Nasse Bedingungen sind eigentlich das Revier von Nico Hülkenberg. In Kanada und Österreich zauberte der Deutsche seinen Haas bereits in Positionen, in denen er eigentlich nicht sein sollte. Im Qualifying zum Belgien GP schien sich wieder eine solche Chance aufzutun, doch es kam anders. Statt für eine erneute Überraschung zu sorgen, flog Hülkenberg in Q1 raus und wurde gar nur 20. und damit Letzter. Für seinen zweiten Versuch im Q1 kam er nicht rechtzeitig über die Linie. Was war da los bei Haas?

Mit einer auftrocknenden Strecke wollen alle Teams ihre Fahrer so spät wie möglich auf ihrer schnellen Runde haben, aber Hülkenbergs späte Ausfahrt hatte nichts mit einer zu riskanten Vorgehensweise des Haas-Kommandostandes zu tun. Der Deutsche erklärte sein Pech: "Wir hatten einen technischen Defekt am Auto. Das passierte schon während des ersten Runs, also mussten wir in die Box." Die Mechaniker mussten an einen Hydraulik-Defekt Hand anlegen und das Problem beheben. Dies gelang ihnen auch, aber leider zu spät. Hülkenberg fuhr hinaus, sah aber bereits die karierte Flagge, bevor er seine schnelle Runde beginnen konnte.

Dem Haas-Piloten waren also die Hände gebunden. Er musste zusehen, wie die Berufskollegen ihn in der Zeitenliste ganz nach unten schoben: "Am Ende trocknete die Strecke und wurde schneller und schneller. Deswegen blieben wir auf dem letzten Platz. Es ist schade." Der eigentlich angedachte zweite Versuch einer schnellen Runde verkam zum Testlauf, wie er am Sky-Mikro bedauerte: "Ich bin dann noch rausgefahren, um zu sehen, ob alles okay ist. Die Ingenieure sehen dann ja, ob der Hydraulik-Druck passt. Morgen geht es schon ins nächste Qualifying. Ich glaube, es wird aber ein schwieriger Sonntag, denn unsere Renn-Pace ist einfach nicht gut."

Erneute Sensation ohne Defekt? Hülkenberg will nicht spekulieren

Wäre ohne den Defekt wieder eine Überraschung wie etwa sein zweiter Platz in Kanada drin gewesen? Der Haas-Pilot wollte sich nach dem enttäuschenden Freitag nicht aus dem Fenster lehnen: "Es ist schwer zu sagen bei diesen Bedingungen. Natürlich muss dir eine gute Runde gelingen. Wir hatten diese auftrocknenden Bedingungen bereits zuvor in diesem Jahr und da waren wir okay. Aber da kann ich nur spekulieren."

Nico Hülkenberg nach dem Ausscheiden beim Qualifying in Spa-Francorchamps
Nico Hülkenbergs Qualifying war zu früh vorbei, Foto: LAT Images

Zumindest einen Grund zur Hoffnung gibt es für den 35-Jährigen. Der Sprintsamstag bleibt vom Resultat am Freitag bekanntermaßen unberührt, und es soll wieder nasse Bedingungen geben. Beim letzten Sprint in Österreich war es ebenfalls feucht, und Hülkenberg brillierte. Als sechster nahm er gleich drei wertvolle Zähler mit. Auch wenn das Rennen am Sonntag wohl eine Mission Impossible darstellt, so ist das Wochenende für Hülkenberg also noch nicht gelaufen. Den ganzen Sprint-Tag der Formel 1 heute in Spa gibt es hier im Liveticker.

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