2023 bekommt Lance Stroll wieder einen neuen Teamkollegen. Mit Fernando Alonso nach Sebastian Vettel wieder einen mehrmaligen Weltmeister. Der sich aber vermutlich nicht so viel gefallen lässt wie der Deutsche. Kollisionspotenzial (im wörtlichen und übertragenen Sinne) bei Aston Martin, vor allem weil Lance Stroll durchaus ohne Rücksicht auf Verluste Formel 1 fährt. Ganz egal, ob der Fahrer die eigenen Teamfarben trägt, oder nicht.

Stroll: Unfälle, Kollisionen und Podien

Lance Stroll geht 2023 in seine siebte Saison in der Königsklasse. Bisherige Pokal-Ausbeute: Ein dritter Platz in Baku (2017), Monza (2020) und Sakhir (2020). Als I-Tüpfelchen eine Pole Position in der Türkei (ebenfalls 2020). Die letzten beiden Saisonen des Kanadiers waren eher durchwachsen. 2021 und 2022 musste er sich Sebastian Vettel geschlagen geben.

Im letzten Jahr erzielte der Deutsche mit 37 zu 18 Punkten mehr als doppelt so viele wie Stroll, dazu kommen 1,5 Podien (Baku und Vettels kurzer zweiter Platz in Ungarn 2021). Generell verlor der Kanadier bislang in jeder Saison (ausgenommen 2018 gegen Sergey Sirotkin) das interne Teamduell. Aber ein wenig Herausforderung durch den eigenen Teamkollegen schadet dem Sohn des Teambesitzers gar nicht unbedingt.

Lance Stroll gegen seine Teamkollegen

JahrTeamkollegePunkteStrolls Punkte
2017Felipe Massa4330
2018Sergey Sirotkin16
2019Sergio Perez5221
2020Sergio Perez12575
2021Sebastian Vettel4334
2022Sebastian Vettel3718

"Es ist nicht so lustig, wenn du einfach nur herumfährst und niemand dich herausfordert", meint Lance Stroll in einem Interview mit 'Autosport'. "Du willst einen Teamkollegen, der auf höchsten Level performt. Wenn du dann besser bist, weißt du, dass du wirklich gut bist. Und vice versa." Strolls nicht zu nehmender Vorteil: Seinem Vater gehört das Team. Das muss selbst ein Mann eines Kalibers wie Fernando Alonso akzeptieren. Denn: Gegen den Eigentümer zieht er immer den Kürzeren.

Stroll und seine Teamkollegen in der Formel 1: Es ist kompliziert

Beispiel: Austin 2022, als Lance Stroll mit seinem (damals noch zukünftigen) Teamkollegen kollidierte, Alonso in eine Flugeinlage und die Barrikade versetzte und keinerlei Schuld bei sich sah: "Er hätte früher und weiter nach links fahren können. Er hätte nicht so nah an mich herankommen müssen." Fernando Alonso blieb etwas überraschend ohne Tobsuchtsanfall und kommentierte den Vorfall nur mit einem: "Sehr später Move." Die Stewards sahen Stroll vorwiegend für die Kollision verantwortlich und gaben ihm drei Plätze Strafe für das darauffolgende Rennen in Mexiko.

Das Ergebnis der letzten Alonso-Stroll-Konfrontation, Foto: LAT Images
Das Ergebnis der letzten Alonso-Stroll-Konfrontation, Foto: LAT Images

Nicht nur bei künftigen, auch bei aktuellen Teamkollegen kennt Lance Stroll manchmal keine Gnade. Beim Sprintrennen in Brasilien drückte er Sebastian Vettel auf das Gras neben der Strecke. "Ok" war die karge, sarkastische Reaktion Vettels am Funk. Im Nachhinein gibt der Heppenheimer aber zu bedenken: "Ich denke, heute hätten wir es beide besser machen können, um in eine bessere Position zu kommen."

Entwarnung bei Aston Martin: Stroll-Alonso-Beziehung intakt

"Das ist, was du von einem Teamkollegen willst: Dass man sich gegenseitig pusht und das meiste aus Auto und Paket herausholt", hat Lance Stroll eine andere Sichtweise. "Und wenn du keine Bestleistungen ablieferst, kannst du dich nicht einfach zurücklehnen. Du musst es nochmal versuchen und härter arbeiten."

Mit Fernando Alonso hatte Lance Stroll bislang keinen wirklichen Kontakt. Mit Ausnahme des Teambuildings in Austin, ein paar kurzen Gesprächen bei Fahrerparaden und den Testfahrten in Abu Dhabi. "Er ist ein netter Kerl und ein großartiger Fahrer. Ein großes Talent", wirft ihm der Kanadier aber schon Vorschusslorbeeren zu: "Es ist immer interessant, wenn jemand wie er oder Seb ins Team kommt: Andere Ideen hat, ein anderen Fahrstil und einfach andere Dinge vom Auto braucht."

Bei den Testfahrten fand ein erstes richtiges Kennenlernen zwischen Fernando Alonso und Lance Stroll statt, Foto: LAT Images
Bei den Testfahrten fand ein erstes richtiges Kennenlernen zwischen Fernando Alonso und Lance Stroll statt, Foto: LAT Images

Spaß mit den Strolls und Sebastian Vettel

Wie Sebastian Vettel in seinen zwei Jahren beim Team getan hat: "Er war eine harte Konkurrenz im Auto, und hat mich so wirklich dazu gebracht, Dinge besser zu verstehen", erinnert sich der Kanadier. "Wie man sich auf ein Wochenende vorbereitet, in Sachen Arbeitsmoral und wie man ein besserer Rennfahrer wird." Der Spaß wäre laut Stroll auch nicht zu kurz gekommen. "Ich habe wirklich viel von ihm gelernt, alleine vom Zusehen." Nächstes Lernobjekt: Fernando Alonso. Der sich bekanntlich auf und abseits der Strecke auch nicht zurückhält.

Formel 1 Kalender 2023, Termine und Strecken

  • 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
  • 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
  • 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
  • 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
  • 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
  • 07. Mai: Großer Preis von Miami
  • 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
  • 28. Mai: Großer Preis von Monaco
  • 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
  • 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
  • 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
  • 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
  • 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
  • 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
  • 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
  • 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
  • 17. September: Großer Preis von Singapur
  • 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
  • 08. Oktober: Großer Preis von Katar
  • 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
  • 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
  • 05. November: Großer Preis von Brasilien (Sao Paulo)
  • 19. November: Großer Preis von Las Vegas
  • 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi

Diese Wochenenden finden im Sprint-Format statt