Force India hat sich regelrecht auf Manor eingeschossen - das haben die vergangenen Wochen gezeigt. Im Januar hat das Team um Vijay Mallya ein Veto gegen die F1-Rückkehr des ehemals insolventen Rennstalls eingelegt. Weitere Seitenhiebe im Zuge des Australien Grand Prix folgten, nachdem Manor am Rennen nicht teilnehmen konnte. Jüngst meldete sich der stellvertretende Teamchef Bob Fernley zu Wort. Mit einem weiteren Vorwurf.

Der Auslöser: Will Stevens musste im Qualifying und Rennen in Malaysia zusehen, weil es laut Manor ein unlösbares Problem mit seinem Boliden gegeben hat. Daraufhin wurde spekuliert, dass das Team nicht über die Kapazitäten verfüge, mit zwei Autos an den Start zu gehen. Fernley geht sogar einen Schritt weiter. Er behauptet, Manor hätte nie die Absicht gehabt, beide Autos in Malaysia einzusetzen.

Force India wirft Manor Taktikspielchen vor, Foto: Sutton
Force India wirft Manor Taktikspielchen vor, Foto: Sutton

"Es hat mich nicht überrascht", sagte Fernley. Er fordert eine rasche Aufklärung und mögliche Sanktionen seitens der FIA. "Ich glaube nicht, dass ich dazu noch mehr sagen muss. Die dort oben werden damit schon dementsprechend umgehen. Es gab eine klare Marschrichtung in Australien: anreisen, aber nicht an den Start gehen."

Auch in Malaysia war es laut Fernley ähnlich: "Ich denke, es war klar die Strategie, nur mit einem Auto an den Start zu gehen. Man muss das einmal aus dem Blickwinkel betrachten, was sie versuchen, damit zu bezwecken. Aber das sollen die FIA und der kommerzielle Rechteinhaber entscheiden, nicht wir." Einen persönlichen Angriff auf Manor kann sich Fernley dennoch nicht verkneifen: "Manor macht das, was sie am besten können. Es liegt an ihnen, über die Taktik zu entscheiden."