2022 verabschiedete sich Pierre Gasly nach fast zehn Jahren von der Red-Bull-Familie und wechselte von AlphaTauri zu Alpine. Mit Esteban Ocon zusammen bilden die französischen Fahrer mit der Marke aus der Normandie nun ein französisches Nationalteam. Gasly soll 2023 der Schlüssel zum Alpine-Erfolg sein. Red Bull lenkte ein, auch weil Gaslys Karriere auf dem Spiel stand.
Red Bull und Pierre Gasly: Durch gute und schlechte Zeiten
"Für ein Team zu fahren, das französische Wurzeln hat, ist etwas ganz Besonderes", gibt sich Pierre Gasly patriotisch. Von 2014 bis 2017 war Gasly Teil der Red-Bull-Akademie, bevor er 2017 für Toro Rosso in der Königsklasse startete. Bei Red Bull sah er nach zwölf Rennen 2019 mit einem vierten Platz als bestes Ergebnis kein Land. Ein Jahr vor dem eigentlichen Vertragsende sucht er nun sein Glück bei Alpine.
"Wir möchten uns bei Red Bull bedanken, dass sie Pierre diesen Schritt ermöglicht haben", wusste schon Alpine-Teamboss Otmar Szafnauer, bei wem er sich zu bedanken hat. Eigentlich lief AlphaTauris Vertrag mit Pierre Gasly noch bis Ende 2023. Das Team um Franz Tost enthob den Franzosen aber ein Jahr früher von seinen Pflichten. Auf eigenen Wunsch.
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"Red Bull hat sich dagegen entschieden, ihn zu nehmen. Und Pierre wollte zu einem anderen Team", erklärt Franz Tost im Interview mit 'The Race'. Sebastian Vettels Rücktritt brachte den Stein ins Rollen, und nach Fernando Alonsos Wechsel zu Aston Martin war ein Cockpit bei Alpine frei. Anfang Oktober sicherten sich Szafnauer und Co. die Dienste des Franzosen.
Franz Tost bedauert den Verlust seines Rennsiegers: "Es ist nicht einfach. Aber am Ende war es die richtige Entscheidung." Gasly sah seine Zukunft nicht beim österreichischen Rennstall, und bei Alpine bot sich eine Gelegenheit. Die sich ein Jahr später, bei seinem eigentlichen Vertragsende womöglich nicht mehr geboten hätte. "Red Bull tat etwas sehr Faires, weil sie ihn gehen ließ", meint Tost. Gasly-Ersatz wird der Niederländer Nyck De Vries.
"Sonst wäre das Risiko zu hoch gewesen, dass er 2024 gar kein Cockpit bekommt. Da sind dann nämlich alle Plätze besetzt", meint der AlphaTauri-Teamchef. "Deswegen hat ihn Red Bull vorzeitig gehen lassen." Die Topteams sind besetzt und im Mittelfeld bei McLaren und Aston Martin sind alle Fahrer mit mehrjährigen Verträgen (oder noch länger wie Lance Stroll) ausgestattet.
Aktuelle Verträge der Formel-1-Fahrer
Team | Fahrer | Vertragsende |
---|---|---|
Mercedes | Hamilton | 2023 |
Russell | mind. 2023 ("langfristiger Vertrag"") | |
Ferrari | Sainz | 2024 |
Leclerc | 2024 | |
Red Bull | Verstappen | 2028 |
Perez | 2024 | |
McLaren | Piastri | 2024 |
Norris | 2025 | |
Alpine | Gasly | mind. 2024 (Multi year deal) |
Ocon | 2024 | |
AlphaTauri | Tsunoda | 2023 |
De Vries | 2023 (Multi year bei Red Bull) | |
Aston Martin | Alonso | mind. 2024 (Multi year deal) |
Stroll | Open End | |
Alfa Romeo | Bottas | 2024 (mit Klauseln) |
Zhou | 2023 | |
Haas | Hülkenberg | 2023 |
Magnussen | mind. 2023 (Multi year deal) | |
Williams | Albon | mind. 2024 (Multi year deal) |
Sargeant | 2023 |
Nur bei Haas, Williams (Logan Sargeant), Alfa Romeo (Guanyu Zhou) und theoretisch Mercedes (Lewis Hamilton) wäre 2024 ein Cockpit frei. Fraglich, ob Pierre Gasly erstens für ein Team davon infrage käme und zweitens, dort besser dran wäre als bei Alpine. So entließ ihn Red Bull in die weite Welt. Nicht ohne entsprechende Entschädigungszahlung von Alpine versteht sich.
Gasly und AlphaTauri: Ein Ende mit Tränen
"So wie sich alles ergeben hat, habe ich realisiert, dass es keinen Sinn mehr macht", meint Franz Tost. "Sonst wäre das Risiko viel zu hoch gewesen, dass er in der Formel 1 keine guten Chancen mehr bekommt." Der ansonsten als 'harter Hund' bekannte Teamchef ungewohnt emotional. "Ich war kurz davor Tränen in Franz' Augen zu sehen, als ich ihn benachrichtigte", scherzte Gasly.
"Natürlich war ich enttäuscht. Ich dachte, dass er bis Ende 2023 bei uns bleibt", meint Franz Tost. "Es wird ein Verlust. Da gibt es keine Zweifel." Zu Pierre Gasly hatte der Österreicher immer eine gute Beziehung. Vielleicht gerade deswegen musste er ihn gehen lassen. Was bleibt, ist ein zweiter Platz in Brasilien (2019), ein Sieg in Monza (2020) und ein dritter Platz in Baku (2021).
Formel 1 Kalender 2023, Termine und Strecken
- 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
- 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
- 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
- 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
- 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
- 07. Mai: Großer Preis von Miami
- 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
- 28. Mai: Großer Preis von Monaco
- 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
- 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
- 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
- 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
- 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
- 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
- 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
- 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
- 17. September: Großer Preis von Singapur
- 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
- 08. Oktober: Großer Preis von Katar
- 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
- 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
- 05. November: Großer Preis von Brasilien (Sao Paulo)
- 19. November: Großer Preis von Las Vegas
- 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi
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