Was das Drumherum angeht, gibt es für Romain Grosjean nicht viel, worauf er sich in China freut. "Man weiß nie, was man erwarten soll, außer, dass es einen Monster-Stau zur Strecke geben wird!", meinte er. Auch das Wetter bietet wenige Annehmlichkeiten. "Wir haben in der Vergangenheit erlebt, dass China ziemlich kalt und regnerisch sein kann, und man sieht die Sonne nicht allzu häufig." Die kühlen Temperaturen machen auch den Autos zu schaffen. Grosjean machte die Vorderachse als limitierenden Faktor aus, da man versuche, Untersteuern zu verhindern.

Hitzig ging es dagegen in Malaysia zu, vor allem in den Zweikämpfen. Grosjean wurde von Sergio Perez in eine Pirouette angeschoben. "Ich habe ein paar Ausdrücke verwendet, weil es ein 360-Grad-Dreher bei ziemlich hoher Geschwindigkeit war und an einer Stelle, wo man das nicht unbedingt erleben möchte", gestand er, zeigte sich jedoch auch versöhnlich. "Er sah ziemlich gut aus, als ich ihn später gesehen habe - vielleicht haben mir die Eisrennen im Winter dabei geholfen."

Auch Teamkollege Pastor Maldonado kann von rabiaten Konkurrenten ein Lied singen. Er sieht derartige Vorfälle jedoch als Teil des Rennsports und hat dementsprechend keine Gegenmaßnahmen geplant. In Shanghai freut er sich besonders auf die längste Gerade des gesamten Rennkalenders und sieht mit Spannung dem Top-Speed des Lotus entgegen.

"Ich denke, wir sollten in einer ähnlich guten Position sein wie wir das im ersten und zweiten Rennen gewesen sind. Das heißt, im Qualifying und Rennen zu kämpfen, um in die Top-10 zu kommen", prognostizierte er. "Ich bin zuversichtlich, dass wir um gute Plätze kämpfen können." In der Vergangenheit hatte Lotus mit kühlen Temperaturen zu kämpfen, das Team habe daran jedoch gearbeitet, versicherte Maldonado.

Lotus-Technikchef Nick Chester kündigte Karosserie-Upgrades an der Front und am Heck des Autos an. "In Kombination haben wir ein ordentliches Upgradepaket für Shanghai, das sich hauptsächlich auf den Abtrieb konzentriert", teilte er mit.

Lotus: Shanghai Bilanz

Lotus in Shanghai: Seine goldene Zeit in China erlebte Lotus in den Jahren 2005 und 2006, als das in Enstone beheimatete Team noch Renault hieß. Fernando Alonso fuhr in seinen beiden Titeljahren die Plätze eins und zwei auf dem Shanghai International Circuit heraus, Teamkollege Giancarlo Fisichella war mit den Rängen zwei und drei kaum schlechter. 2013 gelang es Kimi Räikkönen, mit dem zweiten Rang an diese Erfolge anzuknüpfen.

Romain Grosjean in Shanghai: Romain Grosjean dürfte durchaus gute Erinnerungen an China haben. Der Franzose trat bislang drei Mal in Shanghai an und holte zwei Mal Punkte. Einem sechsten Platz 2012 ließ er im Jahr darauf Rang neun folgen. Nur in der Vorsaison fiel Grosjean dem schwächelnden Renault-Motor zum Opfer und schied aus.

Pastor Maldonado in Shanghai: Pastor Maldonado konnte in Shanghai noch keine Bäume ausreißen. 2011, bei seinem ersten Auftritt, wurde der Venezolaner 18. und auch in den vergangenen beiden Jahren verpasste er als jeweils 14. die Punkteränge recht deutlich. Lediglich 2012 schrieb Maldonado an und holte damals noch in Diensten von Williams als Achter Zählbares.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Grosjean fuhr in Malaysia trotz seines Drehers auf Platz elf, was für die Performance von Lotus spricht. In der Top-Speed-Wertung lag er hinter Valtteri Bottas auf Rang zwei, was ebenfalls vielversprechend ist. Das Upgrade-Paket für China ist jedoch vor allem auf Abtrieb ausgelegt, weshalb man gespannt sein darf, wie sich das auf den Top-Speed auswirkt. Auf dem Papier spricht einiges für eine gute Performance, aber die Formel 1 ist nun einmal unberechenbar. (Annika Kläsener)