Schlimmer als Zandvoort geht nicht. Am letzten Wochenende fuhr Sauber das schlechteste Ergebnis der eigenen Formel-1-Geschichte ein, als Valtteri Bottas und Zhou Guanyu mit zwei Runden Rückstand die letzten beiden Plätze belegten. Gut, eigentlich geht es schon schlimmer: Der Rückstand könnte noch größer sein. Aber die Fahrer sind sich in Monza sicher, dass Zandvoort ein besonderer Fall war.

"Zandvoort hob so richtig unsere Probleme hervor", bestätigt Bottas, was er schon am Sonntag vermutet hatte. "Wir sind zu anfällig für Seitenwind, Rückenwind, Gieren, Rollen, Kurven mit negativem Sturz, so Zeug." Eine ziemlich lange Liste. "Also sahen wir ziemlich große Verluste in der Aerodynamik in den überhöhten Kurven und mit dem Wind."

"Es spielte keine Rolle, was wir mit dem Setup versucht haben", ergänzt Teamkollege Zhou. "Ich glaube, es gab einfach nicht viel Raum für uns, da etwas zu gewinnen. Wir hätten praktisch eine halbe Sekunde gebraucht, und da konnten wir vielleicht ein Zehntel finden."

Sauber fehlen Ressourcen: Nächste Updates dauern noch

Da freut sich Bottas richtiggehend auf Monza. Ein komplett ebener Highspeed-Kurs, der auch noch neu asphaltiert wurde: "Je glatter die Oberfläche, desto näher können wir mit dem Auto dem optimalen Setup kommen." So rechnet Sauber damit, beim Italien-GP zumindest wieder ansatzweise im hinteren Verfolgerfeld mitzumischen, auch wenn man von einer echten Ansage natürlich absieht.

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Wobei an dieser Stelle natürlich gesagt werden muss: Die Probleme sind nicht neu, sie plagen das Team schon die ganze Saison. Nicht ohne Grund ist Sauber das einzige Team ohne Punkte. "Es sind noch immer ein paar Rennen bis zu ein paar Upgrades, die dem helfen werden", bleibt Bottas zuversichtlich. "Wir wissen, in welche Richtung wir entwickeln müssen."

Obwohl Sauber bislang 2024 auch im Update-Rennen nicht gut aussah. "Andere Teams haben größere Schritte gemacht, Alpine ist ein gutes Beispiel", meint Bottas. "Wir waren zu Jahresbeginn vor ihnen, aber jetzt sind sie eindeutig vor uns. Ich denke, unser Basis-Auto war nicht so weit weg. Aber unsere Schritte waren einfach nicht groß genug."

Den Grund dafür verortet Bottas immer noch im personellen und strukturellen Defizit in der Basis in Hinwil, trotz aller Investitionen der jüngeren Vergangenheit im Hinblick auf die Wandlung zum Audi-Werksteam ab 2026: "Zu Jahresbeginn sind viele Ressourcen in das Lösen der Boxenstopps geflossen. Und natürlich haben wir noch immer nicht so viele Leute wie die großen Teams. Jedes Problem kostet dem Team Ressourcen."