

Nicki Thiim kann Norisring: Reine Startreihe 1 für Lamborghini

In der Qualifying-Gruppe B setzte sich Nicki Thiim (Abt-Lamborghini) gegen seine elf Konkurrenten durch. Damit teilen sich zwei Lamborghini Huracan GT3 Evo2 im Samstagsrennen (heute um 13:30 Uhr im kostenlosen Livestream und bei ProSieben im Free-TV) die erste Startreihe.

Thiim, der 2024 auf dem Norisring seinen ersten DTM-Sieg feierte, brauchte 48.566 Sekunden für seinen schnellsten Umlauf; rund eine Zehntelsekunde mehr als zuvor Markenkollege Pepper in der Gruppe A. Um für möglichst faire Verhältnisse zu sorgen, werden die weiteren Fahrer aus den Gruppen A und B abwechselnd hinter den Gruppenschnellsten aufgereiht.

Aston Martin sorgt für dicke Überraschung

Somit steht Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari, Zweitschnellster der Gruppe A) auf dem dritten Startplatz. Neben dem Niederländer reiht sich Thomas Preining (Manthey-Porsche, Zweitschnellster der Gruppe B) auf P4 ein. Dahinter auf den Startplätzen fünf und sechs folgen Maro Engel (Winward-Mercedes, Drittschnellster der Gruppe A) und Überraschungs-Mann Nicolas Baert (Comtoyou-Aston-Martin, Drittschnellster der Gruppe B).

DTM-Rookie Baert war in der bisherigen Saison meist am hinteren Ende des Feldes zu finden, aber dem Aston Martin Vantage GT3 scheint der Norisring zu liegen. Sein Teamkollege Gilles Magus belegte den zwölften Platz, womit DTM-Neueinsteiger Comtoyou Racing sein mit Abstand bestes Qualifying-Ergebnis errang.

Auf den Plätzen sieben bis zehn folgten Jules Gounon (Winward-Mercedes), Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari), Arjun Maini (HRT-Ford) beim Streckendebüt des Ford Mustang GT3 sowie der aktuelle Tabellenführer Lucas Auer (Landgraf-Mercedes).

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Aktuell kaum aufzuhalten: Pepper und sein Lamborghini Huracan GT3 Evo2, Foto: IMAGO/Gruppe C Photography

BMW am Norisring hinten - Rast: "Langsam auf den Geraden"

Für das BMW-Team Schubert gab es im Qualifying nichts zu holen: Rene Rast (Gruppe A) landete in Startreihe neun, sein Teamkollege und Lokalmatador Marco Wittmann (Gruppe A) sogar noch eine Reihe dahinter. Zu allem Übel kassiert Wittmann obendrein eine 5-Platz-Gridstrafe, nachdem er zuletzt in Zandvoort seine dritte Verwarnung kassiert hatte.

Der dreifache DTM-Champion Rast, der 2024 einen Sieg am Norisring feierte: "Damit können wir nicht zufrieden sein. Der Abstand nach vorne ist riesig. Mehr ging nicht. Wir sind ein bisschen langsam auf den Geraden. Wir brauchen Topspeed, damit der BMW funktioniert. Deshalb sehen wir hier dieses Jahr schlecht aus."

Timo Glock und Ben Dörr in letzter Startreihe

In der letzten Startreihe landeten Timo Glock (Dörr-McLaren) und sein junger Teamkollege Ben Dörr. Laut ProSieben habe bei Glocks McLaren 720 S GT3 ein Schaden am Turbolader vorgelegen, der schnellere Rundenzeiten verhinderte.

Einen Rückschlag erlebte auch der Spa-Gesamtsieger und und amtierende DTM-Champion Mirko Bortolotti (Abt-Sportsline), der in Gruppe B nicht über den elften Platz hinauskam und demnach aus der vorletzten Reihe ins Rennen gehen muss. Ein aktuelles Exklusiv-Interview mit Bortolotti findet ihr in diesem Artikel: