Fast zwei Wochen nach dem Unfall hat Marco Bezzecchi nun seine Strafe für das Abschießen von Marc Marquez in Indonesien erhalten. Der MotoGP-Pilot wird in seinem nächsten Grand Prix, also wahrscheinlich auf Phillip Island, zwei Longlaps absolvieren müssen. In Australien konnte sich 'Bezz' nun erstmals zur folgenschweren Kollision erklären, aufgrund der Marc Marquez nun doch operiert werden musste und ausfällt.

Marco Bezzecchi stellt klar: Wollte Marc Marquez nicht überholen!

"Die Besprechung mit den Stewards heute Morgen war in Ordnung. Die Strafe ist nun so, das muss ich akzeptieren. Natürlich wollen wir als Fahrer immer weniger, aber das ist normal. Ich akzeptiere die Strafe", leistete der Italiener keinen Widerstand gegen die Beurteilung der MotoGP-Stewards. Es galt dennoch, etwas richtzustellen.

Verletzung für Marc Marquez! Heftiger Crash mit Bezzecchi (06:11 Min.)

Dem Aprilia-Piloten wurde beim Vorfall in der ersten Runde zu viel Übermut zugeschrieben. Er hätte einen schlechten Start sofort kompensieren wollen. Laut seiner Aussage war dem nicht so. "Ich wollte gar kein Überholmanöver versuchen. Ich war dort, weil ich die vorherige Kurve enger fuhr. Ich hatte nicht erwartet, dass er so stark bremst. Aber am Ende fuhr er die Kurve so. Es war mein Fehler, denn ich war der Hintermann. Es war eine Fehleinschätzung. Ich war etwas zu schnell und richtete das Motorrad auf, damit ich stärker bremsten kann", erklärte die Startnummer 72 den Unfall.

Bezz stimmt MotoGP-Kollegen zu: Indonesien-Kiesbett für Marquez-Verletzung verantwortlich

Marc Marquez hatte die Entschuldung des 26-Jährigen bereits am Rennsonntag in Mandalika angenommen. Für 'Bezz' war bei der Verletzung des Superstars aber nicht nur sein Fehler entscheidend: "Zum Glück habe ich nur das Heck seines Bikes getroffen und er begann nur zu rutschen. Das Problem war dann außerhalb der Strecke, dass es da diese Stufe zum Kiesbett gab. Ohne diese wären die Konsequenzen für ihn wesentlich weniger schlimm gewesen. Und auch ich habe in diesem Kies meinen Körper lädiert."

Der unsanfte Übergang von der asphaltierten Auslaufzone zum Kiesbett schleuderte Marc Marquez auf und sorgte letztlich für die Verletzung an den rechten Schulterbändern, die eine Woche später doch per OP stabilisiert werden musste. Mit der Kritik am Kiesbett sucht Bezzecchi keine Ausrede. Auch Marcs Bruder Alex Marquez und sein ehemaliger Teamkollege Joan Mir machten das Kiesbett für die Verletzung verantwortlich. Mehr zu ihrer Wut beim Thema Sicherheit lest ihr hier:

Marco Bezzecchi will Rückenschmerzen und Strafe trotzen: Kann nicht mit schlechter Laune fahren

Auch Bezzecchi selbst musste nach dem Vorfall ins Krankenhaus, weswegen das Gespräch mit den Stewards und damit die Urteilsfindung nach Australien aufgeschoben wurde. Für ihn stellte es sich die Untersuchung als Glück im Unglück heraus: "Ich habe ziemlich starke Rückenschmerzen, aber dafür wie dieser Crash ablief, fühle ich mich recht in Ordnung."

Marco Bezzecchi wird mit Schmerzen fahren müssen, Foto: MotoGP Press
Marco Bezzecchi wird mit Schmerzen fahren müssen, Foto: MotoGP Press

Zunächst musste angesichts der Bilder auch bei ihm Schlimmeres befürchtet werden. Den Mangel an Reaktion nach dem Unfall konnte er aber erklären: "Ich blieb stets bei Bewusstsein. Ich blieb da liegen, da ich aufgrund des Schlags auf meinen Rücken nicht atmen konnte. Ich blieb da, weil ich darauf wartete, dass der Atem zurückkehrt."

Nun muss der Aprilia-Pilot beim Klassiker auf Phillip Island also gleich mit zwei Handicaps leben. Zum einen ist da die Strafe, zum anderen werden die Schmerzen sicherlich nicht helfen. Den Grand Prix von vornherein abschreiben, will er nicht: "Ich muss es wie jedes Wochenende angehen. Ich kann ja deswegen nicht mit schlechter Laune anfangen. Ich muss mein Bestes geben und das bestmögliche Resultat erzielen."

Auch Bezzecchis Freund Francesco Bagnaia erlebte in Indonesien eine Horrorshow. 'Pecco' boykottierte danach sogar die Interviews mit den Medien. In Australien rechtfertigte sich der zweifache MotoGP-Weltmeister: