Nach Lance Strolls Bestzeit im ersten und einzigen Training des China-GP sah es am Freitag zunächst nach verkehrter Welt bei Aston Martin aus. Dies rückte Formel-1-Veteran Fernando Alonso im Sprint-Qualifying aber sofort wieder zurecht. Der Asturier zauberte im Regen, während Stroll wieder einmal frühzeitig Feierabend machen musste.
Fernando Alonso brilliert in komplizierter Regen-Session
"Es war ein ziemlich stressiges Sprint-Qualifying", fasste Alonso zusammen. "Wir kamen weiter und schafften es sicher als Achter in SQ3, bevor es stärker regnete." Um Rang acht ging es danach aber nicht mehr, denn es war viel mehr drin. Im Regen des SQ3 zeigte Alonso auf Intermediates seine ganze Klasse und attackierte die Spitze. Startplatz Drei ist der beste der bisherigen Saison, auch wenn er 'nur' für einen Sprint gilt. Kurz sah es sogar nach Reihe Eins aus, aber die Pole-Position von Lando Norris wurde nach zwischenzeitlicher Streichung wieder eingesetzt. Hier mehr dazu:
"Die Reifen schienen mit jeder Runde besser zu werden, aber die Strecke wurde mit zunehmendem Regen immer schlechter. Es war schwierig einzuschätzen, wie viel Grip man hatte und wie viel Risiko man eingehen sollte", erklärte Alonso das Dilemma der Piloten im letzten Qualifyingabschnitt. Der neu asphaltierte Shanghai International Circuit bot in diesen Verhältnissen extrem wenig Grip. Das zeigen auch die Abstände. Alonso wurde Dritter, obwohl er auf die Pole-Zeit von Norris zwei Sekunden verlor.
Mit Norris und Lewis Hamilton vor ihm und Max Verstappen neben sich verspricht die Startaufstellung Höchstspannung für den Spanier. Sorgen, seine gute Ausgangsposition zu verlieren, musste sich Alonso aufgrund eines Vorfalls in der Boxengasse nur kurz machen. Der Spanier hatte Lokalmatador Guanyu Zhou überholt. Die Stewards sahen sich den Fall an und erkannten auf dem Videomaterial, dass Alonso erst nach dem Ende der Boxengasse auf der Boxenausfahrt vorbeiging. Das ist erlaubt, also 'No further action'. Trotz der guten Ausgangslage hält sich der zweifache Weltmeister bedeckt und spricht nur "ein paar Punkte" im Sprint als Ziel aus. Mit Red Bull, Ferrari und McLaren konnte Aston Martin zuletzt tatsächlich nicht mithalten, aber im Sprint könnte es auch wieder regnen. Und dann scheint alles drin zu sein.
Lance Stroll schreibt Sprint nach schwachem Qualifying ab
Als Spezialist für nasse Bedingungen gilt eigentlich auch Lance Stroll. Doch für den Kanadier kam es gar nicht so weit. Nach der überraschenden Bestzeit im Training, schied er im noch größtenteils trockenen SQ2 als Fünfzehnter sang und klanglos aus. Auf Teamleader Alonso verlor er eine halbe Sekunde. Dabei saß der der erste Versuch nicht und der zweite fiel ins Wasser: "Ich hatte im Sprint-Qualifying bei trockener Strecke einfach nicht den Grip, den ich brauchte. Dann wurden wir etwas vom Regen überrascht, so dass ich in SQ2 keine zweite schnelle Runde schaffte."
Der Sprint ist für Stroll damit gelaufen, bekommen doch nur die ersten acht im Kurzrennen Punkte. Er wird daher mehr zu einem Test für das Rennen am Sonntag werden: "Unsere Möglichkeiten sind in einem kurzen Sprint begrenzt, da wir von P15 starten, aber wir werden die heutigen Erkenntnisse nutzen und sehen, was wir für den Rest des Wochenendes tun können." Dazu wird Stroll aber im Qualifying wesentlich besser abschneiden müssen als am Freitag. Zumindest hat er dank der neuen Parc-Ferme-Regelung die Möglichkeit, vor dem Qualifying am Setup seines AMR24 zu schrauben.
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