Für die beiden Seiten der AlphaTauri-Garage hätte der Brasilien Grand Prix wohl kaum unterschiedlicher verlaufen können. Daniel Ricciardo erwischte es schon beim Start. Der Australier wurde mitten im Startgetümmel von Alex Albons fliegendem Reifen am Heckflügel getroffen. Das Team musste sein Auto während der roten Flagge in der Box reparieren. Die Folge: Boxengassenstart und eine Runde Rückstand.

Yuki Tsunoda hingegen entging dem Startchaos unfallfrei. Der Japaner arbeitete sich von Platz 16 aus in die Punkte vor und hält die Hoffnungen des Teams aus Faenza auf Platz sieben in der Konstrukteurs-Meisterschaft am Leben.

Ricciardo wird von fliegendem Reifen getroffen

Das Startchaos in Runde eins betraf viele Piloten, so auch Daniel Ricciardo. Der Australier startete von Platz 17 und suchte sich einen Weg durch das Chaos. Doch der herumfliegende Reifen von Alexander Albon machte ihm einen Strich durch die Rechnung.

"Es war ein chaotischer Start. Ich habe einen ziemlich großen Crash vor mir gesehen, da flogen eine Menge Teile. Ich dachte, ich komme durch, aber dann habe ich einen Reifen in der Luft gesehen, so wie ein Frisbee, das immer näherkam", beschreibt der AlphaTauri-Pilot die Situation. „Im Spiegel habe ich gesehen, wie der Reifen meinen Heckflügel beschädigt hat.“

Mit besagtem beschädigtem Heckflügel kehrte Ricciardo an die Box zurück. Das Team konnte diesen innerhalb der circa 20 minütigen-Pause durch die rote Flagge zwar reparieren, doch Ricciardos Rennen war trotzdem ruiniert.

Ricciardo kritisiert FIA-Regeln

Durch die Arbeiten am Auto in der Box mussten sowohl Daniel Ricciardo als auch Oscar Piastri das Rennen von der Boxengasse wieder aufnehmen und hatten eine Runde Rückstand. "Ich denke, es hat einen Fehler in den Regeln aufgezeigt. Obwohl nicht einmal eine Runde im Renntempo gefahren wurde, musste ich das Rennen mit einer Runde Rückstand wieder aufnehmen. Oscar und Ich sind dem zum Opfer gefallen", so Ricciardo.

Abgerissener Reifen nach Startcrash in Brasilien
Der Übeltäter war dieser Pirelli-Reifen, Foto: LAT Images

Anschließend stellte der Australier sogar die Hypothese auf, dass die FIA bei einem Schaden und arbeiten an allen 15 Autos vermutlich anders entschieden hätte. Positive Aspekte erkennt der Routinier jedoch trotz Regel-Frust. „Das frustrierende ist, dass wir heute wirklich schnell waren. Ich hätte auch Punkte erzielen können, denn in sauberer Luft war die Performance ziemlich stark.“

Tsunoda holt zwei Punkte für AlphaTauri

Yuki Tsunoda hingegen konnte sein Rennen unbeschadet fortsetzen. Von Platz 16 aus arbeitete sich der Japaner sieben Plätze nach vorne. Jedoch hätte es für Tsunoda durchaus noch einen Platz weiter nach vorne gehen können. In Kurve zehn habe ich einen Fehler gemacht, der mich eine Position gekostet hat.“

Doch nicht nur der eigene Fehler hielt Tsunoda zurück. "Wir hatten ein Zuverlässigkeitsproblem, das müssen wir uns noch ansehen", so der AlphaTauri-Pilot. Bei dem Zuverlässigkeitsproblem handelte es sich um ein potenzielles Problem an der Kupplung. Daher durfte Tsunoda nur deutlich seltener einen Gang höher schalten, um seinen AT04 sicher ins Ziel zu bringen.

"Um es positiv zu sehen, von P16 zu starten und das Rennen auf Platz neun zu beenden zeigt die starke Rennpace des Autos und, dass wir einen großen Schritt nach vorne gemacht haben. Wir sind jetzt in einem guten Rhythmus, in den letzten drei Wochen haben wir immer Punkte geholt.", so Tsunoda.

Und die Lücke zu Williams in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft wird immer kleiner. Nach dem Brasilien Grand Prix trennen die beiden Teams nur noch sieben Zähler - und der Trend spricht deutlich für die Italiener. "Es ist wichtig, das Momentum für die letzten zwei Rennen beizubehalten. Wir werden nach Extra-Performance im Auto streben, um die Lücke zu Williams in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft zu schließen."