Sauber steht in der Formel-1-Saison 2024 nach wie vor ohne einen einzigen Punkt da. Anstatt dem ersten Zähler immer näher zu kommen, deutet der Trend in die Gegenrichtung. Das GP-Wochenende in Zandvoort war ein neues Lowlight in der Misere des Teams. Sowohl im Qualifying als auch im Rennen fanden sich Valtteri Bottas und Zhou Guanyu auf den letzten beiden Positionen wieder.

Ein Resultat, das sogar in diesem schwachen Jahr heraussticht und auch in der Geschichte des Formel-1-Teams aus Hinwil außergewöhnlich ist. Denn mit P19 und P20 war es das schlechteste Rennergebnis, seit Sauber 1993 in die Formel 1 eingestiegen ist. Zur Ehrenrettung der Schweizer muss man natürlich dazusagen, dass dabei Doppel-Ausfälle nicht berücksichtigt sind.

Valtteri Bottas: Schlechtestes Wochenende der Formel-1-Saison

Aber auffallend schlecht erscheint Zandvoort nicht nur in der Statistik, sondern so fühlte es sich auf für die beiden Fahrer an. Valtteri Bottas griff zu Superlativen. "Es war das schwierigste Rennwochenende in diesem Jahr, was die allgemeine Performance und die Pace angeht", bilanzierte der ehemalige Mercedes-Fahrer.

"Das war der Fall mit allen Reifenmischungen", fügte er noch hinzu. Sauber hatte als einziges Team im Laufe der 72 Rennrunden im Zuge ihrer 2-Stopp-Strategie sowohl Softs, als auch Mediums und Hards einmal aufgezogen, keiner davon funktionierte wirklich gut. Positionell machte die Strategie sowieso kaum einen Unterschied. Bottas und Zhou wurden zweimal überrundet - als einzige Fahrer im Feld.

Am Rennende fehlten dem Finnen 14 Sekunden auf seinen direkten Vordermann. Team-Repräsentant Alessandro Alunni Bravi pflichtete Bottas' niederschmetternder Analyse bei: "Uns fehlt es offensichtlich an Leistung unter Rennbedingungen, und wir haben auch gesehen, dass wir einen höheren Reifenabbau haben als unsere Konkurrenten", stellte der Sauber-Vertreter zudem fest.

Valtteri Bottas im Sauber vor Logan Sargeant im Williams
Die Konkurrenz bekam Sauber in Zandvoort nur selten zu Gesicht, Foto: LAT Images

Er kündigte eine eingehende Analyse an: "Wir müssen herausfinden, ob die heutige Leistung eher mit der Streckencharakteristik, den Windverhältnissen und der Kurvenbalance zusammenhängt." Bottas vermutet, dass die 4,259 Kilometer lange Strecke an sich Gift für den sowieso schon schwachen Sauber C44 war. "Ich denke, diese Strecke hat die Schwächen unseres Autos hervorgehoben."

Zhou Guanyu setzt Pleitenserie fort: Eine Sekunde langsamer

Zhou Guanyu besitzt im Gegensatz zu seinem Teamkollegen nicht den Luxus, die Schuld für das schlechte Abschneiden ausschließlich an seinem Formel-1-Auto zu suchen. Denn der Chinese ging zum wiederholten Male im teaminternen Duell regelrecht unter. In Zandvoort fehlte ihm nach einem verpatzten Q1 fast 1,1 Sekunden auf Bottas. Zum Vergleich: Ungefähr gleich viel Zeit trennte den Finnen von Sergio Perez, der in diesem Qualifying-Abschnitt P1 belegte.

Im Rennen lief es nicht viel besser. Obwohl beide Sauber-Piloten auf einer ähnlichen Strategie unterwegs waren, verlor Zhou im Laufe des Grands Prix über 30 Sekunden auf den ehemaligen Mercedes-Fahrer. Eine Erklärung für seine persönliche Pleite lieferte Zhou nicht, sondern äußerte sich nur allgemein in Bezug auf sein Auto. "Vor allem mit viel Sprit haben wir Probleme", glaubt er, eine Schwachstelle ausgemacht zu haben. Angesichts der Qualifying-Ergebnisse kann es wohl kaum die einzige sein.

Sauber war einer der Verlierer beim Formel-1-Wochenende in Zandvoort. Doch wer waren abgesehen von dem Schweizer Rennstall die großen Gewinner und Verlierer in der Niederlande?