Das Formel-1-Wochenende in Spa hätte für Haas kaum schlechter beginnen können. Das US-Team konnte die Mischbedingungen nicht für sich nutzen: Qualifying-Garant Nico Hülkenberg startet nach einem Hydraulik-Defekt in Q1 aus der letzten Position und Kevin Magnussen vernichtete alle Chancen auf einen Q3-Aufstieg mit einem Unfall. Nach dem Ende der Qualifikation kam noch ein weiterer Nackenschlag dazu.
Magnussen wurde von den Stewards auch noch mit einer Startplatz-Strafe belegt. Grund dafür ist ein Zwischenfall mit dem späteren Polesetter Charles Leclerc in Q2. Der Däne blockierte unmittelbar nach seinem Unfall den Ferrari-Piloten.
Charles Leclerc blockiert: So entschuldigt sich Kevin Magnussen
Obwohl Leclerc auf einer schnellen Runde war und zu Magnussen auflief, wich dieser bis Kurve 16 nicht von der Ideallinie ab. Der ehemalige Renault- und McLaren-Fahrer behauptete, dass er aus Sicherheitsgründen nicht Platz machen konnte. Die Stewards konnten diese Argumentation nicht nachvollziehen und belegten ihn deshalb mit einer Strafe von drei Startplätzen.
Gleichzeitig argumentierten die Rennkommissare auch, dass das Team eine Teilschuld an dem Unfall habe. "Die Sportkommissare stellten fest, dass er von seinem Team keine Warnung erhalten hatte, dass Leclerc hinter ihm war, bis Leclerc in Kurve 10 direkt hinter ihm war", stellten sie fest. Stattdessen erhielt Magnussen von seinem Team die Anweisung, dass er weiter pushen sollte, um noch eine weitere Runde hinzubekommen.
Magnussen überquerte die Ziellinie mit noch fünf Sekunden auf der Uhr und verbesserte sich trotz einer Beschädigung am Haas dadurch noch auf die 13. Position (ansonsten wäre er von P15 gestartet). "Ich hatte einiges an Schaden an meinem Auto, vielleicht wäre sonst etwas mehr möglich gewesen", kalkulierte der 29-Jährige.
Formel 1 in Spa: Haas-Punktechance minimal?
Unter dem Strich stehen für Haas die Startplätze 16 und 20 zu Buche. Die Chancen auf Punkte sind aus dieser Ausgangslage unter normalen Umständen eher bescheiden. Denn die Streckencharakteristik auf dem sieben Kilometer langen Circuit de Spa-Francorchamps kommt dem VF-23 nicht gerade entgegen, im Renntrimm hat das Auto außerdem häufig seine Probleme.
Auf den Sprint hat die Strafe von Magnussen übrigens keine Auswirkungen. Da sich der Zwischenfall im Qualifying für das Hauptrennen ereignet hatte, wird die Strafe auch darauf angewendet. Noch ein weiterer Grund, dass die Hoffnungen für das Team aus Kannapolis vermutlich vor allem auf dem Sprint am Samstag liegen - und auf der Wettervorhersage für den Grand Prix am Sonntag. Den ganzen Sprint-Tag der Formel 1 heute in Spa gibt es hier im Liveticker.
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