Letzter in der Weltmeisterschaft, null Punkte aus den letzten fünf Rennen. Auch das groß-angekündigte Haas-Update in Austin brachte für Haas nicht den erwünschten Erfolg. Der amerikanische Rennstall zieht die Notbremse und baut VF-23 für Las Vegas erneut um. Zumindest den von Nico Hülkenberg.
Zurück statt nach vorne für Nico Hülkenberg
"Nico hat das Gefühl, dass die alte Spezifikation besser zu ihm passt", erklärt Günther Steiner den Hauptgrund für den vermeintlichen Rückschritt. "Bei Kevin war es genau umgekehrt." Das heißt: Nur Kevin Magnussen fährt das B-Auto, Nico Hülkenberg lässt auf dem Strip nicht Kleidung, aber die neuen Teile fallen.
Das Sammeln von neuen Erkenntnissen durch zwei unterschiedliche Autos spielt dabei eine untergeordnete Rolle. "Wir haben genug Daten. Die Entscheidung basiert darauf, was jedem Fahrer mehr zusagt", erklärt der Haas-Teamchef. Das B-Spec sollte eigentlich schon ein Vorbote auf einen radikalen Konzeptwechsel 2024 sein und neue Erkenntnisse bringen.
Haas priorisiert Fahrer: Wichtiger als neue Daten
"Das bringt sie in eine komfortable Position, damit sie mit dem Auto so zufrieden wie möglich sind", betont Steiner. Nachdem der Austin-Protest abgeschmettert wurde, versucht das Team so beim dritten Heimrennen Punkte zu sammeln. Nachsatz: "Wir haben uns dazu entschieden, ihnen zu geben, was sie wollen. Wir haben noch zwei Rennen vor uns und nichts zu verlieren."
Nachdem es in Austin und Mexiko leichte Verbesserungen beim Reifenfresser VF-23 zu geben schien, ging es in Brasilien schon beim Sprint rück- statt vorwärts. Trotz Update und Start auf Medium-Reifen keine Verbesserung beim Reifenabbau. "Ich bin sprachlos", fehlten Nico Hülkenberg atypisch für ihn die Worte.
Hülkenberg setzt in Las Vegas auf Risiko
Die Annäherung an die Red-Bull-Philosophie mit neuen Seitenkästen, überarbeitetem Unterboden, neuer Motorabdeckung und Bremsbelüftungen war nicht der erhoffte Heilsbringer. Nach drei Rennen nun der eher unkonventionelle Weg - zurück zum alten Auto.
"Es wird schwierig, aber in der Sin City muss man bereit sein, ein Risiko einzugehen", hat der Deutsche sie nun vor Las Vegas wiedergefunden. Zusammen zur neuen Strecke stellen die niedrigen Temperaturen nicht nur für Haas, sondern für alle eine Herausforderung dar. Ebenso der neue, raue Asphalt.
Haas optimistisch: Schlimmer als in Brasilien kann es nicht werden
"Der Reifenverschleiß kann aber fast nicht schlimmer sein als in Brasilien", sieht es Günther Steiner positiv. Die niedrigen Temperaturen könnten Haas sogar in die Karten spielen. "Am Donnerstag im Training werden wir die Oberfläche, die Strecke und die Temperatur kennenlernen. Dann werden wir mehr wissen."
Es geht um mehr als ein gutes Ergebnis beim Heimrennen: Nachdem der AT04 von AlphaTauri in den letzten Rennen fast schon zur Rakete wurde, ist Haas im Tabellenkeller der Konstrukteurswertung. Vier Punkte fehlen auf Alfa Romeo, neun auf AlphaTauri.
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