Der Freitag lässt Williams wieder hoffen. Alex Albon fuhr im ersten Training auf Platz fünf, am Nachmittag folgte sogar Platz drei. Ergebnisse, die an den Freitag in Silverstone erinnern. Ein Wochenende, an dem Albon auf Platz acht fuhr und in den letzten Runden sogar Fernando Alonso im Aston Martin Druck machen konnte. Vier von bisher elf Williams-Punkten sackte der Brite beim Heimrennen des Traditionsrennstalls ein. Ist ein ähnliches Resultat auch in Zandvoort möglich?
Albon lässt Williams hoffen: Auto fühlt sich gut an!
Im Regelfall funktioniert der Williams FW45 eher auf Highspeed-Strecken oder Kursen mit vielen langen Geraden. Der Circuit Park Zandvoort ist allerdings das Gegenteil davon. Nur eine lange Gerade und 14 Kurven hat die niederländische Strecke zu bieten. Eigentlich kein Williams-Territorium, das starke Ergebnis wirkt daher besonders überraschend.
"Ganz ehrlich, das Auto hat sich von dem Moment als wir in FP1 das erste Mal auf die Strecke gefahren sind, gut angefühlt", freut sich Alex Albon. "Die Longrun-Pace hat sich in FP1 gut angefühlt, in FP2 etwas weniger.
Jedoch zeigten auch die Longrun-Zeiten in Q2: Der Williams ist konkurrenzfähig! Im Longrun auf Medium-Reifen fuhr Albon ähnliche Zeiten wie Aston-Martin-Pilot Lance Stroll, auf Sergio Perez im Red Bull fehlten weniger als vier Zehntel. Teamkollege Logan Sargeant platzierte sich im Longrun mit harten Pirelli-Pneus vor Fernando Alonso.
Doch insbesondere am Freitag gilt: Die Teams zeigen nicht alles von ihrer Performance, insbesondere die stärkeren Teams geben meist nicht die volle Leistung frei oder fahren mit mehr Benzin in ihren Boliden. Ein Umstand, der Williams und Alex Albon auf dem Zeitentableau zugutekam.
"Sicherlich werden manche Teams mit schwereren Autos gefahren sein", weiß auch der Williams-Pilot selbst. "Aber, es ist trotzdem ein guter Tag, selbst wenn wir leichter sind als sie. Wir sind trotzdem in einer guten Position. Es wird sehr eng, das ist es hier immer", verrät Albon. "Ich bin wirklich nicht pessimistisch, sondern tatsächlich eher optimistisch."
Sargeant trotz P12 glücklich
Teamkollege Logan Sargeant erlebte einen weniger erfolgreichen Freitag. Statt den Top-3 landete der US-Amerikaner auf Platz zwölf. Wir sind in einer guten Position, jetzt geht es nur noch ums Finetuning. Ich habe einen kleinen Fehler auf meinem Soft-Run gehabt", erklärt Sargeant den großen Abstand zu Teamkollege Albon.
Der Formel-1-Rookie sah bisher wenig Land gegen den Stallrivalen, der im Alleingang alle Punkte des Teams sammelte. In der zweiten Saisonhälfte soll sich das jedoch ändern. "Es war ein guter Tag, wir hatten das Auto in einem guten Fenster, seit wir es heute Morgen das erste Mal gefahren sind", verrät Sargeant. "Ich fühle mich komfortabel. Der Staub ist abgeschüttelt", spielt er auf die Formel-1-freie Zeit in der Sommerpause an.
Den ersten Formel-1-Punkten in Zandvoort steht damit nur noch ein Gegner im Weg. "Das Wetter sieht morgen aber schwierig aus", weiß Sargeant. Die Regenwahrscheinlichkeit in Zandvoort am Wochenende beträgt immerhin 50 Prozent. Insbesondere in nassen Bedingungen scheint der FW45 im Vergleich zur Konkurrenz an Zeit zu verlieren.
Schon in Silverstone machte das Wetter den Williams-Piloten fast einen Strich durch die Rechnung. Bei abtrocknenden Bedingungen retteten sich beide nur knapp aus dem ersten Qualifying-Segment. Erst bei trockener Strecke entfaltete sich das Potenzial des FW45. Eine Wiederholung des Silverstone-Szenarios? In der Williams-Garage wohl unerwünscht. Alle Stimmen zum Formel-1-Qualifying heute in Zandvoort gibt es im Live-Ticker.
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