74 Punkte, 2 Podien, ein zweiter Platz im Sprint in Belgien. Das ist die Ausbeute von McLaren in den letzten drei Rennen vor der Sommerpause. Damit sind die Papayas hinter Red Bull das zweitstärkste Team im Punkte sammeln. Lediglich in Belgien fielen die Orangenen durch ein fehlendes Low-Downforce-Paket im Rennen hinter die Konkurrenz.
Doch von Low-Downforce spricht in Zandvoort niemand. Die Dünen-Achterbahn erinnert eher an den Hungaroring in Ungarn, auf dem die beiden McLaren zwischenzeitlich in den Podest-Rängen lagen. Die Aussichten auf eine Trophäe für die Orangenen im Land der Oranje? Insbesondere laut Lando Norris nicht schlecht.
Norris: Gibt keinen Grund, nicht da zu sein, wo wir vor Spa waren
Für Lando Norris lief der Abschluss der ersten Saisonhälfte in Belgien nicht nach Plan. Dem McLaren MCL60 fehlte ein Low-Downforce-Paket. Auf der langen Geraden fuhr die Konkurrenz dem Briten nur so um die Ohren. Dazu gesellten sich zwei Qualifying-Niederlagen gegen Teamkollege Oscar Piastri.
Spa war nicht schlecht, wir hatten einfach nur ein Quali-Auto. Wir waren viel zu langsam auf den Geraden", berichtet der Brite. "Diese Strecke hier ist aber eher wie Budapest, also würde ich sagen, dass es keinen Grund gibt, nicht wieder da zu sein, wo wir vor Spa waren. Das war eine Ausnahme, mit der Effizienz, die uns gefehlt hat", erklärt Norris.
"Ich denke, es gibt Elemente an dieser Strecke, die uns liegen. Die schnellen Kurven und das Fehlen von Geraden", weiß auch Oscar Piastri. Der Australier erlebte in den Wochen vor der Sommerpause einen rapiden Aufstieg, schlug Norris in beiden Qualifyings und fuhr im Sprint den zweiten Platz ein.
"In den letzten drei Rennen haben wir auf verschiedenen Layouts gezeigt, dass unsere Pace gut ist. Auch wenn wir in Spa klare Schwächen hatten, aber unsere tatsächliche Pace war nicht schlecht", verrät der McLaren-Pilot. Immerhin: Im Sprint-Shootout fehlten Piastri nur elf Tausendstelsekunden auf Max Verstappen.
In Zandvoort wartet jedoch eine neue Herausforderung auf den Australier. In der Formel 3 und Formel 2 fuhr Piastri nie auf der Dünen-Achterbahn. "Ich bin ein paar Runden hier gefahren, ich würde sagen so 15 bis 20 Runden, in einem Formel-Renault-Auto vor ein paar Jahren. Es ist also nicht komplett neu. Nur die Geschwindigkeiten, mit der die Kurven auf mich zukommen, sind anders."
Mercedes, McLaren, Ferrari, Aston Martin. Wer ist zweite F1-Kraft?
Ein Selbstläufer dürfte ein Podestplatz in Zandvoort für die Papayas jedoch nicht werden. Abgesehen von Klassenprimus Red Bull geht es in der Formel 1 enger zu denn je. Alleine um den zweiten Platz in der Hackordnung kämpfen mit Mercedes, Ferrari, Aston Martin und McLaren vier Teams. Wer spielt in Zandvoort die zweite Geige?
"Es könnte jeder sein", weiß Piastri. "Es kommt auch auf die Strecke an, mit diesen neuen Autos sieht es so aus, als ob das Kräfteverhältnis strecken spezifisch stärker schwankt. An einem Wochenende könnten wir es sein, an einem anderen Mercedes, wie in Budapest. In Spa sah Ferrari gut aus, es ist schwer zu sagen."
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