Heimrennen, Schnellster im 1. Freien Training, alles läuft soweit nach Plan. Fast. Im 2. Freien Training in Zandvoort schnappte Lando Norris Max Verstappen den Platz an der Sonne weg. Ausgerechnet dort, wo die zahlreichen holländischen Fans nur einen Sieger akzeptieren, gibt es Probleme beim Weltmeister. Und bei Sergio Perez.
Verstappen: Red Bull tut nicht das, was ich will
"Das 2. Freie Training war etwas schwierig, wir haben ein paar Dinge ausprobiert", berichtet Max Verstappen. "Und ich konnte keine saubere Runde fahren, weil so viele Autos auf der Strecke waren." Nico Hülkenbergs Nicht-Ausweichen in der letzten Kurve hatte für den Deutschen einen Besuch bei den Stewards zur Folge, blieb aber ohne Konsequenzen.
Abgesehen von den Verkehrsproblemen verhält sich der RB19 vor allem in den mittelschnellen Kurven noch nicht so, wie er soll. "Ich bin in einigen Kurven mit der Balance unzufrieden. Das müssen wir noch verbessern", so der 25-Jährige. Laut Christian Horner spiele der Wind auch eine Rolle.
Probleme bei Red Bull: Kleinigkeiten, der Wind und Lando Norris
Schon in FP1 rodelte Max Verstappen durchs Kiesbett. Am Nachmittag fuhr er dann zuerst fast Nico Hülkenberg ins Heck, danach vermieste ihm ein Quersteher in der Hugenholtzbocht die nächste Zeitenjagd. Nach einer Abkühlrunde reichte auch der folgende Versuch nur bis auf 0.023 Sekunden an Lando Norris heran.
"Ich habe aber noch immer ein gutes Gefühl. Das Auto hat viel Potenzial, morgen gut abzuschneiden", ist der Angesprochene dennoch optimistisch für das Qualifying. "Wir müssen einfach ein paar Kleinigkeiten verbessern, dann bin ich zuversichtlich." Fine-Tuning ist gefragt.
Max Verstappen: Übersteuern gut, Rallycross nicht
Untypischerweise kämpfte Max Verstappen in Zandvoort vor allem mit Übersteuern. Eigentlich seine Paradedisziplin, aber zu viel ist zu viel. "Wenn es mehr Rallycross ähnelt, bringt es keinen Zeitgewinn", erklärt der Doktor, ist aber nicht besorgt. "Das war keine optimale Runde von Max, und Norris hat den Motor voll aufgedreht. Wir nicht."
"Wenn der Max eine normale Runde hinkriegt, sollte die erste Reihe drinnen sein", führt Dr. Helmut Marko auf Sky Deutschland aus. "Der Longrun war sehr gut, wir sind als einzige 15er-Zeiten gefahren." Kein Grund zur Krise, außer bei Daniel Ricciardo. Zumindest auf der einen Seite der Garage.
Red Bull und ihre Sorgenkinder
Ausgesprochenes Ziel für das Qualifying und auf einer Strecke, wo Überholen schwierig ist: "Mit beiden Autos ins Q3 zu kommen", verlautet der Doktor. Betonung auf beide Autos. Sergio Perez hatte in der Qualifying-Simulation wieder Probleme und wurde mit fast einer halben Sekunde Rückstand nur Siebter.
"Die Situation ist, dass Perez Leistung bringen muss. Er muss sein Qualifying verbessern. Für dieses Jahr ist alles klar, aber für nächstes Jahr muss er die Leistung bringen", schickt er eine Warnung hinterher. Schon in den Juniorkategorien war das Zeittraining eine Schwäche des Mexikaners. Nachsatz: "Wir sind mit Ricciardos Leistung sehr zufrieden."
"Wir haben viele Informationen gesammelt", sieht Sergio Perez den Trainingsfreitag positiv, erwartet aber einen harten Kampf um die ersten Startplätze. Der Wind mache die Aufgabe noch schwieriger. "Morgen brauchen wir eine perfekte Runde, damit wir uns dort qualifizieren, wo wir es sollten. Dann können wir unsere starke Rennpace zeigen." Und dann könne Red Bull nichts mehr aufhalten. Hier im Formel-1-Liveticker aus Zandvoort gibt es heute alle News, Infos und Stimmen.
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