Ein Gerücht, das sich vor einigen Wochen für viele Formel-1-Fans wohl absurd anhörte, nimmt nun immer konkretere Formen an. Alpine steht vor einem Wechsel zu Mercedes-Motoren, inklusive technischer Partnerschaft. Das Renault-Motorenprogramm steht damit vor dem aus.
Briatore treibt Mercedes-Deal voran
Was 'Autosport' am Dienstagvormittag zuerst berichtete, deckt sich mit den Informationen von Motorsport-Magazin.com . Alpine ist auf dem Weg, einen Motorenvertrag mit Mercedes abzuschließen. Dieser könnte bereits ab 2025 in Kraft treten. Entscheidend ist in der Überlegung aber die neue Motorengeneration ab 2026, deren Entwicklung Renault damit einstellen würde.

In der Chefetage des Renault-Konzerns steht in Frage, ob hunderte Millionen für die Entwicklung eines neuen Formel-1-Motors ausgegeben werden sollen. Treibende Kraft hinter der Annäherung an einen Mercedes-Deal soll aber Flavio Briatore sein. Der neue Berater des Alpine-Teams hat die Eckpunkte der Vereinbarung bereits mit den Stuttgartern abgesprochen. Unterschrieben ist allerdings noch nichts. Es geht noch darum, die Details zu klären. Dieser Prozess könnte sich noch einige Wochen ziehen.
Ein weiteres Indiz für den Rückzug Renaults als Motorenhersteller kam vor kurzem von Audi. Die F1-Neueinsteiger haben für ihren Sprit und ihre Schmierstoffe Verträge mit BP und Castrol unterzeichnet. Diese waren bisher die Partner von Renault gewesen.
Technische Partnerschaft mit Mercedes: Alpine würde Aston Martin beerben
Wichtig bei der neuen Alpine-Strategie ist auch, dass es sich nicht nur um einen Motoren-Vertrag handeln soll, sondern um eine technische Partnerschaft. Alpine könnte in dieser Hinsicht Aston Martin als Kunde bei Mercedes ablösen. Das Team aus Silverstone bezieht derzeit nicht nur Motoren, sondern auch Hinterradaufhängung und Getriebe aus Brackley und Brixworth. Ab 2026 wird es jedoch zum Honda-Werksteam, was logischerweise das Ende für die Mercedes-Partnerschaft bedeutet. Alpine könnte diese Lücke schließen.

Was sich Mercedes davon erhofft, ist klar. „Ich denke, dass wir als Organisation so aufgestellt sind, dass es umso besser ist, wenn wir einige Weiterentwicklungen oder die Zuverlässigkeit beschleunigen können, je mehr Power Units wir haben", erklärte Toto Wolff vor dem Großbritannien Grand Prix. Mit Alpine als zusätzlichem Kunden zu McLaren und Williams hätte Mercedes 2026 doppelt so viele Autos wie Ferrari und Red Bull Powertrains. Honda und Audi würden sogar nur mit einem Viertel der Motoren antreten.
Das Alpine-Risiko: Schritt zur Konkurrenzfähigkeit oder PR-Desaster?
Alpine hingegen begibt sich in einen Zwiespalt. Einerseits dürfte durch die Mercedes-Unterstützung bessere Konkurrenzfähigkeit zwar nicht garantiert, aber zumindest sehr wahrscheinlich, sein. Außerdem spart sich der Konzern die enormen Kosten seiner eigenen Motorenabteilung. Andererseits begibt sich Renault damit in ein marketingtechnisches Minenfeld. Ein Werksteam, das mit dem Motor eines anderen Herstellers fährt? Für viele Fan-Ohren klingt das fast wie ein Witz, der jedoch bald Realität sein könnte.
Was meint ihr? Ist das eine geniale Idee von Briatore oder doch eher ein Artmutszeugnis für einen Automobilkonzern? Sagt es uns in den Kommentaren!
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