Portrait
Nicht wenige Fahrer und Fans würden den Phillip Island Circuit als ihre absolute Lieblingsstrecke im Rennkalender bezeichnen. Über eine sonderlich lange WM-Historie verfügt die malerische Rennstrecke aber nicht. Der Australien-GP war erst 1989 zum ersten Mal Teil der Motorrad-WM. Nach zwei Ausgaben auf Phillip Island wurde 1991 für sechs Jahre nach Eastern Creek gewechselt, ehe sich der Inselkurs rund 80 Kilometer südlich von Melbourne endlich als Fixpunkt im Kalender etablierte.
Das Layout des Phillip Island Circuit
Der Motorrad-Rennsport hat auf Phillip Island eine große Tradition. Die ersten Rennen wurden bereits 1928 ausgetragen, damals noch auf einem Dreieckskurs auf öffentlichen Straßen. 1951 entschloss sich dann ein ortsansässiger Geschäftsmann dazu, eine permanente Rennstrecke zu errichten. Aufgrund des unebenen Geländes dauerte der Bau ganze fünf Jahre und verschlang deutlich mehr Geld als erwartet, doch 1956 wurde der Phillip Island Circuit schließlich feierlich eröffnet.
Seither ist das 4,448 Kilometer lange Layout fast unverändert geblieben und damit fast schon etwas aus der Zeit gefallen. Die Strecke ist gespickt mit zahlreichen extrem schnellen Kurven und beachtlichen Höhenunterschieden, wie man sie auf modernen Anlagen kaum noch findet. Mit knapp 180 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit zählt Phillip Island neben dem Red-Bull-Ring und Buriram zu den schnellsten im Kalender befindlichen Strecke der Motorrad-Weltmeisterschaft.

Phillip Island weist sieben Links- sowie fünf Rechtskurven auf, die von weitlaufenden Kiesbetten und Grasflächen umgeben sind. Große Auslaufzonen gibt es kaum, Fahrfehler werden somit sofort bestraft. Die längste und einzige wirkliche Gerade ist die nach dem ersten australischen 500ccm-Weltmeister Wayne Gardner benannte Gardner-Straight bei Start und Ziel. Besonders bekannt sind außerdem die schnelle Rechtskurve Turn 1 (Doohan Corner), Kurve 2 (Southern Loop), die schnelle Linkskurve Turn 3, die nach Casey Stoner benannt ist und die Bergauf-Linkskurve T9: Lukey Heights

Die Statistik zum Australien-GP
Rekordsieger auf Phillip Island dürfen sich Casey Stoner und Valentino Rossi nennen. Lokalmatador Stoner feierte zwischen 2007 und 2012 sechs Siege in Serie, Rossi gewann zwischen 2001 und 2005 fünfmal in Folge und 2014 ein Weiteres mal. Marc Marquez kommt seit 2024 auf vier Siege, ansonsten konnte nur Wayne Gardner (1989 und 1990) mehr als einmal auf Phillip Island gewinnen. Der erfolgreichste MotoGP-Konstrukteur auf der Insel ist Honda mit neun Siegen, gefolgt von Ducati mit sechs und Yamaha mit fünf. Suzuki kommt dank Alex Rins auf einen Sieg in Phillip Island.