Formel 1 Fahrer-Ranking Saudi-Arabien: Ultraknapp! Oscar Piastri fast um Sieg gebracht

Üblicherweise werten wir bekanntlich mit zwei Nachkommastellen, wenn es um das Fahrer-Ranking von Motorsport-Magazin.com geht. Aber dann und wann tauchen Rennen auf, wo es richtig schwer wird, den besten Fahrer der Formel 1 zu bestimmen. War es in Saudi-Arabien Oscar Piastri - oder doch der überraschende Charles Leclerc? Die Leserwertung entscheidet einen ultra-knappen Ranking-Showdown.

Bester Formel-1-Fahrer in Saudi-Arabien: Oscar Piastri oder Charles Leclerc?

Absolut perfekt war in Saudi-Arabien niemand aus der Spitze. Zwei stachen aber besonders heraus. Piastri braucht die dritte Nachkommastelle in der Leserwertung, um seinen dritten Renn- um den dritten Ranking-Sieg des Jahres zu ergänzen. Leclerc ist eben nichts vergönnt, auch nicht an einem Wochenende, an dem er Lewis Hamilton fünf Zehntel im Qualifying und 30 Sekunden im Rennen mitgab und Lando Norris vom Podium fernhielt.

In der Gesamt-Note entscheidet sich die Angelegenheit damit erst in der vierten Nachkommastelle. Das schlägt den alten Rekord vom Brasilien-GP 2019, als wir Pierre Gasly mit der dritten Nachkomma-Stelle zum Sieger über Max Verstappen krönten. Verstappen scheitert in Saudi-Arabien am Podium. Zu unbeliebt hat er sich mit der ersten Kurve gemacht, auch wenn er die drittmeisten Sehr Gut einheimst.

Aber drei Zweier aus der Redaktion besiegeln Verstappens Schicksal. Carlos Sainz, der in der Leserwertung deutlich hinter Verstappen lag, schafft hingegen Gesamt-P3 dank einer glatten Redaktions-Eins. Für ein starkes Qualifying und sein souveränes Orchestrieren eines DRS-Zuges, mit dem er und Teamkollege Alex Albon perfektes Teamwork für doppelte Williams-Punkte umsetzten.

Schlechtester Formel-1-Fahrer in Saudi-Arabien: Erstmals wird echter Rookie Opfer

Dreimal schon war es dieses Jahr Liam Lawson, aber der fuhr ja seit zwei Jahren schon immer wieder Rennen. Gabriel Bortoleto bekommt jetzt - leider, wenn wir ehrlich sind - in Saudi-Arabien den Schwarzen Peter zugeschoben und ist erster 2025er-Rookie mit einem letzten Platz. Die Redakteure schicken Bortoleto mit drei Vierern ins Verderben. Die Leser hätten lieber Lance Stroll (Leser-Note: 4,32) ganz hinten gesehen.

Dass Bortoleto ein ganzes Training aussitzen musste und im Rennen aufgrund schlechter Reifen-Ausgangslage und Strategie-Entscheidungen praktisch mit einem einzigen Hard-Reifensatz durchfahren musste, reicht offenbar trotzdem nicht für Noten-Milderung. Hinten ging es aber ohnehin eng zur Sache, einige Fahrer zeichneten sich in Saudi-Arabien nicht aus. Lewis Hamilton war auf Ranking-P15 mit einem Gesamt-Schnitt von 3,81 auch nicht mehr weit vom letzten Platz weg. Die Redakteure bedachten sechs Fahrer, darunter Lando Norris, mit drei Vierern. Norris rettete die Leser-Note von 2,83 vor Schlimmerem.

Härtefälle in Saudi-Arabien: So denken die Formel-1-Redakteure

Christian Menaths positiver Härtefall: Oscar Piastri
Oscar Piastri hinkte das gesamte Wochenende minimal der Pace des Teamkollegen hinterher. In allen Trainingssitzungen, selbst noch in Q1 und Q2 war der Australier etwas langsamer. Als es draufankam, behielt er aber die Nerven. Sowohl im Qualifying als auch im Rennen. Auch, als er auf Lewis Hamilton auflief. Der zeigte nämlich bei Norris durchaus Gegenwehr und kostete den Briten viel Zeit. Piastri machte kurzen Prozess.

Christian Menaths negativer Härtefall: Lewis Hamilton
Hamiltons Gegenwehr war aber auch schon sein Highlight an diesem Wochenende. Er sah überhaupt kein Land gegen Charles Leclerc. Langsam mache ich mir Sorgen um den Rekordsieger der Formel 1. Die Pace war zuletzt regelmäßig enttäuschend.

Florian Niedermairs positiver Härtefall: Charles Leclerc
Es hat ein paar Rennen gedauert, bis Charles Leclerc in der Formel 1 2025 in die Spur gefunden hat. Jetzt, wo er diese aber entdeckt hat, fährt er so brillant wie eh und je und lässt den 40-jährigen Rekord-Weltmeister Lewis Hamilton alt aussehen. Die Qualifying-Schwäche des Ferrari kompensierte er am Samstag mit Bravour, am Sonntag performte er auf einem Level mit Piastri und Verstappen. Zudem hielt er Lando Norris in Schach. Mehr als P3 steckt in diesem Ferrari einfach nicht drin, solange Piastri und Co keine Fehler begehen.

Florian Niedermairs negativer Härtefall: Lando Norris
Mein Gott, Lando, muss das sein? Jede Woche das gleiche Spiel: Lando Norris ist am Freitag und am Samstag vorne dabei, gewinnt Q2, ist einer der Favoriten auf die Pole – im Falle von Saudi-Arabien sogar der Topfavorit – und dann plötzlich kommen die Fehler. Diesmal mit größeren Folgen, denn der Jeddah Corniche Circuit verzeiht nichts. Die Aufholjagd im Rennen war insgesamt okay, im Zweikampf gegen den klar unterlegenen Lewis Hamilton ließ er allerdings etwas Cleverness vermissen. Jetzt muss er sich wenigstens nicht mehr wundern, warum er die WM anführt, denn diese Führung ist er los.

Markus Steinrissers positiver Härtefall: Carlos Sainz
Dieses Ergebnis könnte direkt aus den Träumen von James Vowles entsprungen sein. Genau das ist es, was er uns seit Monaten predigt: Williams hat dank Carlos Sainz jetzt zwei Top-Fahrer. Das Duo zog das DRS-Spiel gegen Isack Hadjar am Ende perfekt durch. Und Sainz, der sah an diesem Wochenende schon fast aus wie zu besten Ferrari-Tagen.

Markus Steinrissers negativer Härtefall: Esteban Ocon
Irgendwo krankt es ziemlich bei Esteban Ocon, und er zehrt in der Gesamt-Bilanz schon ziemlich von zwei starken Rennen in China und Bahrain. Das Saudi-Arabien-Rennen können wir zwar ignorieren, das war eine strategische Verzweiflungstat. Die passierte aber nur, weil das Qualifying desaströs war. Zweieinhalb Zehntel will er mit einem Fehler verschenkt haben. Dann wäre er in Q1 aber trotzdem nicht einmal bis auf zwei Zehntel an Oliver Bearman rangekommen.

Alle Noten der F1-Redakteure zur Formel 1 in Saudi-Arabien

Wie gut war das Rennen der Formel 1 in Saudi-Arabien?

Dirty Air, Dirty Air, Dirty Air, Dirty Air, wer das gelesen hat, der fühlt sich wahrscheinlich ungefähr so toll wie ein F1-Fahrer, der im Rennen einem anderen Auto hinterherfuhr. Langsam wird's wirklich etwas zäh. Die Pace der Autos ist zu ähnlich, die verwirbelte Luft zu stark. So bot Saudi-Arabien zwar einiges an Drama, aber die Action auf der Strecke konnte weder Leser noch Redakteure wirklich mitreißen.

• Lesernote Rennen: 2,7
• MSM-Note Rennen: 3
• Gesamtnote Rennen: 2,85

Bester F1-Fahrer 2025: Die Jahreswertung im MSM-Ranking

Oscar Piastris drei Ranking-Siege halten ihn stabil an der Spitze der Punktetabelle, während er in der Notenschnitt-Tabelle dem an diesem Wochenende weniger gigantischen Duo George Russell und Max Verstappen näherkommt. Riesig klafft die Lücke zu Lando Norris. Dessen Fehler-Serie hält ihn im Mittelfeld zurück.

So funktioniert das MSM-Fahrerranking

Langjährige MSM-Leser kennen das Ranking bereits, das inzwischen bewährte System der Vorjahre geht 2025 bereits in sein siebtes Jahr. Direkt nach dem Zieleinlauf jedes Grand Prix rufen wir euch in unserem Formel-1-Liveticker zum Rennen und hier im Artikel zur Benotung aller 20 Piloten auf. Bis zum nächsten Mittag (bei abendlichen Übersee-Rennen auch länger) könnt ihr bewerten, was das Zeug hält.

Aus dem Mittelwert eurer Noten ergibt sich für jeden Fahrer eine Lesernote. Parallel zu euch benoten auch wir, die MSM-F1-Crew rund um Christian Menath, Florian Niedermair und Markus Steinrisser, ebenfalls die Leistungen aller Fahrer an dem betreffenden Wochenende. Auch aus unseren Urteilen bilden wir einen Mittelwert - die MSM-Note. Die Gesamtnote entsteht im letzten Schritt durch den Mittelwert aus User- und MSM-Note zu gleichen Teilen. Bei Gleichstand im finalen Ranking entscheidet die beste Einzelnote.

Als kleines Extra liefert jeder Redakteur seine persönlichen Härtefälle des Wochenendes, indem er wählt und erklärt, welcher Fahrer ihm besonders aufgefallen ist. Einmal im positiven und einmal im negativen Sinn. Online geht das Gesamtergebnis immer um 18:00 Uhr am Tag nach dem Rennen.