Max Verstappen macht nach der Sommerpause dort weiter, wo er zuvor aufgehört hatte: Der Niederländer fuhr im 1. Training zu seinem Heim-GP in Zandvoort Bestzeit auf dem Dünenkurs. 1:11,852 Minuten benötigte der Red-Bull-Pilot für die 4,259 Kilometer lange Strecke. Wegen eines Abflugs von Nico Hülkenberg musste die Session für knapp zehn Minuten unterbrochen werden [mehr dazu im Abschnitt Zwischenfälle].
Das Ergebnis: Knapp drei Zehntelsekunden fuhr Verstappen auf den Soft-Reifen schneller als Fernando Alonso im Aston Martin. Rang drei belegte Lewis Hamilton im Mercedes. Der Rekordsieger lag knapp vier Zehntelsekunden hinter dem Weltmeister. Sergio Perez landete mit einer halben Sekunde Rückstand auf Rang vier. Überraschend stark zeigte sich Williams: Alexander Albon wurde Fünfter, Logan Sargeant Siebter. Dazwischen fand sich Lando Norris im McLaren wieder.
Oscar Piastri, Yuki Tsunoda und Esteban Ocon komplettierten die Top-10. Ferrari-Pilot Charles Leclerc verzichtete auf die Soft-Reifen und wurde deshalb nur auf Rang 16 gewertet. Nico Hülkenberg kam nach einem Abflug auf Platz 18, Lance Stroll kam aufgrund eines Motorenproblems kaum zum Fahren und konnte keine Zeit setzen.
Die Zwischenfälle: In einer unaufgeregten Trainingssitzung sorgte zunächst Fernando Alonso für etwas Action. Der Routinier verbremste sich am Ende der Gegengeraden, fuhr am Ausgang von Kurve elf durch das Kiesbett und sortierte sich am Ausgang von Kurve zwölf wieder auf der Rennstrecke ein. Max Verstappen kopierte den Fehler auf seiner letzten Trainingsrunde fast eins zu eins - auch bei ihm verlief der Ausflug ins Kiesbett glimpflich.
Nico Hülkenberg sorgte knapp 20 Minuten vor dem Ende der Sitzung für Rot und etwas Karbonschrott. Der Haas-Pilot verlor in der vorletzten Kurve das Heck. Hülkenberg drehte sich am Scheitelpunkt der Rechtskurve ins Kiesbett und schlug schließlich vorne rechts leicht mit dem Frontflügel ein. Für Hülkenberg war das 1. Training damit vorzeitig beendet, die restlichen 19 Piloten durften nach achtminütiger Unterbrechung wieder auf die Strecke.
Der Freitagsfahrer: Carlos Sainz musste sein Ferrari-Cockpit für das 1. Training räumen. Zweimal in der Saison, so verlangen es die Regeln, muss jedes Team einen Nachwuchsfahrer eine Trainingssitzung bestreiten lassen. Weil es 2023 noch viele Sprint-Wochenenden und Stadtkurse gibt, wählte Sainz seine Trainings-Pause in Zandvoort. Ferrari-Nachwuchspilot Robert Shwartzman durfte deshalb in den SF-23 klettern. 2022 fuhr er schon in Austin und Abu Dhabi die Rookie-Sessions. Der Russe mit israelischem Pass ließ das Auto heil und beendete die Session nach 25 Runden auf Rang 19. Auch er verzichtete wie Teamkollege Leclerc auf die Soft-Reifen.
Die Technik: Zu Beginn der Session sah man noch zahlreiche Aero-Rakes an den Autos. Trotz Shutdown in der Sommerpause hatten sechs Teams neue Teile im Gepäck. Das größte Update brachte wohl Aston Martin mit einem komplett neuen Unterboden, der eine neue Entwicklungsrichtung einleiten soll. Auf Motorsport-Magazin.com gibt es wie üblich eine komplette Auflistung aller Zandvoort-Updates.
Das Wetter: Nach Regenschauern am Donnerstag zeigte sich das Wetter am Trainingstag gnädig mit den schon zahlreich erschienenen Fans. Bei 21 Grad Luft- und 35 Grad Asphalttemperatur blieb es bei stark bewölktem Himmel trocken. Samstag und Sonntag ist das Regenrisiko deutlich höher.
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