Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen werden auch 2024 für Haas fahren, weiter geht es mit dem nächsten Sorgenkind des amerikanischen Rennstalls: Dem Auto selbst. Upgrades in Zandvoort sollen den Reifenfresser VF-23 zähmen. Günther Steiner ist optimistisch, Nico Hülkenberg warnt vor Absturz in der WM.
Haas: To-do-Liste für Erfolg
"Wir haben den Teil mit den Fahrern erledigt. Jetzt müssen wir am Auto arbeiten, um das auch noch auszusortieren. Schritt für Schritt", beschreibt Günther Steiner die lange To-do-Liste bei Haas. "Logischerweise sind wir mit dem Auto nicht dort, wo wir sein wollen." Ausgangslage: Elf Punkte und Achter in der Konstrukteurs-WM.
Die zwei Fahrer sind dabei ein integrativer Teil, nicht nur bei der Arbeit mit dem technischen Team. "Sie helfen mir, Druck zu machen, damit alle voll arbeiten", verrät der Teamchef. "Wir wollen das Auto wieder wettbewerbsfähiger machen, und haben einen Plan." In der Fabrik werde zurzeit ähnlich hart wie im Dezember gearbeitet.
Hülkenberg: Müssen Problem in den Griff bekommen
"Ob wir die Probleme ganz in den Griff bekommen oder nicht, kann ich nur spekulieren. Ich hoffe, dass wir es teilweise schaffen, und besser werden", meint Nico Hülkenberg. Und mahnt: "Klar ist, dass wir einen Schritt machen müssen, sonst fallen wir noch weiter zurück."
Im Qualifying gelingen dem Deutschen bereits Spitzenleistungen, siebenmal schaffte er es bereits ins Q3. Highlight war P2 im Kanada-Qualifying. "Der neue Reifen gibt so viel mehr Grip und überkompensiert viel. Auf diese 90 Sekunden hält er das aus, 20 bis 30 Runden lang nicht." Jetzt soll es auch endlich im Rennen besser laufen.
Haas: Mehr Updates, weniger Reifenverschleiß
Mittel zum Zweck: Updates. Für Zandvoort kündigte Haas einen neuen Frontflügel, sowie neue hintere Bremsbelüftungen an. Diese wurden nach zuvor falscher Entwicklungsrichtung nun komplett verändert, um den hohen Reifentemperaturen den Kampf anzusagen. Problem: Neben der hohen Reifentemperatur fehlt es auch an Abtrieb.
"Das Problem ist sehr komplex", verrät Steiner. "Es hängt davon ab, ob der Reifen von innen geheizt wird, oder über die Oberfläche, wenn er wegen zu wenig Abtrieb herumrutscht." Die neuen Teile sollen zumindest gegen das erste Problem helfen. "Dann müssen wir sehen, was übrigbleibt. Die Oberfläche ist nur durch mehr Abtrieb unter Kontrolle zu bringen."
Eine von vielen Baustellen des VF-23. "Es gibt bei unserem Auto nicht nur eine Stelle, wo man drehen muss, und dann ist es gut. Es gibt mehrere Sachen, die wir erledigen müssen, aber wir arbeiten hart daran", so der Südtiroler. Insgesamt soll es in Richtung Red Bull gehen. "Nicht leistungsmäßig, sondern designmäßig. Wie es alle in letzter Zeit machen."
Ferrari stört Red-Bull-Plan von Haas
Problem dabei: Ferrari. "Wir können nur Setup-Arbeit betreiben, sonst können wir am Fahrwerk nichts ändern. 98 Prozent liegen in der Hand von Ferrari", ärgert sich Günther Steiner. Aufgrund der Budgetobergrenze wird die Hinterradaufhängung vonseiten Maranello nicht mehr geändert werden. Haas selbst kann allerdings an seinen eigenen Bauteilen wie der seitlichen Crashstruktur arbeiten.
Nicht mehr in dieser Saison, aber schon als Vorbereitung für den VF-24. "Wir versuchen, dieses Jahr noch so viel wie möglich zu machen, damit wir eine gute Basis für die nächste Saison haben", so der 58-Jährige. Grundgedanke hinter den Updates bleibt: "Wir müssen sie machen, damit wir besser verstehen, wo wir stehen."
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