Liam Lawson bekommt in Monza eine weitere Chance, sich (nicht nur) Red Bull zu präsentieren. Mehr Vorbereitungszeit im Sim und in Faenza mit seinen Ingenieuren, dazu drei Freie Trainings. Im Gegensatz zu Zandvoort bekommt der 21-Jährige bei seinem zweiten Formel-1-Wochenende keinen Freifahrtschein mehr. Der Druck steigt. Lawsons letzte Chance auf die Königsklasse?

Liam Lawson: Formel 1 ist brutal

"Du bekommst in der Formel 1 nur einen Versuch, und für mich ist das jetzt. Mir ist klar, wie wichtig das ist", meint Liam Lawson. "Natürlich war das nicht mein bevorzugter Weg, in die Königsklasse zu kommen, besonders weil es Daniel passiert ist. Aber wie gesagt, das ist meine einzige Chance." Er versucht stark, an Monza, und nicht zu sehr an die möglichen Auswirkungen auf seine Zukunft zu denken. "Danach kommt, was kommt."

Daniel Ricciardo wurde am Sonntag erfolgreich operiert, für Monza und (vermutlich) Singapur wird aber noch der Neuseeländer im AlphaTauri Platz nehmen. Sein Debüt in Zandvoort verlief ordentlich, trotzdem wird es im Tempel der Geschwindigkeit am Sonntag nicht reichen, den AT04 nur 53 Runden nicht in die Mauer zu bugsieren.

Lawson: Komplett unvorbereitet, aber hatte keine Wahl

"Ich hätte lieber eine Woche oder zwei Vorbereitung gehabt. Wir hatten zwölf Stunden", berichtet Liam Lawson über die bisher schwierigste Aufgabe seiner Rennfahrkarriere. Vor allem für das Qualifying fühlte er sich komplett unvorbereitet. "Ich versuchte, Vertrauen in das Auto bei den schwierigen Bedingungen aufzubauen, aber ehrlicherweise habe ich es nur vorgespielt."

Mittel zum Zweck: Ausweglosigkeit, und sich auf das Fahren zu fokussieren. "Ich hatte nicht wirklich eine Wahl, ich fuhr einfach das Auto", so Lawson. Für die ganzen anderen technischen Spielereien im Cockpit wäre keine Zeit gewesen.

Liam Lawson fährt für AlphaTauri, und seine Zukunft

Klares Ziel für das Wochenende gab es von Dr. Helmut Marko oder Red Bull keines. "Ich versuche mich einfach weiter zu verbessern. Aber nach den Freien Trainings haben wir pace-mäßig eine klarere Vorstellung und vielleicht ein klareres Ziel", so Lawson. "Die Herangehensweise sonst bleibt gleich: Alle Runden abzuschließen."

Beleidigt, dass Daniel Ricciardo damals bei Nyck de Vries' Ausscheiden der Vorzug gegeben wurde, ist er übrigens nicht. "Natürlich wollten sie mit Daniel einen erfahrenen Fahrer und nicht jemanden, der noch nie Formel 1 gefahren ist." Nachsatz: "Meine einzige Frage damals war, wie sieht es mit meiner Zukunft in der Formel 1 aus?" Die hat er nun selbst in der Hand. Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Monza gibt es hier im Liveticker.