Nach dem zweiten Freien Training in Saudi-Arabien hätte die Welt der beiden Sauber-Piloten nicht unterschiedlicher aussehen können. Während Nico Hülkenberg mit einem Big Smile durch das Paddock lief, war die Enttäuschung seinem Teamkollegen Gabriel Bortoleto ins Gesicht geschrieben. Ausgerechnet auf der herausfordernden Highspeed-Strecke von Jeddah war Bortoleto im zweiten Freien Training zum Zusehen verdammt.

Monocoque-Tausch bei Bortoleto nach Benzinleck

Die Sauber-Ingenieure entdeckten am Auto mit der Nummer 5 ein Benzinleck im Bereich des Tanks. Aufgrund der Komplexität der Integration der Kraftstoffzelle war das Team gezwungen, die gesamte Überlebenszelle (Survival Cell) auszutauschen. "Ich bin das erste Mal hier, umso frustrierender ist es, nicht fahren zu können", erklärte Gabriel Bortoleto und fügte hinzu: "Es gab nichts, um das zu verhindern. Solche Sachen passieren - das war einfach Pech."

Zwar spulte der Rookie in FP1 23 Runden ab, doch aufgrund der Bedingungen – FP1 fand tagsüber bei einer höheren Streckentemperatur statt – war die Session kaum relevant im Hinblick auf das Qualifying. FP2 und das Qualifying erfolgen nach Sonnenuntergang und bei niedrigeren Streckentemperaturen. "FP2 ist die beste Session, um Settings für das Qualifying auszuprobieren und das Auto besser kennenzulernen", betonte der Sauber-Pilot. Er muss nun versuchen, aus dem Feedback seines Teamkollegen wichtige Erkenntnisse zu gewinnen.

Saudi-Arabien: Bei Hülkenberg stimmt die Pace

Immerhin: Nico Hülkenberg freute sich über den besten Freitag in dieser Saison. "Ich habe mich von der ersten Session weg wohl im Auto gefühlt", schwärmte der Deutsche. Die Plätze 12 und 9 untermauern sein positives Gefühl. Auch die Pace auf dem Medium stimmte, wobei Hülkenberg seine Rennsimulation aufgrund der roten Flagge (ausgelöst durch Red-Bull-Pilot Yuki Tsunoda) nach drei Runden abbrechen musste.

Wie die meisten Teams hat auch Sauber neue Flügelspezifikationen nach Saudi-Arabien gebracht. Zusätzlich hat das Team kleine Änderungen am Unterboden vorgenommen. dass die Änderungen kaum der Rede wert seien, angesichts des positiven Trainingsverlaufs dürfte das nicht ganz stimmen. Auf die Frage, was am Samstag möglich ist, antwortete Hülkenberg: "Ein guter Tag." Zu einem detaillierten Ausblick auf das Qualifying wollte er sich nicht hinreißen lassen.

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Schafft es Sauber aus dem Formel-1-Keller, Christian Danner? (03:21 Min.)