Franco Colapinto hat es alles andere als leicht in dieser Saison. Seit seinem Formel-1-Comeback für den geschassten Jack Doohan steht der Argentinier unter besonderer Beobachtung und versucht, seiner Nominierung gerecht zu werden. Im Qualifying in Silverstone gelang ihm allerdings das Gegenteil. Colapinto warf den Alpine im Q1 weg und muss auf P20 als Letzter in den Großbritannien-GP starten.

"Ich habe einfach das Heck in der letzten Kurve verloren", wusste Colapinto zu seinem Unfall eingangs der Club-Kurve nicht viel hinzuzufügen. Der 22-Jährige geriet beim Herausbeschleunigen aus Kurve 17 zu weit auf den Kerb und erhoffte sich dennoch ausreichend gute Grip-Verhältnisse. Die Rechnung ging nach hinten los: Colapinto rutschte raus und schlug leicht an der Bande an.

Zwar konnte sich der Alpine-Pilot selbstständig aus dem Kiesbett befreien, doch sein Heckflügel war nicht viel mehr als ein wackliges Gestell, weshalb er den Wagen nach nur wenigen Kurven am Streckenrand abstellen musste. "Es ist einfach schade. Ich hatte mit Schwierigkeiten zu kämpfen, aber es gab auch Dinge, an denen wir arbeiten konnten", so der Letzte des Qualifyings.

Nach den Startpositionen 10 und 14 in Kanada und Österreich muss Colapinto im Home of British Motor Racing das schlechteste Qualifying-Ergebnis der Saison hinnehmen. Für ihn ist es der zweite Qualifying-Unfall in dieser Saison nach seinem Q1-Crash beim Comeback in Imola.

Performance bleibt bei Franco Colapinto aus: Wie viel Zeit bleibt ihm noch?

Alpine-Fahrer Franco Colapinto im Paddock
Franco Colapinto hat für Alpine noch keine WM-Punkte eingefahren, Foto: IMAGO / ABACAPRESS

Erst am vergangenen Wochenende in Österreich fiel der letztjährige Williams-Fahrer negativ auf: Als zu Überrundender drängte er den Zweitplatzierten Oscar Piastri von der Strecke. An diesem Wochenende folgte nun die nächste Negativ-Schlagzeile. Bisher kann Colapinto seine von Alpine erhaltene Chance nicht mit Resultaten zurückzahlen. In Silverstone zeigte Pierre Gasly mit seinem Q3-Einzug das Potenzial auf. Umso schwerer wiegt der Colapinto-Aussetzer.

"Wir haben viele Dinge an diesem Wochenende gefunden, damit ich mich im Auto besser fühle. Ich bin näher an Pierre dran, aber natürlich müssen wir in den nächsten Rennen noch einige Schritte gehen", erklärte Colapinto. Doch wie lange erhält er im französischen Team, das am Silverstone-Wochenende mit Steve Nielsen einen neuen Geschäftsführer verkündete, noch die Möglichkeit dafür?

Die Frage vermag womöglich nur Berater Flavio Briatore zu beantworten, der Colapinto die Doohan-Nachfolge gesichert hatte. "Ich bin nicht sehr besorgt. Natürlich gibt es immer Gerüchte. Ich muss einfach weiterarbeiten", ließ zumindest der Fahrer wissen. Nach dem Großbritannien-GP sind bis zum darauffolgenden Rennen im belgischen Spa-Francorchamps drei Wochen Zeit, ehe nach Belgien und Ungarn die vierwöchige Sommerpause beginnt.

Am Silverstone-Wochenende hat Tim Mayer seine Kandidatur für das Amt des FIA-Präsidenten bekanntgegeben. Der Ex-Steward übt harsche Kritik an Amtsinhaber Mohammed Ben Sulayem. Mehr dazu hier von Christian im Video:

FIA-Machtkampf eskaliert: Ein Versagen der Führung! (09:40 Min.)