Der Malaysia GP sah die Auferstehung von Ferrari durch den ersten Sieg von Sebastian Vettel in Diensten der Scuderia. Bei trockenen Streckenbedingungen schlug er den Mercedes-Piloten ein Schnippchen. Wird es in China wieder einen rot-silbernen Kampf geben? Wer mischt noch vorne mit? Was passiert im Mittelfeld? Motorsport-Magazin.com gibt einen Überblick über die Ausgangslage der Teams.

Mercedes

Mercedes bezeichnete Malaysia als Weckruf, Foto: Sutton
Mercedes bezeichnete Malaysia als Weckruf, Foto: Sutton

Sägt Ferrari tatsächlich am Thron der Silbernen oder war Malaysia nur ein 'Ausrutscher'? Mercedes nimmt den bei normalen Bedingungen und ohne dramatische Zwischenfälle verlorenen Sieg jedenfalls nicht auf die leichte Schulter und analysierte bis ins kleinste Detail. Für die Silberpfeile spricht, dass China in den vergangenen Jahren ein sehr gutes Pflaster war. Angefangen mit dem ersten Sieg seit dem Comeback als Werksteam bis zum Doppelerfolg im vergangenen Jahr. Aber die Statistik allein wird die rote Konkurrenz nicht besiegen...

Ferrari

Jubelt Ferrari in China weiter?, Foto: Sutton
Jubelt Ferrari in China weiter?, Foto: Sutton

Die große Frage nach dem sensationellen Erfolg in Malaysia ist, ob der Knoten nun endgültig geplatzt ist. Wenn ja, könnte Ferrari in dieser Saison für Mercedes ein ernst zu nehmender Konkurrent um die Titel werden. Noch steht ein Beweis jedoch aus, denn sowohl die Bedingungen als auch die Strecke in Sepang gelten als so speziell, dass eine Prognose für den Rest der Saison schwierig ist. In China und auch in Bahrain gilt es für die Scuderia, zu zeigen, dass der Sieg in Sepang keine Eintagsfliege war.

Williams

Bottas hatte in Sepang den besten Top-Speed, Foto: Sutton
Bottas hatte in Sepang den besten Top-Speed, Foto: Sutton

Williams hat für das dritte Saisonrennen einige Upgrades für den FW37 in petto. Ein Fragezeichen steht hinter der Performance bei kühlen Bedingungen, wenn es schwierig ist, die Reifen auf die richtige Temperatur zu bekommen. Felipe Massa schöpft aus der Tatsache Hoffnung, dass der Kurs dem in Barcelona ähnelt, auf dem der Großteil der Wintertestfahrten stattfand. Dadurch habe das Team viele Daten, die dabei helfen sollten, das richtige Setup zu finden. In Sachen Top-Speed hatte Valtteri Bottas in Malaysia zuletzt die Nase vorn, was für China ein positives Vorzeichen ist.

Sauber

Malaysia war für Sauber eine Enttäuschung, Foto: Sutton
Malaysia war für Sauber eine Enttäuschung, Foto: Sutton

Sauber reiste ohne Punkte aus Malaysia ab. Das soll sich in China nicht wiederholen. In Sepang sorgten Fahrfehler für die Nullrunde, an der Performance hapert es also grundsätzlich nicht. Felipe Nasr sieht vor allem die langen Geraden des Shanghai International Circuit als Vorteil für das Team. In Malaysia war er der schnellste Pilot mit einem Ferrari-Motor im Heck gewesen. Ein besonders gutes Pflaster war China in der Vergangenheit für Sauber allerdings nicht.

Toro Rosso

Toro Rosso schlug in Malaysia Schwesterteam Red Bull, Foto: Sutton
Toro Rosso schlug in Malaysia Schwesterteam Red Bull, Foto: Sutton

Teamchef Franz Tost schätzt seine Mannschaft nicht grundsätzlich stärker ein als Red Bull, auch wenn beide Toro Rosso in Malaysia vor Red Bull ins Ziel kamen. Er betonte, dass Sepang aufgrund der hohen Temperaturen und des Reifenverschleißes eine spezielle Strecke ist und daher kein klares Bild liefert. Fest steht jedoch, dass Toro Rosso mit dem Renault-Motor aktuell zufriedener ist als Red Bull. Das könnte in China ein Vorteil sein. Ob Toro Rosso erneut vor Red Bull landen kann, hängt vor allem davon ab, welche Fortschritte in Milton Keynes erzielt werden konnten.

Red Bull

Dunkle Staubwolken waren beim Anbremsen stetige Begleiter, Foto: Sutton
Dunkle Staubwolken waren beim Anbremsen stetige Begleiter, Foto: Sutton

In Malaysia kassierte Red Bull eine unangenehme Schlappe gegen Schwesterteam Toro Rosso. Diese zeigte auf, dass die aktuellen Probleme nicht nur an der Power Unit von Renault liegen können. Dr. Helmut Marko forderte dementsprechend ein Aufwachen in England, denn beim Chassis liefen einige Dinge nicht mehr so, wie sie sollten. Zudem hatte Red Bull in Malaysia mit den Bremsen zu kämpfen. Erhöhte Temperaturen zwangen die Red Bull-Piloten dazu, die Autos zu schonen. Für die Pause zwischen dem Rennen in Malaysia und dem China GP stand beim ehemaligen Weltmeisterteam also einiges auf dem Zettel.

Force India

In Malaysia kamen die Force India-Piloten ihren Gegnern etwas zu nahe, Foto: Sutton
In Malaysia kamen die Force India-Piloten ihren Gegnern etwas zu nahe, Foto: Sutton

Bei Force India rechnet man mit einem ähnlichen Performance-Level wie in Malaysia. Dort scheiterte das Team klar an den Punkten, wozu neben mangelndem Abtrieb auch zwei Strafen beitrugen. Nico Hülkenberg klagte darüber, dass verwirbelte Luft von vorausfahrenden Autos sehr schade. Sergio Perez wiederum kam mit den weichen Reifen nicht zurecht. Da es kein großes Update geben wird, sind die Erwartungen an das Rennen in China moderat.

Lotus

Lotus hofft, um die Top-10 kämpfen zu können, Foto: Sutton
Lotus hofft, um die Top-10 kämpfen zu können, Foto: Sutton

Lotus reist mit einem Upgradepaket, das sich auf den Abtrieb konzentriert, nach China. Das Ziel lautet, sowohl im Qualifying als auch im Rennen um die Top-10 zu kämpfen. In Malaysia war Romain Grosjean trotz eines Drehers durch Sergio Perez als Elfter nur knapp an diesem Ziel gescheitert. Auch Pastor Maldonado war in Sepang Leidtragender bei Feindkontakten gewesen, weshalb beide Piloten vor allem auf ein störungsfreies Rennen in China hoffen.

McLaren

Zielankünfte stehen bei McLaren ganz oben auf dem Zettel, Foto: Sutton
Zielankünfte stehen bei McLaren ganz oben auf dem Zettel, Foto: Sutton

McLaren schraubt vor dem China GP die Erwartungen herunter. Das liegt jedoch nicht an dem Doppelausfall in Malaysia. Vielmehr geht das Team davon aus, dass sich nicht bei jedem Rennen die gleiche Steigerungsrate zeigen wird und Verbesserungen vor allem auf dem sehr speziellen Kurs in China untergehen könnten. Besonders die langen Geraden stellen für die Honda-Power Unit eine große Herausforderung dar, während die erwarteten, niedrigen Temperaturen den Temperaturaufbau in den Reifen erschweren könnten.

Manor Marussia

In Malaysia konnte Manor nicht nur starten, sondern sah auch das Ziel, Foto: Sutton
In Malaysia konnte Manor nicht nur starten, sondern sah auch das Ziel, Foto: Sutton

In Malaysia konnten die Rückkehrer nur mit einem Boliden an den Start gehen, da an Will Stevens Auto ein komplexes Problem im Benzinsystem auftrat. Gerüchten, wonach das Team schlicht nicht in der Lage gewesen sei, zwei Autos gleichzeitig einzusetzen, trat Graeme Lowdon vehement entgegen. Mit der Zielankunft von Roberto Merhi konnte das Team zumindest einen Teilerfolg verbuchen. Allerdings hatte Merhi drei Runden Rückstand auf die Spitze. Ob er auch in Shanghai im Cockpit sitzen wird, ist noch nicht zu 100 Prozent sicher.