Fernando Alonso landete mit Aston Martin in Brasilien einen wichtigen Befreiungsschlag. Das Ende der Krise ist in der Schlussphase der Formel-1-Saison 2023 in Sicht, doch mit Las Vegas und Abu Dhabi bleiben nur zwei Rennen, um den Trend zu bestätigen und vor allem für 2024 die richtigen Weichen zu stellen. Beim F1-Comeback in der Stadt der Zocker warten allerdings gänzlich unbekannte Bedingungen. Alonso hofft auf einen positiven Effekt durch die kühlen Temperaturen beim Nachtrennen in Nevada.

"Nach drei Rennwochenenden in Folge ist es gut, hier ein bisschen Trainingszeit zu haben, um vor dem Wochenende etwas Schwung zu holen. Auf einem Straßenkurs wie diesem ist das Vertrauen wichtig", so Alonso vor dem 21. und vorletzten Rennen des Jahres. Der finale Triple Header war für Aston Martin wenig ertragreich, dafür aber umso erkenntnisreicher. Mit Platz drei eroberte Alonso in Interlagos das erste Podium seit Zandvoort. Die sechs Veranstaltungen dazwischen waren von einem beunruhigenden Abwärtstrend geprägt, welcher in zwei Nullnummern in Austin und Mexiko gipfelte.

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Das jüngste Erfolgserlebnis ist für Alonso allerdings mit Vorsicht zu genießen. "Ich denke, wir müssen noch die paar Rennen abwarten. Hier und Abu Dhabi sind für uns genauso wichtig wie Sao Paulo, was das Verstehen des Autos angeht", mahnt der zweimalige Weltmeister. Nachdem Aston Martin sich bei der Weiterentwicklung verrannt hatte, wurde in Brasilien wieder bewährte Spezifikation eingesetzt.

Alonso sieht Konkurrenz in Las Vegas im Vorteil

"Austin und Mexiko waren sehr schmerzhaft aber auch sehr nützlich für das Team, um zu Erkenntnissen für das nächstjährige Auto zu gelangen", so der 42-Jährige. Die Performance aus Brasilien in Las Vegas zu bestätigen, wird jedoch schon schwierig genug. "Ich denke, es wird für uns eines der härteren Wochenenden mit diesen langen Geraden."

Der 6,201 Kilometer lange Las Vegas Strip Circuit verfügt mit seinen nur 17 Kurven über einen Vollgas-Anteil von 79 Prozent. In Kombination mit einer erwarteten Außentemperatur von nur knapp über 10 Grad Celsius wird es mit den heißen Bedingungen in Brasilien kaum vergleichbar sein. "Ich glaube nicht, dass diese Strecke unserem Paket liegt", schraubt Alonso die Erwartungen herunter.

Er rechnet damit, dass vor allem Ferrari und Mercedes nach ihren schwachen Vorstellungen in Brasilien davon profitieren werden. "Auf den langen Geraden könnten die Reifen sehr an Temperatur verlieren. Bei den letzten drei Veranstaltungen tendierte es eher zu überhitzenden Reifen. Hier ist es vielleicht das Gegenteil und einige der Autos, die auf der Longrun-Pace ihre Probleme haben, könnten mit dem Reifen im Fenster bleiben", so seine Prognose.

Neue Herausforderung für alle in Las Vegas

Die Unberechenbarkeit des neuen Grand-Prix-Kurses in Las Vegas bedeuten für ihn unter dem Strich allerdings auch spannenden Vorzeichen. "Wir haben hier einen Stadtkurs, auf dem wir sehr wenig Anpressdruck fahren. Das Vertrauen in den Anbremszonen aufzubauen wird sehr wichtig sein. Ohne Rahmenrennen wird die Track Evolution größer als normal sein. Das wird für jeden eine Herausforderung", sagt der Spanier.

Nach dem letzten Sprint-Wochenende des Jahres in Brasilien, gibt es in Las Vegas wieder das übliche Format mit drei Trainings zu jeweils 60 Minuten. Alonso erwartet interessante Entwicklungen: "Es werden keine zwei Runden gleich sein. Dieses Wochenende wird die Strecke mit jeder Runde ein bisschen besser, vom ersten Training bis zur letzten Runde des Rennens. Wir werden uns an die sich verändernden Gripverhältnisse anpassen müssen."