"Im Moment können wir Grip und Abtrieb nur raten", rätselt Daniel Ricciardo über die neue Strecke in Las Vegas. "Wir wissen nicht wirklich, was uns erwartet." Worüber der Australier besser Bescheid weiß, ist der beinahe raketenhafte Aufstieg seines Teams. 16 Punkte in den letzten drei Rennen. AlphaTauri auf einer Mission: Weg vom Juniorteam, auf zu P7 in der Konstrukteurs-WM. Und er ist eine der Schlüsselfiguren dabei.
Ricciardo: Alles erreicht, nur keine Pole Position
Rauswurf bei McLaren, dritter Fahrer bei Red Bull, Comeback bei AlphaTauri, Handverletzung, zweites Comeback, Punkte in Mexiko. Daniel Ricciardos Karriere war 2023 geprägt von Auf und Abs - jetzt will er die verbleibenden zwei Rennen noch für einen guten Abschluss nutzen.
"Pole Position, das fehlt mir noch", scherzt der Honeybadger in Las Vegas. Wird dann aber gleich ernst. "Ich bin wirklich zufrieden, mit dem, was ich in der kurzen Zeit erreicht habe. Es hat sich nur nicht immer auf dem Papier gezeigt."
Selbst in Brasilien, als er zuerst fast vom einem Frisbee-Reifen getroffen, und dann eine Runde zurücklag. "Wir zeigten sehr gute Anzeichen von Schnelligkeit, verstehen das Auto und die Updates immer besser und ich fühle mich immer wohler im Auto", meint Ricciardo, der bereits viele Dinge (abgesehen von der Pole Position) von seiner To-do-Liste abhaken konnte.
"Jetzt müssen wir so weitermachen und noch mehr Dinge beim Setup optimieren. Wie uns bereits in Mexiko gelungen ist", führt der 34-Jährige aus. "Wenn wir noch ein oder zwei Zehntel finden, liegt P7 in Reichweite. Dafür gebe ich alles!" Lange sah es nach der fixen roten Laterne für das Schwesterteam von Red Bull aus, mit Performance-Sprung und DRS konnten aber Haas und Alfa Romeo überholt werden.
Die Emanzipation von AlphaTauri - Schluss mit dem Juniorteam
Sieben Punkte fehlen jetzt auf Williams. "Vor Austin hätte das niemand gedacht. Das würde sich wie ein Sieg anfühlen!", träumt Ricciardo vom begehrten siebten Platz in der Konstrukteurs-WM. "Ich spüre eine Veränderung im Team. Sie wollen sich ein wenig davon emanzipieren, ein Juniorteam zu sein und ein bisschen mehr selbst zeigen."
Noch mehr als sonst spürt der achtfache Grand-Prix-Sieger die Ernsthaftigkeit im Team: "Ich will nicht sagen, dass wir die Sache jetzt wirklich ernst nehmen, das taten wir ja schon vorher. Aber jetzt legen wir noch einen Zahn zu." Das gelte auch für ihn selbst.
"Wir sprechen nicht wirklich darüber, aber wir sind kein Hinterbänkler-Team mehr", so Ricciardo. Er selbst hat das Gefühl, in der kurzen Zeit dem Team mit seinen Inputs zur Entwicklungsrichtung geholfen zu haben. Das hofft das Team aus Faenza auch 2024 mitzunehmen.
Hochmotiviert ist er jedenfalls: "Meine Winterpause wird nicht lang, ich hatte ja bereits eine lange Pause. Nur kurz, dann trainiere ich wie verrückt und starte stark in die neue Saison." Zuvor wartet noch Las Vegas, Abu Dhabi, und P7 in der Weltmeisterschaft.
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