Der McLaren-Teamkollege bezwang im 2. Freien Training Max Verstappen, für Oscar Piastri war der Trainingsfreitag schon nach sechs Runden beendet. Unfall in Kurve drei, Auto beschädigt. Ausgerechnet auf einer Strecke, wo der McLaren gut funktioniert. Stimmung im Camp trotzdem gut, Spa-Momentum soll weitergehen.

Oscar Piastri: War einfach zu aggressiv

"Kannst du weiterfahren?", funkte Renningenieur Tom Stallard. "Nein, nein tut mir leid", die schnelle Antwort von Oscar Piastri. Der Schaden an seinem McLaren zu groß, die Marshalls mussten das Auto bergen. Nach seinem Abflug in Kanada der zweite große Fehler des Rookie-Piloten.

Elf Minuten nach Trainingsbeginn war Oscar Piastris FP2 schon wieder zu Ende. "Ich bin in Kurve drei einfach etwas zu schnell reingefahren und habe versucht, aggressiv einzulenken", erklärt der McLaren-Pilot den Unfallhergang. "Dann habe ich das Heck verloren und bin leider in der Wand gelandet."

Unfall für Oscar Piastri nicht überraschend

"Ich denke, irgendwann musste so etwas ja passieren. Ich habe einfach etwas zu viel gepusht", lässt sich Oscar Piastri nicht einschüchtern. "Hier hat es schwerwiegende Konsequenzen, wenn du über das Limit gehst. Ich werde versuchen, es nicht wieder zu tun."

Im Gegensatz zu Daniel Ricciardos Unfall ging es für den zweiten australischen Piloten allerdings glimpflich aus. Der aktuelle und ehemalige McLaren-Pilot crashten nacheinander in der Hugenholtzbocht in die Wand und lösten damit eine zwölfminütige Rot-Phase aus. Danach ging das Training ohne den 22-jährigen Rookie weiter.

Unfall: Oscar Piastri im McLaren in der Steilkurve
Bei Piastris MCL60 half nur noch der Kran, Foto: LAT Images

"Es ist wirklich schade, den Tag so zu beenden", bedauert Oscar Piastri den Vorfall. Seine Mechaniker tun ihm leid, die nun eine lange Nacht vor sich haben. Silberstreif am Horizont: "Die Pace sah heute gut aus und ich habe mich wohl im Auto gefühlt." Im 1. Freien Training war er noch auf P8 gelandet.

McLaren auf Podiumskurs

Auch bei den Longruns ist McLaren vorne dabei. Auf dem harten Reifen war Lando Norris schnellster Pilot. "Lando hatte offensichtlich einen sehr guten Tag. Und auch ich bin ziemlich zuversichtlich für morgen", so Piastri. Vor allem auf dem harten Reifen fühlte er sich gut. Lando Norris warnt vor zu viel Euphorie.

"Oscar fehlen jetzt natürlich ein paar Informationen für die Qualifying- und Rennvorbereitung", meint McLaren Teamchef Andrea Stella. "Aber bis dorthin war seine Pace konkurrenzfähig." Mit oder ohne aufgedrehten Motor (O-Ton Dr. Helmut Marko). Alle Stimmen zum Formel-1-Qualifying heute in Zandvoort gibt es im Live-Ticker.