Sorge bei Ducati um Marc Marquez nach dem MotoGP-Rennen in Indonesien. Der Weltmeister wurde in der Startphase von Marco Bezzecchi abgeschossen und hat sich beim Flug durch das Kiesbett höchstwahrscheinlich einen Bruch am rechten Schlüsselbein zugezogen. Der Spanier wird nun nach Madrid zur weiteren Untersuchung und Behandlung geflogen. Bezzecchi kommt mit dem Schrecken davon, wird aber trotzdem für seinen Fehler büßen müssen.
Ducati bestätigt Schlüsselbeinverletzung bei Marc Marquez nach Bezzecchi-Abschuss
Auslöser des Unfalls in der Startphase war Marco Bezzecchi. Wie am Samstag galt der Pole-Sitter des Aprilia-Teams als klarer Favorit auf den Sieg, verpatzte aber seinen Start. Offenbar übermotiviert, seinen Rückfall schnell wiedergutzumachen, stieß der Italiener in Kurve 7 viel zu spät in Marquez' Ducati hinein und räumte die 93 bei Highspeed ab.
Die Folgen sind schwerwiegend. Der Spanier wurde durch das Kiesbett geschleudert und hielt sich schmerzverzerrt sofort die Schulter. Ducati-Teamchef Davide Tardozzi gab kurz nach dem Rennen an: "Es gibt Hinweise auf einen Bruch in der rechten Schulter. Es braucht nun eine tiefgreifendere Untersuchung, um festzustellen, ob eine Operation nötig sein wird." Genauer gesagt handelte es sich um das rechte Schlüsselbein, denn wenig später teilte das Team mit, dass Marquez noch am Sonntag in seine spanische Heimat nach Madrid ausgeflogen wird, wo weitere medizinische Untersuchungen und Behandlungen durchgeführt werden. Sollte der 32-Jährige operiert werden, dann also dort.
Verletzter Marc Marquez akzeptiert Bezzecchis Entschuldigung: Niemand macht das mit Absicht!
Ducati sandte kurz darauf auch ein Statement des Fahrers. Darin nahm er die Entschuldigung Bezzecchis an: "Das war ein Rennunfall. Bezz ist bereits bei mir gewesen und hat sich entschuldigt. Das passiert. Das habe ich schon manchmal getan und manchmal macht es ein anderer. Niemand tut das mit Absicht. Marco hat seine Schuld eingesehen. Es ist einfach nur unglücklich, dass ich mich dabei verletzt habe."
Zu seiner Verletzung konnte auch er noch nicht ins Detail gehen. Die Reise in die Heimat soll Klarheit bringen: "Wir werden sehen, dass ich nun so schnell wie möglich nach Madrid fliegen kann und dann werde ich versuchen mit den Ärzten nachzuvollziehen, was genau meine Verletzung ist. Dann will ich so schnell wie möglich zurückkehren, aber innerhalb dessen, was im Rahmen der Genesung möglich ist." Er ist sich aber sicher: "Da ist etwas gebrochen, das spüre ich. Aber ich werde auf die Ärzte hören und mich bestmöglich erholen." Der Indonesien-Fluch des Marc Marquez ging damit weiter. Noch nie konnte er dort ein Rennen beenden.
Lange Untersuchung: Marco Bezzecchi glücklicherweise unverletzt, aber Strafe droht
Auch für Bezzechi endete der Unfall schmerzhaft. Der Italiener entschuldigte sich noch an der Unfallstelle bei Marquez, musste aber nach seiner Rückkehr in die Box ebenfalls ins Medical-Center. Dabei schien es sich zunächst ebenfalls um unerfreuliche Untersuchungen zu handeln, denn sein Aprilia-Team teilte bereits kurz nach dem Rennen mit, dass er nicht mehr mit den Medien sprechen werde. Wenig später wurde er zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus nach Mataram überführt. Dort konnte dann aber glücklicherweise Entwarnung gegeben werden. Es wurden keine Brüche festgestellt.
Trotzdem droht 'Bezz' Ungemach in Form einer Strafe. Die MotoGP-Stewards kündigten eine Untersuchung nach dem Rennen an. Dass er dafür belang wird, scheint klar. Nur die Frage nach dem Strafmaß wird noch geklärt werden. Womöglich wird das Urteil aber erst einige Zeit nach dem Rennen gesprochen, da dazu zumeist die Fahrer angehört werden. Aufgrund der Sorgen um deren Gesundheitszustand gab aber andere Prioritäten als ein Gespräch mit Simon Crafar und seinem Team.
Den Crash der Favoriten nutze sensationell Fermin Aldeguer zu seinem ersten Sieg. Hier könnt ihr das Rennen noch einmal nachvollziehen:



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