Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen erhielten vor dem Zandvoort-Wochenende eine Vertragsverlängerung und werden auch in der kommenden Formel-1-Saison für Haas am Lenkrad drehen. Nach dieser Freudennachricht erlebten die beiden F1-Routiniers aber am Trainings-Freitag des Niederlande-GPs eine bittere Rückkehr auf den Boden der Tatsachen. (Formel 1 live aus Zandvoort: News von heute im Ticker)

Der Haas VF-23 hinterließ einmal mehr keinen guten Eindruck. Trotz eines größer angelegten Upgrade-Pakets litt das Auto erneut an denselben Problemen wie noch in der alten Spezifikation. Dazu kam noch ein Abflug von Nico Hülkenberg im ersten Freien Training. Er machte für den Zwischenfall vor allem den Wind verantwortlich.

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Nico Hülkenberg wirft Haas weg: Wind war schuld

"Ich habe das Auto nicht wirklich überfahren. Es gab etwas mehr Wind in diesem Moment und es hielt einfach nicht, also verlor ich plötzlich und aggressiv das Heck", beschrieb Hülkenberg. Der Zwischenfall blieb allerdings ohne große Konsequenzen. Nur der neue Frontflügel wurde dabei etwas lädiert. "Es war nur ein kleiner Kuss", scherzte Hülkenberg über seinen Kontakt mit der Streckenbegrenzung.

Nicht viel zu lachen hat er allerdings beim Blick auf die allgemeine Pace seines Teams. In den Qualifying-Simulationen belegten Magnussen und Hülkenberg im zweiten Training nur die Positionen 17 und 18. Nur die beiden früh verunfallten Australier, Oscar Piastri und Daniel Ricciardo, brachten langsamere Zeiten auf das Tableau.

Haas: Qualifying- und Rennpace schlecht

Doch nicht nur die Qualifying-Pace bereitet Probleme. Auch auf dem Longrun machte Haas keinen guten Eindruck. "Auf den ersten Blick hat das nicht sehr gut ausgesehen. Uns fehlte es heute in beiden Szenarien an Pace", analysierte Hülkenberg. Das Problem sei derzeit aber möglicherweise weniger der Reifenverschleiß. Stattdessen scheine schlicht und ergreifend die allgemeine Pace nicht vorhanden zu sein, wie der Emmericher zugab.

"Ich denke, das Problem kommt mehr von der Hinterachse. Dort fehlt uns mehr als überall sonst der Grip", erörterte Hülkenberg die technischen Probleme seines Boliden. Teamkollege Kevin Magnussen gelangte zur selben Erkenntnis. "Das war in diesem Jahr eines unserer großen Probleme, also ist es nichts Neues", so der Däne.

Haas hatte in Zandvoort neben dem Frontflügel auch eine neue Nase an die Strecke gebracht. Zudem wurde die Bremsbelüftung an der Hinterachse geupgradet. Das Ziel an diesem Umbau war eine Lösung des Reifenverschleiß-Problems. Zumindest bislang scheint das noch nicht gelungen zu sein. "Wir benötigen einfach mehr Grip am Heck. Das ist unser Hauptproblem und das wirkt sich auch auf den Reifenverschleiß aus", forderte Magnussen.