Max Verstappen eilt in der Formel-1-Saison 2023 auch nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft von Sieg zu Sieg. In Brasilien räumte er sowohl im Sprint als auch im Rennen wieder die maximale Punktzahl ab. Mit dem 17. Triumph in diesem Jahr baute er seinen Rekord für die meisten Erfolge in einer Saison weiter aus und knackte darüber hinaus auch einen 70 Jahre alten Bestwert von Alberto Ascari. Für den Niederländer war dieser Meilenstein aber nicht mehr als ein Beiprodukt.
Mit 17 Siegen aus 22 Rennen hat Verstappen dieses Jahr bereits eine Erfolgsquote von 77,27 Prozent erreicht, womit er den Rekord von Ascari aus dem Jahre 1952 in den Schatten stellte. Der Italiener gewann damals auf dem Weg zu seinem ersten WM-Titel sechs der insgesamt acht Rennen und kam folglich auf 75 Prozent. Verstappen machte sich aus seinem historischen Erfolg wie so oft nicht allzu viel.
"Darum geht's nicht. Als ich in die Formel 1 gekommen bin, habe ich mich nicht damit beschäftigt, irgendwann mal eine Siegquote von 75 Prozent über eine Saison haben zu müssen", so der 26-Jährige, der sich kürzlich in Katar zum dritten Mal in Folge zum Weltmeister kürte. Die monumentalen Zahlen seiner Rekordsaison sind für ihn eine logisch Folge.
"Diese Dinge kommen zustande, wenn einfach alles gut funktioniert. Ich fühle mich im Auto wohl, das Auto ist sehr konkurrenzfähig und das Team macht selten Fehler. Dann kannst du so eine Saison wie wir jetzt haben. Aber für mich geht es mehr darum, den Moment zu genießen und zu versuchen, aus jeder einzelnen Möglichkeit das Maximum zu holen", erklärt er.
Norris ließ Verstappen für den Sieg arbeiten
Am 20. Rennwochenende gelang ihm dies augenscheinlich hervorragend, denn nach dem Sprint gewann er auch den Grand Prix souverän. So leicht, wie sein Vorsprung von acht Sekunden auf Lando Norris vermuten ließ, war es allerdings nicht. Nachdem er sowohl beim Start als auch beim Restart in Runde drei die Führung behauptete, leistete ihm der McLaren-Pilot im ersten Stint wider Erwarten Gesellschaft.
In der achten Runde griff Norris aus dem DRS heraus an und griff nach der Spitze. "Er kam auf einmal richtig nahe heran. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er in Kurve eins die Möglichkeit haben würde. Ich musste für eine Runde ein bisschen Batterie nutzen und vor Kurve eins und dann vor Kurve vier verteidigen", erklärt Verstappen, der sich nach dem kleinen Schlagabtausch sofort absetzen konnte.
Im Verlauf des Rennens baute er den Vorsprung kontinuierlich aus, doch Norris ließ trotzdem nicht locker. "Es sieht von außen vielleicht einfach aus, aber Lando ist in jedem Stint die meiste Zeit meine Rundenzeiten gefahren. Wir hatten nur in den letzten fünf bis zehn Runden den besseren Reifenabbau", so der 52-fache Formel-1-Sieger.
Vor allem nach den Boxenstopps musste er jeweils parieren: "Zu Beginn der Stints musste ich mich immer sehr konzentrieren. Ich konnte es mir nicht leisten, Fehler zu machen. Es ist hier vor allem mit dem Abbau der Reifen wirklich nicht einfach zu fahren. Du kannst dich nicht entspannen und locker in die Kurven rollen, ohne dass das für dich Konsequenzen hat. Ich musste wirklich Gas geben."
Dass Norris vor allem auf dem Soft-Reifen nicht langsam unterwegs war, zeigte sich daran, dass Verstappen untypischer Weise darauf verzichtete, dem McLaren-Fahrern in der Schlussphase die schnellste Rennrunde streitig zu machen. Entscheidend war für Verstappen der zweite Stint auf dem Medium-Compound. "Das gesamte Rennen drehte sich ums Reifenmanagement. Wir waren auf allen Reifen gut, aber besonders im mittleren Stint konnten wir eine Lücke reißen. Ich denke, da waren wir sehr stark", so Verstappen.
las Vegas: Verstappen weiß nicht wo's langgeht
In zwei Wochen hat Verstappen in Las Vegas die Chance, seine monumentale Siegquote auf 81,81 Prozent zu erhöhen. Für die Premiere des Stadtkurses in der US-amerikanischen Metropole muss er allerdings noch einiges an Vorbereitungen treffen. "Ich muss erst noch in den Simulator. Ich kenne die Strecke ehrlich gesagt noch nicht einmal. Als ich sie das letzte Mal im Formel-1-Spiel ausprobiert habe, war ich mehr in der Wand als auf der Strecke", flachst er. "Das wird natürlich nicht der Fall sein, wenn wir dort fahren. Aber es wird ganz anders als hier. Nachts sind die Temperaturen viel kühler, es ist ein Straßenkurs auf dem wir keine Erfahrung haben und wir wissen nicht, wie viel Grip er bietet."
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