Die Ergebnisse der Freitagstrainings des Niederlande-GP zeigen einen großen Abstand zwischen den Mercedes-Teamkollegen auf. Lewis Hamilton fuhr im FP1 zuerst auf P3 und im FP2 dann auf P4. George Russell lag mit P11 und P14 zweimal deutlich hinter dem Rekordweltmeister. Wie lässt sich die Differenz zwischen den Mercedes-Piloten erklären?

"Es war ein großartiger Tag für mich", fasst Hamilton seinen Freitag in Zandvoort zusammen. "Von der ersten Runde an hatte ich das Gefühl, dass wir eine gute Ausgangsbasis hatten. Das erste Training war im Allgemeinen gut. Für das zweite Training haben wir einige Änderungen vorgenommen, die nicht so gut funktioniert haben. Aber das sind wichtige Daten und wir werden sehen, was wir noch verbessern können."

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Trotz der unterschiedlichen Ergebnisse äußert sich Russell ähnlich zuversichtlich. "Alles in allem fühlte es sich auf der Strecke gut an", so der Mercedes-Pilot. "Die Rennpace sah stark aus, und auch für das Qualifying ist viel Potenzial vorhanden." Hier jedoch der Unterschied zum Teamkollegen. "Das hat sich für mich jedoch nicht in Spitzenzeiten niedergeschlagen", bemerkt Russell. Von den Platzierungen außerhalb der Top-10 lässt sich der Brite nicht entmutigen. "Das war auf jeden Fall einer unserer besseren Freitage und ich bin optimistisch für den Rest des Wochenendes."

Reifen schuld? Russell erklärt Abstand zu Hamilton

Der Freitag des Niederlande-GP soll für beide Mercedes-Piloten also gut gelaufen sein. Wie aber erklärt sich Russell den Abstand zu seinem Teamkollegen? "Ich denke, ich muss die Reifen besser ins richtige Fenster bekommen", so der 25-Jährige. "Wir waren dabei auf dem Medium die schnellste Rundenzeit zu setzen, bevor die rote Flagge kam. Danach gingen wir auf den Softreifen. Ich habe eine etwas andere Outlap ausprobiert und das hat nicht so gut funktioniert."

Vergleicht man jeweils die beste Runde der Mercedes-Piloten im FP2 zeigt sich, dass Russell verstärkt in T9 und T10 Probleme hatte. Hier verliert er besonders viel Zeit auf Hamilton. Davor hatte er im Teamkollegen-Vergleich noch die Nase vorne. Am Ende sind es 0,371 Sekunden, welche die Mercedes-Piloten trennen. Für Russell kein Problem: "Ich weiß, dass das Auto schnell ist und, dass ich schnell bin. Wir müssen nur noch daran arbeiten, dass wir mehr aus den Softs herausholen können."

Hamilton nimmt Red Bull ins Visier: Es wird knapp

Nach dem Freitag in Zandvoort nennt Hamilton klar seine Gegner für das restliche Wochenende. "Ich hoffe, wir können mit Red Bull und McLaren kämpfen", so der Rekordweltmeister. "Red Bull ist natürlich sehr schnell, deshalb erwarte ich nicht, dass wir sie schlagen können, aber ich denke, dass es knapp sein wird."

Damit das gelingt, will das Team im Qualifying vorlegen. "Wir müssen im Qualifying so weit vorne wie möglich liegen, da das Überholen hier nicht leicht ist", erklärt Hamilton. "Es wäre großartig, wenn wir in die Top-3 fahren könnten."

Teamkollege Russell schöpft aus dem Niederlande-GP vom Vorjahr Hoffnung auf eine Top-Platzierung. "Letztes Jahr haben wir uns auf P6 qualifiziert und dann um den Sieg gekämpft", erinnert der Brite. "Idealerweise schaffen wir es am Samstag in die Top 5, damit wir für Sonntag in einer guten Position sind." Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Zandvoort gibt es hier im Liveticker.