Daniel Ricciardo verpasste nach einem Unfall im Training am Freitag das Formel-1-Rennen in Zandvoort. Der AlphaTauri-Pilot brach sich den Mittelhandknochen und reiste noch im Laufe des Wochenendes zu einem Spezialisten nach Spanien. Am Sonntag wurde der Australier operiert, wie Red-Bull-Teamchef Christian Horner nach dem Niederlande-GP mitteilte und Ricciardo via Social Media bestätigte.

"Er hatte heute eine Operation. Dabei wurden mehrere Schrauben und eine Platte angebracht. Es ging alles nach Plan und lief erfolgreich", sagte Horner. Ricciardo kam in Spanien bei Dr. Xavier Mir unters Messer. Mir ist kein Unbekannter. Er machte sich in den letzten Jahren vor allem als Leibarzt zahlreicher MotoGP-Fahrer einen Namen.

Kein gerader Bruch, Operation verläuft nach Plan

Die Operation wurde nötig, da der Bruch im Mittelhandknochen etwas kompliziert war. "Es ist kein gerader Bruch", teilte Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko vor dem Start in Zandvoort bei Sky Deutschland mit. Horner erläuterte später: "Der Knochen war an mehreren Stellen gebrochen, aber die Operation war ein ziemlich schnörkelloser Vorgang."

Wie lange es nun dauert, bis Ricciardo wieder in die Formel 1 zurückkehren kann, ist noch unklar. Marko ließ durchklingen, dass er in den nächsten Rennen nicht mit einer Rückkehr des AlphaTauri-Neuzugangs rechnet. "Für die nächsten beiden Rennen schaut es schlecht aus", sagte der Österreicher.

Unfall: Daniel Ricciardo im AlphaTauri in der Steilkurve
Daniel Ricciardos AlphaTauri nach seinem Unfall in Zandvoort, Foto: LAT Images

Das würde bedeuten, dass Ricciardo nicht nur am kommenden Wochenende in Monza, sondern mindestens auch zwei Wochen später beim Singapur-GP auf einen Start verzichten müsste. Sieben Tage nach dem Stadtrennen in Singapur steht aber bereits der Große Preis von Japan auf dem Programm, ehe die Formel 1 noch eine Woche Pause einlegt und am 8. Oktober in Katar an den Start geht.

Christian Horner: Kein Start in Monza

Auch Horner schließt einen Start in Monza aus. "Wir müssen sehen, wie der Genesungsprozess verläuft, aber in Italien sicher nicht", so der Red-Bull-Teamboss. Darüber hinaus gab er sich aber hoffnungsvoll: "Für einen normalen Menschen würde die Heilung Monate dauern, aber für einen Grand-Prix-Fahrer dauert es häufig viel kürzer".

Mit Ersatzfahrer Liam Lawson ist AlphaTauri derzeit sowieso gut ausgestattet. Für seine Leistung im Zandvoort-Rennen erntete der Neuseeländer viel Lob von Horner. Der Red-Bull-Boss sagte: "Dafür, dass er in ein Auto kam, das er nie gefahren ist und dafür, dass die Bedingungen zwischen trocken und nass so wechselhaft waren, hat er eine gute Leistung gezeigt."