Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps am vergangenen Sonntag, sechs Tage später der erste DTM-Triumph am Norisring: Jordan Pepper (GRT-Lamborghini) erlebt aktuell die erfolgreichste Woche seiner bisherigen Motorsport-Karriere. Der Südafrikaner setzte sich am Samstag auf dem berühmten Stadtkurs mit einer durchweg dominanten Leistung gegen seine 23 Konkurrenten durch.
Von der zweiten Karriere-Pole am Samstagmorgen - GT3-Qualifying-Rekord inklusive - zum ersten Sieg in der deutschen Traditionsserie: Pepper ist aktuell unaufhaltbar mit seinem Lamborghini Huracan GT3 Evo2. Feiertage ebenso für das österreichische Team GRT um Gottfried Grasser, das von Spa bis zum Norisring einen Erfolg nach dem anderen landet.
Pole-Setter Pepper lässt am heißen Norisring nichts anbrennen
Pole-Setter Pepper ließ bei 30 Grad Außentemperatur nichts anbrennen und überquerte den Zielstrich mit 3,2 Sekunden Vorsprung. Thomas Preining (Manthey-Porsche) und Maro Engel (Winward-Mercedes) komplettierten das Podium auf den Plätzen zwei und drei. Mit seinem Sieg rückt Pepper auf den zweiten Platz in der DTM-Tabelle nach vorne.
In einem Rennen mit erstaunlich wenigen Vorfällen - üblicherweise kracht es gerne etwas häufiger auf dem einzigen Stadtkurs im Rennkalender - verbesserte sich Preining um zwei Plätze. Der Porsche-Werksfahrer stach von P4 in der ersten Kurve auf der Innenseite rein und luchste Nicki Thiim (Abt-Lamborghini) den dritten Platz ab. Der dänische Vorjahressieger fiel wenig später in Folge einer Kollision mit Maro Engel zurück.
Dann tat sich eine Weile nichts an der Spitze, bis Preining und Engel während der Boxenstopp-Phase an Thierry Vermeulens Emil-Frey-Ferrari (von P3 gestartet) vorbeischlüpften. Damit waren die Plätze auf dem Podium vergeben. Der Niederländer Vermeulen musste sich mit dem vierten Platz begnügen. Sein Emil-Frey-Teamkollege Jack Aitken (von P8 gestartet) sorgte mit P5 immerhin für ein starkes Teamergebnis des Schweizer Rennstalls.
DTM Punktestand: DTM Gesamtwertung 2025 als Tabelle
Lucas Auer bleibt Spitzenreiter in DTM-Wertung
Der aktuelle DTM-Spitzenreiter Lucas Auer (Landgraf-Mercedes) und Markenkollege Jules Gounon (Winward-Mercedes) folgten auf den Plätzen sechs und sieben. Arjun Maini (HRT-Ford) beim Norisring-Debüt des Ford Mustang GT3, Ricardo Feller (Land-Audi) und der dreifache DTM-Champion Rene Rast (Schubert-BMW) komplettierten die Top-10. Lokalmatador Marco Wittmann kam nicht über den 17. Platz hinaus. Der BMW-Fahrer musste das Rennen nach einer Grid-Strafe vom letzten Platz aufnehmen.
Nicolas Baert (Comtoyou-Aston-Martin), Ben Green (Emil-Frey-Ferrari) und Spa-Sieger Luca Engstler (GRT-Lamborghini) sahen die Zielflagge nicht. Fabio Scherer (HRT-Ford) konnte das Rennen wegen eines Schadens an der Hinterradaufhängung an seinem Ford Mustang nicht aufnehmen.
DTM Norisring: So lief das Rennen am Samstag
Die Startaufstellung: Jordan Pepper schnappte sich im Qualifying am Morgen seine zweite DTM-Pole. Dabei stellte der GRT-Lamborghini-Pilot auch noch einen neuen Streckenrekord auf und unterbot die bisherige GT3-Bestmarke des heutigen Formel-1-Fahrers Liam Lawson. Nicki Thiim sorgte für eine reine erste Lamborghini-Startreihe mit seinem Abt-Huracan. Thierry Vermeulen und Thomas Preining teilten sich die zweite Reihe nach dem Gruppen-Qualifying. Hinter Maro Engel sorgte DTM-Rookie Nicolas Baert mit P6 für eine faustdicke Überraschung mit seinem Aston Martin.
Der Start: Jordan Pepper verteidigte die Führung durch die ersten Kurven. Dahinter griff Thierry Vermeulen von P3 seinen Vordermann Nicki Thiim an, kam in der ersten Kurve aber nicht vorbei. Auf der Innenseite schlüpfte Thomas Preining durch und kam an Thiim vorbei auf P3. Wenig später drehte sich der Abt-Lamborghini-Fahrer nach einer Kollision mit Maro Engel. Zu den Gewinnern der Startphase zählte Jack Aitken, der sich von P8 bis auf den fünften Platz verbesserte. Ebenso Lucas Auer von P10 bis auf P6. Aston-Martin-Rookie Nicolas Baert verlor von Startplatz sechs hingegen drei Positionen.
Die erste Rennhälfte: Rene Rast verbesserte sich innerhalb der ersten Minuten vom 17. Startplatz bis auf P10 und kassierte auch noch Aston-Pilot Baert für P9. Schubert-Teamkollege Marco Wittmann kam von P23 nicht recht voran und lag nach 10 Minuten noch immer auf P20. Ben Green musste seinen Emil-Frey-Ferrari vorzeitig abstellen. Danach tat sich erst einmal erstaunlich wenig auf der Strecke, während Pepper seinen Vorsprung vor Vermeulen auf 1,3 Sekunden ausbauen konnte.
Nach 20 Minuten in Runde 24 öffnete sich das Zeitfenster für den Pflicht-Boxenstopp. Marco Wittmann und Maximilian Paul bogen umgehend zum Reifenwechsel ab. In Runde 25 folgten Feller, Bortolotti und Dörr, um sich frische Reifen abzuholen. Baert kassierte eine Penalty Lap, weil er 1 km/h zu schnell in der Boxengasse war.
Ab Runde 30 lieferten sich Wittmann und Bortolotti ein hartes Duell, Berührungen inklusive. Zu diesem Zeitpunkt lagen sie auf den Positionen 19 und 20, während die Hälfte des Feldes noch ihren Pflicht-Stopp absolvieren musste. Wittmann kassierte eine Verwarnung für seinen Schubser, während sein Teamkollege Rene Rast in Runde 33 neue Reifen aufziehen ließ.
Die zweite Rennhälfte: In Runde 37 kam Jules Gounon mittels Undercut an Arjun Mainis Mustang vorbei. Der Inder tat auf kalten Reifen sein Bestes, die Verfolger Rast und Feller in Schach zu halten. Rast ließ es sich nicht nehmen, 'freundlich' an Mainis Kofferraum anzuklopfen. Von P7 legte Lucas Auer in Runde 39 seinen Reifenwechsel ein. Parallel dazu schoss Nicolas Baert den GRT-Piloten Luca Engstler unsanft von der Strecke und kassierte dafür 3 Penalty-Laps.
In Runde 41 bogen Thiim und Preining von P3 in die Boxengasse ab, um neue Pirellis montieren zu lassen. Der Zweitplatzierte Thierry Vermeulen holte sich in Runde 43 einen frischen Reifensatz ab. Das GRT-Team reagierte und holte Spitzenreiter Pepper im folgenden Umlauf rein. Zwar klemmte es ein wenig beim Reifenwechsel, doch Pepper kehrte als Führender auf die Strecke zurück. In der Zwischenzeit verlor Vermeulen den zweiten Platz an Preining und Engel!
Maximilian Paul drehte Morris Schuring auf der Strecke rum. Die Rennleitung untersuchte die Kollision nach dem Rennende. 5 Minuten vor dem Zieleinlauf stellte Nicolas Baert seinen Aston Martin Vantage ab.
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