Es war der wohl größte Schreckmoment beim Großen Preis von China 2024, als am Ende der elften Runde Pierre Gasly zu seinem ersten Boxenstopp hereinkam. Es traten Probleme am rechten Hinterrad auf und als der Alpine-Pilot vom Wagenheber wieder nach unten gelassen wurde, war der Reifen noch immer nicht befestigt. Gasly gab Gas, das Rad löste sich und brachte einen Mechaniker zu Fall.
Gaslys Auto wurde wieder aufgebockt und er konnte das Rennen nach vollbrachter Befestigung des Reifens fortsetzen (P13 im Ziel). "Leute, das Licht hat grün aufgeleuchtet", funkte der Franzose, der sich zudem nach dem Wohlergehen des Mechanikers erkundigte. Alpine gab schnell Entwarnung, kein Teammitglied trug ernsthafte Verletzungen davon.
Boxenstopp-Schock: Alpine für Vergehen bestraft
"Es war tatsächlich ziemlich gruselig", zeigte sich Gasly dennoch nach dem Rennen betroffen. "Das Licht wurde grün, also habe ich die Kupplung kommen lassen. Aber dann hat es direkt wieder auf Rot geschaltet und ich habe im Spiegel gesehen, dass das Rad nicht dran war", so der 28-Jährige weiter.
Obwohl der Vorfall also ohne fatalen Ausgang blieb, zeigte sich die Rennleitung alles andere als zufrieden mit den Geschehnissen vor der Alpine-Garage. Die Stewards untersuchten den Zwischenfall und bestraften die Mannschaft aus dem britischen Enstone. Das Team erhält eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro.
Stewards sprechen Gasly von Fehlverhalten frei
Aus dem Urteil der Rennkommissare lassen sich die Gründe für den gefährlichen Moment ableiten. Das elektronische System, welches eigentlich feststellen soll, ob ein Reifen richtig montiert ist, habe demnach nicht registriert, dass der rechte Hinterreifen nicht befestigt war. Zudem soll ein Teammitglied fälschlich den Knopf zur Freigabe des Autos gedrückt haben.
Im Gegensatz zum Team wird Gasly in dem Urteil kein Fehlverhalten attestiert, sondern dessen Aussage bestätigt. Zugleich wurde festgehalten, dass Gasly das Auto unmittelbar gestoppt habe, als das rote Licht erneut aufleuchtete. Deshalb halten die Stewards fest: "Wir entschieden, dass das Team vollständig dafür verantwortlich ist, was passiert ist."
Gasly übt Kritik an Alpine
Auch sportlich war der Boxenstopp bitter. Die Standzeit betrug 19,35 Sekunden, womit Gasly nach seinem Stopp abgeschlagen Letzter war. Durch das Safety-Car wurde Gasly zwar wieder ins Rennen zurückgebracht, Punkte schienen jedoch nie möglich.
Lag es am Fehler beim Stopp? "Nicht heute", winkte Gasly ab. Der 135-fache GP-Starter hatte an diesem Wochenende im Gegensatz zu Esteban Ocon nicht den neuen Alpine-Unterboden erhalten. "Mit dem Auto, das wir heute hatten, bin ich schon damit zufrieden, dass wir 13. wurden", meinte Gasly deshalb.
Dennoch äußerte der ehemalige AlphaTauri-Fahrer Kritik an Alpine - und das nicht nur aufgrund der Gefahr der Situation: "Wir hatten dieses Jahr ein paar Fälle, wo ich Zeit in der Box verloren habe. Ich bin mir also sicher, dass wir genau untersuchen werden, was passiert ist und es bis zum nächsten Mal verbessern."
Pierre Gasly war nicht der einzige Formel-1-Pilot, der nach Rennende eine Strafe erhielt. Auch Daniel Ricciardo wurde für ein Überholmanöver unter Safety-Car-Bedingungen von der Rennleitung sanktioniert. Der Australier erhält sogar eine Grid-Strafe für das nächste Rennen in Miami. Alle Details lest Ihr in diesem Artikel:
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