Pechschwarz. So verliefen zuletzt die Rennwochenenden für Alpine. Sowohl in Ungarn als auch in Silverstone musste das Team Doppelausfälle verkraften - ohne selbst schuld daran zu sein. "Wir hatten keine Kontrolle über die zwei Ausfälle in Ungarn, genauso wie wir die DNFs in Silverstone nicht beeinflussen konnten", sagt Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer. "Wir sollten uns daher darüber keine Sorgen machen und uns lieber auf die Dinge konzentrieren, die wir kontrollieren können und da eine gute Arbeit leisten."

Die beiden Nullnummern fallen schwer ins Gewicht. Besonders, da McLaren, bis vor wenigen Rennen noch die direkte Konkurrenz, währenddessen Podien feierte. In Ungarn war für Esteban Ocon und Pierre Gasly bereits im Q2 Schluss. Das Rennen war, wegen eines Fehlers von Guanyu Zhou, nach nur einer Runde gelaufen. Das mitgebrachte Upgrade konnte somit kaum Wirkung zeigen.

Alpines neuer Frontflügel
Alpines Frontflügel-Upgrade in Ungarn, Foto: Motorsport-Magazin.com

"Im Qualifying haben wir nicht alles aus den Reifen herausgeholt", erklärt Szafnauer. "Das Upgrade, das wir in Ungarn hatten, war mehr für das Rennen als für das Qualifying gedacht und im Rennen konnten wir es nicht einsetzen." Alpine hatte einen neuen Frontflügel in Ungarn eingeführt, der mit seinem wellenförmigen Design auf sich aufmerksam machte und mehr Abtrieb bringen sollte. Profitieren konnten Ocon und Gasly vom neuen Frontflügel vorerst noch nicht.

Alpine bringt in Spa neuen Unterboden - Besserung garantiert

Beim Belgien Grand Prix soll nicht nur die Negativ-Serie von Alpine beendet werden, sondern auch ein weiteres Upgrade folgen, das eine beträchtliche Leistungssteigerung verspricht. "Wir werden in Spa einen neuen Unterboden bringen", verrät der Alpine-Teamchef. "Er garantiert eine bessere Leistung, es sind etwa zwei Zehntelsekunden pro Runde, also werden wir ihn montieren."

Da der Belgien-GP im Sprintformat stattfinden wird, gilt Spa nicht als bevorzugter Ort für neue Teile. Es wird nur ein einziges Freies Training gefahren und durch den Sprint ist die Chance erhöht, dass etwas kaputt geht. Auf die erwarteten zwei Zehntel Besserung pro Runde möchte Alpine jedoch nicht verzichten. "Wir werden wenig Zeit haben, um das Upgrade zu analysieren, aber wir haben gute Werkzeuge und Sensoren, wodurch dennoch eine Bewertung möglich sein wird."

Alpine-Ziel für F1-Saison 2023 bereits unmöglich?

Zu Beginn der Formel-1-Saison 2023 äußerte Alpine das Ziel, den vierten WM-Rang aus 2022 verteidigen zu wollen. Besonders realistisch scheint dieses Vorhaben derzeit jedoch nicht mehr zu sein. "Ich denke, das wird schwierig, wenn nicht sogar unmöglich sein", weiß auch der Alpine-Teamchef. "Aber wir werden unser Auto und unser Team wie geplant weiter upgraden."

Das angestrebte Ziel für die Saison 2023 scheint der französische Rennstall bereits angepasst zu haben. "Unser Ziel ist es jetzt sicherzustellen, dass wir das viertschnellste Team werden, auch wenn wir aufgrund des Punkteunterschieds am Ende der Saison nicht Vierter in der WM sind", verrät Szafnauer. "Daran arbeitet das gesamte Team weiterhin hart und wir werden sehen, was wir dadurch erreichen können."